Ermittlungen in Köln-OstheimTrauer um getötete 20-Jährige – Ex-Freund in Verdacht

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Nahe der Stelle an der Ostheimer KVB-Station, sind am Wochenende Blumen und Kerzen platziert worden.

Nahe der Stelle an der Ostheimer KVB-Station, sind am Wochenende Blumen und Kerzen platziert worden.

Ostheim – Der 21-Jährige Mann, der am Freitagabend am Herkenrathweg in Ostheim mutmaßlich eine junge Frau mit mehreren Messerstichen getötet haben, ist am Samstag von einem Richter wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft geschickt worden.

Ein schmaler Weg hinter dem Vereinsgelände des 1. FC Union Köln nahe der KVB-Haltestelle „Autobahn“ an der Rösrather Straße war gegen 19.30 Uhr zum Schauplatz des Gewaltverbrechens geworden. Nach Angaben von Mitarbeitern der ermittelnden Behörden war das 20 Jahre alte Opfer zuvor länger mit dem Mann liiert.

„Der Verdacht einer Beziehungstat verfestigt sich“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Untersuchung der Leiche in der Gerichtsmedizin habe als Todesursache zahlreiche Stichverletzungen im Oberkörper der Frau ergeben. „Sie war dem Täter gegenüber sehr wahrscheinlich völlig wehrlos.“

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Nach der Tat hatte sich der 21-Jährige von sich aus in der Polizeiwache in Kalk gestellt. Aussagen, wonach die beiden sich bei gemeinsamen Studium an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Universität Aachen  (RWTH) kennengelernt haben sollen sowie weitere Details zu den persönlichen Hintergründen von Opfer und Täter, wollten die Ermittler bislang nicht kommentieren - aus ermittlungstaktischen Gründen.

Nahe der Stelle an der Ostheimer KVB-Station, an der Passanten das reglos am Boden liegende Opfer am Freitag bemerkt hatten, sind im Verlauf des Wochenendes Blumen und Kerzen platziert worden, um Anteilnahme auszudrücken.

„Die Familie der jungen Frau wird von Psychologen betreut“, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sie bestätigte, dass die Kriminalpolizei bei der Aufklärung des Verbrechens auf Zeugenaussagen baut, die trotz der Abgeschiedenheit des Tatorts zwischen Wiesen und einem Waldstück, hilfreiche Hinweise zum Ablauf geben können. An dem Weg neben den Stadtbahngleisen haben Mitarbeiter der eingesetzten Mordkommission auch das Messer gefunden, die mutmaßliche Tatwaffe.

Wichtig sei laut Ulrich Bremer weiterhin, wie der Angeklagte mit seinen Aussagen zur Erhellung der Ereignisse beitrage. Es sei nicht auszuschließen, dass er aus dem Affekt heraus gehandelt habe. Etwa, weil er die Trennung nicht akzeptieren wollte. Der Körper der 20-jährigen Frau soll am Montag für die Familie freigegeben werden.

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