Rhein-Sieg-KreisIn diesen drei Restaurants hat Fisch einen großen Stellenwert

Lesezeit 6 Minuten
Franzhäuschen

Im Franzhäuschen in Heide versteht sich die Küche auf Fisch. Udo Jedamski und seine Frau Kerstin Salgert leiten das Lokal.

Rhein-Sieg-Kreis – 

Viele Lokale haben die Fastenzeit mit einem traditionellen Fischessen eingeläutet. Für alle, die während der 40-tägigen Periode auf Fleisch verzichten oder weniger verzehren möchten, sind Fisch und Meeresfrüchte eine genussvolle Alternative.

Heute stellen wir drei Restaurants vor, in deren Küche Fisch einen herausragenden Stellenwert hat.

Remise

Roberto Parisi ist seit Jahrzehnten eine feste Größe der Siegburger Gastronomie. 1979 kam er aus Palermo ins Rheinland. Sein erstes Restaurant betrieb Parisi in Bad Godesberg. Anschließend zog er mit seinem Team nach Siegburg, wo sich sein Restaurant Remise schnell als Topadresse etabliert hat. Parisis Version der Cucina Italiana zählt zum Besten, was die Region zu bieten hat. In einer Küche, die hohe Ansprüche an den Gaumen befriedigt, steht Fisch auf der kulinarischen Prioritätenliste selbstverständlich weit oben. „Fisch und Meeresfrüchte gehören zu unserer Visitenkarte“, sagt Parisi. Einem sizilianischen Koch, der sich den Spezialitäten seiner Heimat verpflichtet fühlt, wird diese Affinität quasi in die Wiege gelegt.

Eine kleine Speisekarte wird in der Remise stets von tagesfrischen Angeboten ergänzt, die auf einer großen Schiefertafel zu lesen sind. Mittags bietet man zudem ein „Menu del Mezzogiorno“, das von Antipasti und einem Espresso eingerahmt wird. Dann gibt es etwa eine Tagessuppe gefolgt von einem Zanderfilet mit Kurkumasauce, Zucchini und Kartoffelwürfeln für 18,90 Euro.

„Fisch wird bei uns alle zwei Tage frisch angeliefert“, versichert Restaurantleiter Helmut Meurer. Er leitet den Service und steht bereits seit 15 Jahren an der Seite Parisis. Eine Fischsuppe Ligure (16,90 Euro) ist in der Remise ein ebenso gelungener Auftakt wie eine Vorspeise mit Fischtartar, Thunfisch und Lachs (17,90 Euro). Dorade vom Grill (23,90 Euro) zählt zu den Offerten, die nahezu täglich auf der Tafel zu finden sind. Saisonbedingt spielt auch Skrei eine große Rolle. Den Winterkabeljau, der bis Mitte März gefangen wird, bereiten Parisi und seine Küchencrew zum Beispiel an Senfkörnersauce und kombinieren ihn mit Würfelkartoffeln und Blattspinat (26,90 Euro).

Zu Spezialitäten wie „Tris di Pesce“, einer Melange aus Steinbutt, Lotte, Lachs und Scampi (32,70 Euro), Steinbuttfilet mit jungen dicken Bohnen in Salbeisauce (34 Euro) oder Seeteufelfilet, Scampi und Zucchini (28 Euro) weiß Meurer stets die passende Weinbegleitung. Die Tropfen stammen aus allen relevanten italienischen Anbaugebieten. Aktuell verzeichnet man mehr als 90 Positionen. Da findet sich für jeden Geschmack und Geldbeutel der richtige Tropfen. „Aktuell ist vor allem der Lugana vom Gardasee beliebt“, sagt Meurer. „Eine gute Alternative zum Fisch ist der 2014er Gavi di Gavi vom Weingut La Scolca aus dem Piemont.“ Beide Weine werden im offenen Ausschank (0,2 l für 7,80 Euro) angeboten. Sizilianische Weine wie ein Saia Nero d´Avola von Feudo Maccari (Flasche für 45 Euro) fehlen ebensowenig.

Die Remise, Haufeld 2a, 53721 Siegburg, 02241/50303, ist montags bis samstags von 12 bis 15 Uhr und von 18 bis 23 Uhr geöffnet.

www.ristorante-remise.de

Franzhäuschen

Franzhäuschen

Im Franzhäuschen in Heide versteht sich die Küche auf Fisch. Udo Jedamski und seine Frau Kerstin Salgert leiten das Lokal.

Dass dem Fisch im Lohmarer Franzhäuschen besondere Bedeutung zukommt, darf nicht überraschen. Udo Jedamskis Mutter stammt von der Insel Usedom, Großvater und Onkel waren Fischer. Der Hausherr ist also familiär vorbelastet. 2003 übernahm Jedamski mit Ehefrau Kerstin Salgert das Lokal im Ortsteil Heide von den Schwiegereltern.

