Bio-Gemüse ohne PlastikverpackungRewe testet in Köln neue Etikettierungs-Methode

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Köln – Der Kölner Rewe-Konzern will Bio-Obst und Gemüse künftig mit einer neuen Methode etikettieren und dadurch Tonnen von Plastikmüll vermeiden:  Avocados und Süßkartoffeln werden dabei gelasert – eine Art Brandzeichen, das die Ware als Bio-Produkt kennzeichnet. Rewe kooperiert dafür mit dem niederländischen Anbieter Eosta, der bereits für eine schwedische Kette tätig ist. Getestet wird das Verfahren zunächst einen Monat lang in 800 Rewe- und Penny-Filialen in NRW – darunter auch viele (aber nicht alle) Supermärkte und Discounter in Köln.

Händler entscheiden selbst

Das liegt daran, dass die selbstständigen Rewe-Händler selbst entscheiden können, ob sie die gelaserte Ware überhaupt bestellen. Deutschlandweit eingeführt werden soll es, wenn der Test erfolgreich ist. Dann könnte auch weiteres Gemüse und Obst dazu kommen. Ein Erfolg sei es  für den Konzern auch, wenn die Verkaufszahlen stabil blieben – die Kunden also nicht abgeschreckt werden von der neuen Etikettierung.

Während bei konventionellen Lebensmitteln Verbraucher häufig lose Ware kaufen können, ist Bio-Ware meist verpackt, damit an der Kasse Verwechslungen zwischen der meist teureren Bio- und günstigeren konventionellen Ware vermieden werden.  Wie viel Verpackung sich dadurch einsparen ließe, vermag Rewe derzeit nicht zu beziffern. Eosta spricht von 750 000 Schlauchbeuteln aus Kunststoff (Flowpacks), die sich alleine bei Avocados einsparen ließen.

Gemüse wird nicht tätowiert

Die Bezeichnung „Tattoo“ für die neue Etikettierung lehnen übrigens sowohl Rewe als auch Eosta ab, da schließlich keine Farbe aufgebracht werde. Der Laser trage lediglich  Pigmente der äußersten Schalenschicht ab. „Das Labeling findet nur an der Oberfläche statt, ist völlig kontaktlos und hat keinen Einfluss auf Geschmack, Qualität oder Haltbarkeit“, sagt ein Rewe-Sprecher. Selbst bei  Früchten, bei denen die Schale  mitgegessen wird, sei das Verfahren möglich – und für Kunden unbedenklich.

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