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Filmdreh in Köln„Im Päffgen habe ich meine erste Leiche entdeckt“

Lesezeit 3 Minuten
Darsteller im Film „Das schönste Paar“: Maximilian Brückner, Luise Heyer und Aurel Manthei (v. l.)

Darsteller im Film „Das schönste Paar“: Maximilian Brückner, Luise Heyer und Aurel Manthei (v. l.)

Köln – An die Brauerei Päffgen kann sich Maximilian Brückner noch genau erinnern. „Das werde ich nie vergessen“, sagt der Hauptdarsteller des Films „Das schönste Paar“, der aktuell in Köln gedreht wird.

Die unvergleichliche Art des Köbes sei ihm in Erinnerung geblieben: „Die Bedienung hat mich damals kurz rund gemacht, als ich mir ein Bier bestellt habe.“ Brückner war zu der Zeit für die Dreharbeiten seines ersten Films „Männer wie wir“ in Köln – das war vor 13 Jahren.

Im aktuellen Film spielt er Malte Brinkmann, der mit seiner Frau im Sommerurlaub auf Mallorca weilt. Während eines Ausflugs wird das Paar von Jugendlichen überfallen, die Liv Brinkmann vergewaltigen. Das Ehepaar durchlebt das Trauma und seine Folgen mit großem Zusammenhalt – bis Malte Brinkmann Jahre später zufällig einen der Täter wiedersieht und die Verfolgung aufnimmt.

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Der erste Teil von „Das schönste Paar“ wurde auf Mallorca gedreht

„Ich glaube, mir ist die Prämisse, dass ein Paar im Urlaub überfallen wird und es zu einer Vergewaltigung kommt, als fiktiver Albtraum zugeflogen“, beschreibt Regisseur und Drehbuchautor Sven Taddicken die Idee des Films. „Und dann wollte ich aber weiterdenken, indem man sich ein Paar vorstellt, das sagt: Verdammt, das ist uns passiert, aber wir kämpfen und halten zusammen. Später kommen dann Thrillerelemente hinzu.“

Die vergangenen fünf Wochen verbrachte die Crew in Köln : „Innerhalb der Stadt waren wir an vielen Standorten: in Lindenthal, Mülheim, an der S-Bahn-Station am Hansaring, in Chorweiler und Ehrenfeld“, sagt Taddicken. Den ersten Teil des Films hatten die Protagonisten auf Mallorca gedreht: „Wir waren mit Vorbereitung und Proben zehn Tage dort, gedreht haben wir vier Tage.“ In Köln folgte die Hauptarbeit, bis zum Wochenende sollen alle Szenen im Kasten sein.

Eine halbe Drehwoche steht den Schauspielern noch bevor

Luise Heyer, Hauptdarstellerin im Film, konnte sich zunächst nicht an vergangene Projekte in Köln erinnern „Ich dachte, ich hätte noch nie hier gedreht. Aber ich habe tatsächlich mal einen Kurzfilm hier gemacht – »Hausbesuche« heißt der.“ Auch für Aurel Manthei, der im Film den besten Freund von Malte Brinkmann spielt, waren die Dreharbeiten in Köln eine Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte: „Im Päffgen habe ich meine erste Leiche entdeckt. Ich bin mit Kommissar Stolberg über vier Jahre hier gewesen.“

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Ein Fazit der Dreharbeit wollen die Protagonisten noch nicht ziehen. „Wir sind noch nicht fertig, wir haben noch eine halbe Drehwoche vor uns, so weit will ich noch gar nicht vorausblicken“, sagte Brückner.

2018 wird der Film im Kino zu sehen sein

Für Regisseur Taddicken geht die Arbeit nach den Dreharbeiten nahtlos weiter. Er freut sich aber auf die kommenden Wochen: „Ich bin total froh, was wir alles in den Kasten bekommen haben und freue mich auf den Schneideraum, um alles zusammenzubauen und zu gucken, wie das Ganze erwachen wird.“

Im kommenden Jahr soll der Streifen auf den Kinoleinwänden erscheinen, einen genauen Termin gibt es noch nicht: „Wir würden uns freuen, wenn der Film einen schönen Festivalaufschlag macht“, sagt Taddicken. Im Anschluss wird der Film auch im WDR erscheinen, der mit Arte das Projekt als co-produzierender Sender begleitet. Für den Film ist ein Budget von knapp 200 000 Euro eingeplant, die Film- und Medienstiftung NRW beteiligt sich mit 300 000 Euro.

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