AnmeldezahlenStarker Trend zur Mechernicher Gesamtschule zulasten des Gymnasiums

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Die Befürchtung, dass sich der Geburtenrückgang negativ auf die Schulen auswirkt, trifft für Mechernich derzeit nicht zu.

Die Befürchtung, dass sich der Geburtenrückgang negativ auf die Schulen auswirkt, trifft für Mechernich derzeit nicht zu.

Mechernich – Die Befürchtungen waren groß, dass sich in einem ländlichen Raum wie der Eifel der Geburtenrückgang negativ bemerkbar machen würde. Die Schließung von Kindergärten und Schulen schien unvermeidlich.

Doch zumindest im Mechernicher Stadtgebiet kann davon keine Rede sein. Zumindest nicht in naher Zukunft. Im Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales standen diese Woche die Anmeldezahlen für die städtischen Schulen auf der Tagesordnung.

Und den Vogel schoss dabei einmal mehr die Mechernicher Gesamtschule ab. Dort haben sich 136 Schüler für die fünfte Klasse angemeldet. Was wiederum zulasten des Gymnasiums geht.

Dessen Anmeldequote lag vor zwei Jahren noch bei 108, was einem Anteil der Viertklässler von immerhin 39 Prozent entsprach. Für das kommende Schuljahr haben sich nur 68 Schüler für das Gymnasium entschieden, wobei nur ein Kind nicht aus dem Stadtgebiet kommt.

„Vor allem im Raum Satzvey/Antweiler/Wachendorf wandern viele Schüler in Richtung der Münstereifeler Gymnasien ab“, hat Holger Schmitz erkannt. Er ist in der Stadtverwaltung für den Fachbereich Schulen verantwortlich.

Das liege auch daran, dass die Busverbindungen etwa von Satzvey nach Mechernich nicht optimal seien. „Die Satzveyer Schüler müssen schon um 6.30 Uhr an der Haltestelle sein oder aber mit dem Zug fahren und den Fußweg vom Bahnhof zum Schulzentrum in Kauf nehmen“, so Schmitz.

Das allein erklärt natürlich noch nicht den Rückgang der Anmeldezahlen am Gymnasium, das offenbar für Schüler von auswärts weniger attraktiv ist als die Gesamtschule, die im kommenden Schuljahr insgesamt 45 Kinder aus benachbarten Kommunen aufnehmen wird. Man will in Mechernich allerdings nicht tatenlos zusehen, dass das Gymnasium demnächst auf zwei Züge zusammenschrumpft.

„Wir sind in Gesprächen mit der Schulleitung, um entsprechende Konzepte zu entwickeln“, versicherte Holger Schmitz im Gespräch mit dieser Zeitung. Schulleiter Michael Kreitz und sein Team seien in diesem Falle gefragt. Im Fachausschuss wurden die Anmeldezahlen der Schulen ohne größere Diskussion zur Kenntnis genommen.

Bei den Grundschulen gibt es kaum größere Schwankungen. Mechernich hat mit 90 die meisten Schüler, gefolgt von Kommern (75), Satzvey (56) und Lückerath (43). In Lückerath hatte es vor zwei Jahren noch kritisch ausgesehen, als die Anmeldungen unter die 40 rutschten, wogegen es in Satzvey mit 61 i-Dötzchen einen ausgesprochen starken Jahrgang gab. In beiden Fällen bleibt die Zweizügigkeit jedoch erhalten.

Schulkonzept durchgezogen

Dass das Gymnasium auf Dauer Probleme bekommen könnte, war seinerzeit bei der Umwandlung von der Sekundar- zur Gesamtschule befürchtet worden. Aber Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick hatte das nicht davon abgehalten, sein Schulkonzept mit Unterstützung des Stadtrats durchzuziehen.

Damit es auch in Zukunft keine Schulschließungen am Bleiberg zu verkünden gibt, forciert er die Ausweisung von Baugebieten speziell zwischen den beiden Hauptorten Mechernich und Kommern.

Damit sind nicht alle Bürger einverstanden. Den Anmeldezahlen in den städtischen Schulen wird es zugutekommen, der Natur eher nicht, wie Schicks Kritiker finden.

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