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Vertrag gekündigtSartory-Säle verhindern Kongress der Rechtspopulisten

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Dom Luftaufnahme

Köln und der Dom aus der Luft.

Köln – Im Internet wurde am Freitag noch kräftig auf die Werbetrommel geschlagen: Zu pathetischer Hintergrundmusik wurde gegen den „Hauptfeind Merkel“ und den „Angriff auf Europa“ das „Recht zum Widerstand“ proklamiert und für den 29. Oktober zur „Konferenz für Souveränität“ nach Köln eingeladen. Vertreter von rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien aus Europa sollen als Redner auftreten. Doch der Saal, in dem das Ganze stattfinden sollte, wurde den Organisatoren genommen. Die Sartory-Säle haben den Mietvertrag unter Berufung auf eine Klausel im Vertragstext gekündigt: Das Ansehen des Unternehmens würde durch die Versammlung Schaden nehmen.

Der Kontakt zwischen den Organisatoren und den Saalvermietern sei über eine Agentur gelaufen, hieß es bei Sartory am Freitag. „Es war für mich nicht erkennbar, um welche Art der Veranstaltung es sich handelt“, so Marcus Sartory. Musiker aus der Kölner Szene hätten ihn auf die Ausrichtung der „Konferenz“ aufmerksam gemacht, die von der rechtsgerichteten Zeitschrift „Compact“ organisiert wird. Marcus Sartory traf sich am Freitagabend mit Vertretern der AG Arsch huh. Möglicherweise wird es am 29. Oktober im Sartory eine alternative Konzertveranstaltung geben.

Das antifaschistische Bündnis „Köln gegen Rechts“ teilte mit, dass man „vorsorglich“ eine Kundgebung vor den Sartory-Sälen angemeldet habe, falls „Compact“ juristisch durchsetze, die Veranstaltung mit den „europäischen Spitzen nationalistischer, rassistischer Propaganda“ dort doch noch durchzuführen. Andere potenzielle Vermieter von Sälen in Köln und Umgebung wurden aufgefordert, dem Beispiel der Sartory-Säle zu folgen.

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