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Schattenfinanz-IndexDas sind die Top-13 der Steueroasen weltweit

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Steueroase

In sogenannten Schattenfinanzzentren können Personen und Unternehmen Steuergesetze umgehen.

Panama gilt weltweit als Paradies für Steuersünder und damit als sogenanntes Schattenfinanzzentrum. Solche Finanzzentren stellen die notwendige Infrastruktur bereit, mit der Personen und Unternehmen Steuergesetze und Transparenzregeln unterlaufen können. Der Schattenfinanzindex (Financial Secrecy Index) ist die weltweit größte Untersuchung von Schattenfinanzzentren. Er wird seit 2009 alle zwei Jahre vom Tax Justice Network erstellt.

Die Daten aus dem Bericht in 2015 zeigen: Panama ist nicht das einzige Land mit intransparenten Finanzströmen. Auch Deutschland sei ein „sicherer Hafen für die gestohlenen Reichtümer von Diktatoren, Steuerfluchtgelder und Mafiavermögen aus aller Welt“, wie das deutsche Netzwerk Steuergerechtigkeit in seinem Report aus dem vergangenen November kritisiert.

Die Top-15 der Schattenfinanzzentren:

Schweiz „Aufgrund des starken internationalen Drucks musste das Land jüngst einige Zugeständnisse bei seiner eisernen Verschwiegenheit machen.“ Doch im Vergleich zu „Big Playern“ wie Luxemburg bleibe die Schweiz ein Nachzügler in Sachen Transparenz von Finanz- und Steuerdaten.

Hongkong Die Metropole bleibe ein Schattenfinanzplatz von großer und wachsender Bedeutung. Denn die Kontrolle Chinas ermögliche es Hongkong, sich weitgehend von den globalen Transparenzinitiativen abzuschirmen.

USA „Die USA sind zwar ein Vorreiter, wenn es darum geht ihre eignen Interessen gegenüber ausländischen Steueroasen durchzusetzen. Sie selbst übermitteln im Gegenzug sowohl auf Bundes- als auch Landesebene nur wenige Informationen an andere Länder. “

Singapur Ähnlich wie in Hongkong gebe es einen Mangel an ernsthaften Reformen im Bereich der Unternehmenstransparenz. Zudem habe der Staat weder ein Interesse an länderweiser Berichterstattung für Firmen, noch daran, öffentliche Register für Wirtschaftseigentum zu schaffen. 

Kaimaninseln Die Cayman Islands verfügen laut Bericht nach wie vor über einen riesigen Offshore-Finanzsektor und einen hohen Geheimhaltungswert.

Luxemburg Etwas verbessert habe sich Luxemburg im Ranking, nachdem das Land 2013 noch als „schwarzes Loch der Schattenfinanz in Europa“ galt.

Libanon „Der Libanon hat es konsequent versäumt, dem sich schnell wandelnden internationalen Klima für mehr Transparenz Rechnung zu tragen und verweigert sogar die Teilnahme automatischen Informationsaustausch gemäß globalen CRS-Standard.“ Der Common Reporting Standard (CRS) ist Teil des automatischen Austauschs von (Steuer-)Informationen.

Deutschland Auf Deutschland entfallen laut Bericht über 6 Prozent des globalen Marktes für Offshore-Finanzdienstleistungen. Das Land sei ein sicherer Hafen das für Schwarzgeld aus der ganzen Welt und pflege einen laxen Umgang mit dunklen Finanzströmen.

Bahrain Bahrein ist neben den Kaimaninseln das einzige Land unter den ersten zehn, das keine Einkommenssteuer kennt und somit „eine starke Anziehungskraft für schamlose Offshore-Geschäfte besitzt“, heißt es.

Dubai Seit langem ziehe Dubai große Summen an kriminellem und sich der Besteuerung entziehendem Geld aus Asien, Afrika und anderen Gebieten an. 

Macao Auf Macao entfallen knapp 0,2 Prozent des Weltmarkts für Offshore-Finanzdienstleistungen, im Vergleich zu anderen ist die Zocker-Metropole ein kleiner Player. Besonders schlecht schnitt Macoa gemäß „Financial Secrecy Index“ in Sachen Unternehmenstransparenz ab.

Japan Japans äußerst schwache Bestimmungen für Transparenz und Informationsaustausch – kombiniert mit seiner steuerfreien Behandlung verschiedener Formen ausländischer Investitionen und der Befreiung von Finanzvorschriften – haben es zu einem bedeutenden Ziel für illegale Finanzströme gemacht .

Panama Auch vor der „Panama Papers“-Enthüllung galt Panama als eine der bekanntesten Steueroasen in ganz Amerika. Geldwäsche ist laut Bericht an der Tagesordnung, das Drogengeld stammt demnach häufig aus Lateinamerika und den USA. (gs)

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