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Top-Stars angekündigtKöln soll ab 2021 neues Tennis-Turnier bekommen

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Angelique Kerber ist 2021 möglicherweise beim WTA-Turnier dabei.

Köln – Fast 40 Jahre ist es her, als der Tennisprofi Ivan Lendl, damals noch ein junger Mann von Anfang 20, mit seiner Teilnahme beim „Cologne-Cup“ die Stadt für kurze Zeit auf die Tennis-Weltkarte brachte. Immerhin zehn Jahre hielt sich das von Tennis-Manager Jochen Grosse organisierte Turnier, bevor der Standort den Kürzeren zog gegen finanzstärkere Veranstalter in anderen Städten. Seither hat das Welttennis bei Frauen und Männern mit Ausnahme eines Sandplatzturniers im September 1992 einen Bogen um Köln gemacht.

Das aber könnte sich nun ändern. Im Mai kommenden Jahres soll erstmals in Köln ein Frauen-Turnier der Weltvereinigung WTA stattfinden, womöglich mit Beteiligung internationaler Top-Stars wie der deutschen Wimbledon-Gewinnerin Angelique Kerber. Hinter dem Plan steht Veranstalter Oliver Müller, ehemaliger Geschäftsführer der Kölner Haie. Demnach soll das Preisgeld bei 300 000 US-Dollar liegen, die Spiele in mindestens 40 Länder übertragen werden. Mit einem Budget, für das Müller bereits Sponsoren an Land gezogen hat, soll mindestens eine Spielerin aus den Top Ten gewonnen werden. Als Termin sind die Tage unmittelbar vor den French Open geplant, dem zweiten Grand Slam des Jahres in Paris. Üblicherweise startet das wichtigste Sandplatz-Turnier der Welt an einem Sonntag, davor werden noch Qualifikationsspiele ausgetragen. Die Veranstaltung in Köln ist somit als Vorbereitungsturnier geplant. Der Kartenverkauf soll in diesem Sommer starten, wenn die letzten Fragen geklärt sind.

Lizenz aus Nürnberg gekauft

Das Maritim-Hotel am Heumarkt soll Herberge für die Spielerinnen werden. „Wir haben für die medizinische Versorgung die MediaPark Klinik an Bord, kümmern uns um die Ernährungsempfehlungen für das internationale Teilnehmerfeld und arbeiten an einem attraktiven Rahmenprogramm für den Betreuerstab der Spielerinnen“, sagt Müller. „Wir nutzen jetzt die Zeit bis zum ersten Aufschlag, um den Profis, den Zuschauern und unseren Wirtschaftspartnern eine glanzvolle Bühne für ein internationales Tennisevent der Spitzenklasse im Rheinland zu bieten.“

Im vergangenen Frühling war bekanntgeworden, dass Müller den Plan verfolgt, ein Challenger-Turnier unter dem Dach der ATP, des Profi-Weltverbands der Männer, zu organisieren. Diese Pläne verliefen im Sand, bis sich eine Gelegenheit an anderer Stelle bot. Nachdem die Macher des WTA-Turniers in Nürnberg signalisierten, dass sie nach dem Rückzug ihres Hauptsponsors die Kosten nicht mehr stemmen können kaufte Müller die Lizenz für eine siebenstellige Summe. Damit ist garantiert, dass im Mai 2021 die Premiere am Rhein über die Bühne gehen darf. Ein Event, das der Stadt laut Müller gut tun würde: „Seien wir mal ganz objektiv: Welches Sport-Event mit globaler Strahlkraft hat das Rheinland zu bieten? Mir war schnell klar, dass das Interesse in einer Millionenstadt an einem Turnier auf Challenger-Ebene ohne Top-Stars eher gering sein würde. Ein solches Sportevent mit internationaler Strahlkraft stellt eine großartige Möglichkeit dar, den Menschen im Rheinland jedes Jahr ein sportliches wie gesellschaftliches Highlight zu bieten.“

Noch allerdings stehen hinter einigen Details Fragezeichen. So ist noch nicht final geklärt, wo das Turnier stattfinden soll. Klar ist, dass es sich um Sandplätze handeln soll. Als noch von der kleineren Veranstaltung die Rede war, konzentrierten sich die Planungen auf eine Anlage in Köln. Die WTA hat klare Anforderungen an den Austragungsort: Der größte Platz der Anlage muss mindestens Platz für 2500 Besucher bieten, außerdem müssen fünf weitere Plätze bereitgestellt werden. 

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