Natürlich serviert das Team des Franzhäuschens auch ein Kalbskotelett, ein argentinisches Angus-Rumpsteak oder Rheinischen Sauerbraten, doch die wechselnde Küche bietet reichlich Abwechslung für Fisch-Gourmets. „Fisch zuzubereiten macht mir immer noch die größte Freude“, sagt Jedamski. Den Spaß am Kochen schmeckt man schon bei einer Fischsuppe „Auf meine Art“, die für 9 Euro aufgetischt wird. Eine weitere Vorspeise ist der holländische Fischsnack – gebackene Muscheln, Garnelen und Kibbeling mit dreierlei Dipps für 11,50 Euro.

Typische Beispiele aus dem Reigen der aktuellen Hauptgerichte sind gebratenes Fjordlachsfilet auf Lauch-Sahnenudeln (16 Euro), Hamburger Pannfisch, verschiedene Fischfilets auf Bratkartoffeln, Senfsauce und Gurkensalat (18,50 Euro) oder Steinbeißerfilet auf Babyspinat dazu Pellkartöffelchen (19,50 Euro). Udo Jedamsksi hat jedoch nicht nur ein ausgesprochenes Faible für Fisch, sondern auch eine große Passion für Wein, die er mit seiner Frau teilt. Das unterstreicht auch die separate Weinbar, an der man in gemütlicher Bistro-Atmosphäre den einen oder anderen Tropfen genießen kann. „An unseren freien Tagen sind wir immer wieder unterwegs, um neue Weingüter zu entdecken“, verrät er. Es gibt natürlich auch Winzer, die beide immer wieder gerne besuchen und über deren Angebot Udo Jedamski förmlich ins Schwärmen gerät. Das gilt vor allem für die Erzeugnisse der Weingüter Bühler aus dem pfälzischen Kallstadt oder Klumpp aus dem badischen Bruchsal. Die Weinkarte des Hauses lädt zu einer Rundreise durch die deutschen Anbaugebiete ein. Wir zählen alleine zehn offene Tropfen. Schön ist auch, dass die Gäste Weine in der kleineren 0,375-l-Flasche bestellen können.

Das Franzhäuschen, Franzhäuschenstraße 67, 53797 Lohmar, 02241/ 388980, ist mittwochs bis sonntags ab 17.30 Uhr und sonntags von 11.30 bis 14 Uhr geöffnet.

Traubenwirt

Traubenwirt

Das Weinhaus Traubenwirt in Sankt Augustin-Hangelar wird von Anette und Jürgen Vianden geführt.

Die besondere Harmonie zwischen Wein und Fisch lässt sich auch in Hangelar feststellen. Das Restaurant und Weinhaus Traubenwirt steht seit vergangenem September unter neuer Leitung. Anette und Jürgen Vianden haben das Ruder mit dem Ziel übernommen, das ehemalige Bierlokal mit einer anspruchsvollen Küche in einen urigen Treffpunkt für Weinfreunde und Genießer zu verwandeln. Die Voraussetzungen sind günstig: Jürgen Vianden verfügt als erfahrener Sommelier über ein profundes Weinwissen, das er an seine Gäste weitergeben möchte. Die Küche setzt auf große Qualität und erstklassige Produkte. „Um unseren Ansprüchen gerecht zu werden, haben wir Dietmar Welter gewinnen können“, erklärt Vianden.

Traubenwirt (1)

Die Auswahl im Weinhaus Traubenwirt stimmt, auch wenn diese leeren Flaschen nur der Dekoration dienen.

Der Chefkoch versteht sich nicht nur auf die Zubereitung rheinischer Tapas oder leckerer Hauptgerichte mit Fleisch, sondern auch auf schmackhafte Kreationen mit Fisch. Klassiker wie ein Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln und Gurkensalat (24,50 Euro) oder rosa gebratene Roastbeefscheiben mit hausgemachter Remouladensauce und Bratkartoffeln (18,80 Euro) stehen bei den Gästen ebenso hoch im Kurs wie Fischgerichte. Die aktuelle Karte kann zum Beispiel mit einem Seeteufel in Pommerysenf-Sauce mit roten und grünen Tagliatelle und einem kleinen Wildkräutersalat (24,50 Euro) aufwarten.

Zu jedem Hauptgericht empfiehlt Vianden einen passenden Tropfen. Mit dem Seeteufel etwa harmoniert ein Riesling vom Weingut Rebenhof an der Mosel (0,1 l für 2,50 Euro) besonders gut. Aktuell finden wir weitere jahreszeitliche Offerten mit Fisch wie holländisches Matjesfilet mit Keniaböhnchen und Bratkartoffeln (16,50 Euro), frische Miesmuscheln „wie sie die Belgier gern essen“ mit Pommes frites und zweierlei Dips (11,80 Euro) oder Scholle „Finkenwerder Art“ mit kleinen Kartöffelchen und Gurkensalat (19,50 Euro).

Der Traubenwirt, Kapellenstraße 2, 53757 Sankt Augustin-Hangelar, 02241/ 9114480, montags bis samstags von 17 bis 22 Uhr und sonntags von 11.30 bis 22 Uhr.

www.traubenwirt-hangelar.de

KStA abonnieren