Umwandlung Katholischer SchulenErzbistum kritisiert geplante Abstimmung in Refrath

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Tafel

Symbolbild

Bergisch Gladbach – Das Generalvikariat des Erzbistums kritisiert scharf die von der Stadt geplante Abstimmung über die Umwandlung der drei katholischen Grundschulen in Refrath in Gemeinschaftsgrundschulen. Organisatorische und finanzielle Erwägungen allein dürften nicht Gründe sein, „die Schullandschaft im Primarbereich zu egalisieren“, so Andrea Gersch, Erzbischöfliche Schulrätin, in einem Schreiben an Bürgermeister Lutz Urbach und die Ratsfraktionen. Vielmehr sehe das Landesschulgesetz eine plurale Grundschullandschaft vor. „Daran knüpft sich unsere Frage, wie Sie die gebotene Vielfalt der Schullandschaft gewährleisten wollen, wenn alle drei katholischen Grundschulen zur Umwandlung vorgesehen sind“, heißt es.

Auch der Pfarrgemeinderat der katholischen Kirchengemeinde St. Johann Baptist positioniert sich gegen die Pläne der Stadt. Die geplante Umwandlung gleich aller drei Bekenntnisschulen schränke die Wahlfreiheit der Eltern „in unzulässiger Weise“ ein, kritisierte das Gremium, das allerdings die gute Zusammenarbeit auch mit den Gemeinschaftsgrundschulen am Ort betonte. Doch sei der Erhalt der bekenntnisgebundenen Angebotsschulen wichtig, da sie in besonderem Maße christliche Weltanschauung vermittelten und christliche Tradition weitergäben.

Akuter Mangel an Plätzen

Wie berichtet hofft die Stadt mit der Umwandlung in Gemeinschaftsschulen, den akuten Mangel an Plätzen für Grundschüler in Refrath beheben zu können, ohne kostspielige Neubauten errichten zu müssen. Da die katholischen Schulen laut Verwaltung noch Aufnahmekapazitäten haben, die beiden Gemeinschaftsgrundschulen aber überfüllt sind, soll die Statusänderung schnell helfen. Hintergrund ist, dass Eltern ein Anrecht auf einen Platz für ihr Kind an einer Gemeinschaftsgrundschule haben. Andersherum besteht dieser Anspruch nicht. Finanziell beteiligt sich die Kirche nicht an Bekenntnisschule in öffentlicher Trägerschaft, die es so nur noch in NRW und in Niedersachsen gibt.

Über eine Umwandlung können ausschließlich die Eltern entscheiden, deren Kinder derzeit Schüler an einer der drei katholischen Schulen sind. Stichtag war der 10. Januar. Für eine Umwandlung reicht die einfache Mehrheit. Gewählt werden kann bis zum 19. Mai. Zur Vorbereitung starten jetzt Informationsabende in den Schulen. Den Anfang macht heute die KGS In der Auen. Am 10. Mai folgt die KGS An der Steinbreche, am 11. Mai die KGS Frankenforst. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.

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