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WindeckGroßer Andrang beim Panorama-Volksliedkonzert auf der Naturbühne

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Windeck – „Oh Täler weit, oh Höhen“: Hubert Grunow hätte für den Abschluss seiner Windecker Sommerabendkonzerte angesichts des herrlichen Ausblicks ins Siegtal kein passenderes Lied wählen können.

Es gibt wenige Naturbühnen in der Region, die so eindrucksvoll sind wie die Wilhelmshöhe. Der Blick über die Bühne hinweg erstreckt sich über Rossel, Wilberhofen, das Siegtal bis Dattenfeld, die Nutscheid sowie die Rosbacher und Leuscheider Höhen, nachdem vor einigen Monaten am Hang über Rossel die Bäume gefällt wurden.

Fleißige Hände hatten eine Wiese nun in einen Freilichtsaal ähnlich eines Amphitheaters verwandelt. Die Stuhlreihen standen in sanft ansteigendem Halbrund – mit Fachwerk und grasenden Pferden als Hintergrundkulisse. Klar wussten die Stammgäste um den lauschigen Platz, und auch bei auswärtigen Musikliebhabern hatte sich die zweite Auflage der Sommerabendkonzerte herumgesprochen.

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So mussten die Verantwortlichen weitere Stühle heranschaffen, um zusätzlich zur bestehenden Bestuhlung und den von den Gästen mitgebrachten Hockern der 200-fachen Nachfrage nach Sitzgelegenheiten zu genügen.

Zu Grauburgunder und anderen Erfrischungen ließ sich das mit Pfiff und Herzlichkeit zusammengestellte Programm in der Abendsonne doppelt genießen. „Alles schön beleuchtet“, sagte Moderator, Veranstalter und Sänger Grunow.

Panorama-Volksliedkonzert hatte der Gastgeber die Veranstaltung getauft und, die Mitsing-Bereitschaft der Gäste einkalkulierend, entsprechende Textzettel verteilt. Da entstand gleich ein harmonisches Miteinander, schließlich durften sich jetzt alle als Mitwirkende fühlen.

So funktionierte das „Freut Euch des Lebens“ ebenso zünftig wie das „Auf du junger Wandersmann“ oder Silchers „Das Lieben bringt groß' Freud'“, das seine romantische Wirkung entfaltete.

Die Stücke – mit der einsetzenden Dämmerung wurden Abendlieder angestimmt – unterstützten musikalisch abwechselnd das Bläserquintett des Siegtaler Bläsercorps und die Harfenistin Carola Pinder sowie die Pianistin Dörte Behrens, die oft mit Grunow das Trio Triangeli bilden.

Einige Stücke gehörten den Bläsern alleine, etwa Wilhelm Bornemanns „Im Wald und auf der Heide“, zu dessen Jagdklängen die bis dahin still grasenden Pferde auf der weiten Koppel zum stolzen Galopp ansetzten.

Dem Konzert Charme verliehen

Begeisternde Intermezzi gab es von den „Deezekusener Schmettereulen“. Der Frauenchor und sein Quotenmann Jürgen Hennlein als Gitarre spielender Dirigent setzt auf Mundartlieder und humorvolle Texte.

Ihr Lied von „Manni und Hanni“, die „seit 30 Johr binehn sin“ und sich nicht verstehen, zündete mit seinen Wortspielen über Eier, Reiher, Meier und Geier.

Mit dem Drehorgelspieler Hubert Heuser, der in Frack und mit Zwirbelbart antrat, und dem Quetschvirtuosen Uli Kremer hatte Grunow weitere Partner, die dem Panorama-Konzert Charme verliehen.

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