Rath-HeumarSchadstoffe in den Containern der Grundschule Forststraße

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Die in der Grünanlage „An der Fock“ aufgestellten Schulcontainer können in absehbarer Zeit noch nicht genutzt werden.

Die in der Grünanlage „An der Fock“ aufgestellten Schulcontainer können in absehbarer Zeit noch nicht genutzt werden.

  • Die Grünanlage „An der Fock“ war eigens vorbereitet worden.
  • Schon in den Osterferien sollten die neuen Einheiten bezogen werden.

Rath-Heumar – „Es sieht ganz schlecht aus. Im Moment ist nicht absehbar, wann die Ersatzbauten für die Grundschule Forststraße genutzt werden können und ob überhaupt“, sagt Sabine Volmer von der städtischen Gebäudewirtschaft. Die alten und teils maroden Gebäude dieser katholischen Grundschule sind dringend sanierungsbedürftig. Die Arbeiten sind längst ausgeschrieben und vergeben, die Baufirmen stehen schon in der Warteschleife. Um die Schulklassen während der Bauzeit auszulagern, wurden am Erikaweg in der nahe gelegen Grünanlage „An der Fock“ bereits die notwendigen Lern-Container aufgestellt. Hierfür war das Grundstück zuvor für den Bau gründlich vorbereitet worden. Versorgungsleitungen wurden neu verlegt und ein rund 80 Zentimeter tiefes Fundament betoniert.

Die neuen, mobilen Einheiten sollten eigentlich von den 180 Jungen und Mädchen sowie von den zehn Lehrern um Rektorin Annette Friedrich schon in den Osterferien bezogen werden. Zumindest bis hierhin waren die städtischen Planungen aufgegangen, der Ersatzbau war auf den Tag genau fertig geworden. Doch der Unterricht findet weiterhin in den alten Klassenräumen statt. Der Umzug der Schule wurde von der Stadtverwaltung kurzfristig gestoppt – wegen Schadstoffbelastungen in den Ersatzbauten. „Für sogenannte aromatische Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise Benzol, die in Farben und Lacken enthalten sein können, sind die Richtwerte in der Raumluft erheblich überschritten“, sagt Volmer.

Um Schadensbegrenzung bemüht

Am 19. Februar war in zwei Räumen gemessen worden, bei einer zweiten Messung am 9. März in drei und dann erneut am 29. März. Und obwohl sich die Firma, welche die Container aufgestellt und hergerichtet hatte, um eine Schadensbegrenzung bemüht hat – es wurde gelüftet und geheizt – haben sich die Schadstoffwerte nicht verbessert. „Die Drähte zwischen Gebäudewirtschaft, Gesundheitsamt und Herstellerfirma laufen derzeit heiß“, weiß Volmer. „Das Problem ist: Man kann die Ursache nicht ermitteln.“

Bei den Anstrichen von Wänden, Boden und Fensterrahmen habe die Firma, so heißt es, „nur unbedenkliche Mittel“ benutzt. Allerdings muss es zu irgendwelchen chemischen Reaktionen gekommen sein. Und wann und ob diese abgestellt werden können, ist unklar. Derzeit entstehen für die Stadt noch keine Zusatzkosten, denn die Container-Klassen werden erst angemietet, wenn sie freigegeben sind. Allerdings sagt Volmer: „Wir schwimmen total und sind richtig verärgert.“ Schließlich bestünden ja rechtsgültige Verträge mit den Firmen, die eigentlich schon mit der Sanierung der Schule anfangen wollten. „Wenn die jetzt Vertragsstrafen geltend machen, oder einer zurücktritt, muss alles neu ausgeschrieben werden.“

Das bedeutet weitere Verzögerungen – wohl um Jahre. Da leidet Kalks Bezirksbürgermeister Markus Thiele, dessen Kinder diese Grundschule besucht haben, mit den Lehrern und Eltern. „Mir ist keine Schulleitung bekannt, die trotz aller Ungereimtheiten derart konstruktiv mit der Stadtverwaltung zum Wohle der Schulkinder kooperiert. Ich erwarte hier ein stärkeres Engagement der Verwaltung, damit der Zeitplan nicht weiter verschoben werden muss.Wenn neu ausgeschrieben werden muss, ist das eine Katastrophe.“

Kooperation mit Feuerwehr geplatzt

Die Kooperation zwischen Schule und der Löschgruppe Heumar der Freiwilligen Feuerwehr ist geplatzt. Eigentlich sollte das an den Schulhof angrenzende Domizil der Löschgruppe gleichzeitig mit der Schule saniert werden, um so Synergie-Effekte zu nutzen. Durch die Verzögerungen sucht die Feuerwehr inzwischen nach anderen Möglichkeiten.

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