Mord an Schülerin im sächsischen Kromlau

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Der 35-Jährige Mann nannte in einer ersten Vernehmung den Fundort der Leiche in einem Park nahe einem Jugendclub.

Der 35-Jährige Mann nannte in einer ersten Vernehmung den Fundort der Leiche in einem Park nahe einem Jugendclub.

Görlitz/Kromlau - Ein Sexualtäter hat im ostsächsischenKromlau eine 15-jährige Schülerin erwürgt. Die Leiche von Susannewurde einen Tag nach dem Verbrechen in der Nacht zum Montag etwa 300Meter vom Tatort in einem Park entdeckt. Der voll geständige Mannhabe sich sexuell befriedigen wollen, teilten Polizei undStaatsanwaltschaft am Montagnachmittag zum Hintergrund der Tat beieiner Pressekonferenz in Görlitz mit. Der 35-Jährige habe sich wegenMordes zu verantworten, es wurde Haftbefehl erlassen. Tatort war derörtliche Jugendclub.

Der Mann war nach bisherigen Erkenntnissen am Samstagabend nacheiner Disko in den Jugendclub zurückgekehrt, wo die Mittelschülerinallein auf ihren Freund gewartet hatte. Er überraschte das Mädchenkurz nach Mitternacht im Schlaf und erwürgte sie. Die 15-Jährige warnach Angaben der Polizei sofort tot. Sexuell missbraucht wurde sienicht, hieß es. Der Mann habe nach dem Mord erfolglos versucht, sichsexuell zu befriedigen. An einem Schuh des Mädchens wurde eineBlutspur entdeckt, über die es jedoch noch keinen Aufschluss gebe,hieß es. Der Mann transportierte die Leiche später auf dem Fahrradseines Opfers in den nahe gelegenen Park. Das Fahrrad versenkte erim Kromlauer Teich, aus dem es am Montag geborgen wurde.

Die Eltern hatten ihre Tochter am Sonntag als vermisst gemeldet.Der gelernte Schweißer stellte sich am Abend der Polizei, nachdem erzuvor - wie andere Einwohner auch - von Beamten als möglicher Zeugebefragt worden war. Dabei habe er unsicher gewirkt, hieß es. Erlegte später ein Geständnis ab und gab den Hinweis auf den Fundortder Leiche. Der Mann war zuvor noch nie auffällig gewesen, hieß es.

Der bei seiner Mutter lebende Single wohnt in dem Ort mit 200Einwohnern in direkter Nachbarschaft zur Familie des Opfers. Erkannte das Mädchen, es habe aber keinen Kontakt zwischen beidengegeben, hieß es. Der Mann habe bei dem Verbrechen unterAlkoholeinfluss gestanden, "aber nicht so gravierend, dass es dieTat hätte beeinflussen können", sagte Kriminalrat RüdigerZwickirsch. Susanne sollte am Samstagabend nach Ende der Disko denJugendclub abschließen.

Die Tat von Kromlau war das dritte Gewaltverbrechen an Kindern indiesem Jahr in Sachsen. Im April erstach ein 38 Jahre alter Mann ausAue seine beiden sechsjährigen Zwillingstöchter im Schlaf. Einanschließender Selbstmordversuch des arbeitslosen Mannes scheiterte.Er wollte verhindern, dass seine von ihm getrennt lebende Ehefraudie Kinder zu sich nimmt. Am 17. Mai entführte ein 37-Jähriger inZwickau die sechsjährige Ayla, missbrauchte sie in einem Wald understickte sie. Der Mann war 1998 wegen Kindesmissbrauchs zu zweiJahren Haft verurteilt worden. Davor saß er bereits eine zehnjährigeGefängnisstrafe wegen Mordes ab. (dpa)

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