FC-Neuzugang CordobaDer kolumbianische Heißsporn

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PIC Cordoba imago

Jhon Cordoba vor dem Geißbockheim.

Köln – Bei seinem bisher letzten Auftritt im Kölner Rhein-Energie-Stadion hatte Jhon Andrés Córdoba Copete, kurz Jhon Córdoba, nicht viel zu lachen. Am letzten Spieltag stand der Kolumbianer in der Startelf von Mainz 05. Nach einer tollen Chance in der Anfangsphase des Spiels, als er das Ball aus 15 Metern über den Kasten von Timo Horn jagte, war der Torjäger weitestgehend abgemeldet. Was aber nicht an den mangelnden Fähigkeiten des 24-Jährigen lag, sondern daran, dass Dominique Heintz eines seiner besten Saison-Spiele machte und dem FC so zur ersten Europa-Pokal-Teilnahme seit 1992 verhalf.

Nun, fast vier Wochen später, ist Córdoba wieder in Köln, dieses Mal jedoch um seinen Vertrag beim ehemaligen Gegner zu unterschreiben. Die Ablöse könnte die höchste werden, die der 1. FC Köln jemals für einen Spieler bezahlt hat. Könnte. Dem Vernehmen nach überweist der FC zunächst nur rund zehn Millionen Euro nach Mainz. Je nach Erfolg des Transfers werden jedoch weitere Zahlungen fällig – am Ende könnte Jhon Córdoba bis zu 17 Millionen Euro gekostet haben. Dann wären die Kölner allerdings derart erfolgreich gewesen, dass sie sich wohl nicht groß beschweren würden.

Vertrag bis 2021

Der Vertrag der neuen Nummer 15 läuft vier Jahre bis 2021. Er scheint perfekt zu passen in die FC-Mannschaft, denn er ist ein echter Modeste-Klon. Jörg Schmadtke bezeichnete ihn bei seinem Besuch im Geißbockheim als einen Zentrumsstürmer mit „Tempo, Robustheit und Zug zum Tor“. Alles Attribute, die die Kölner vorn brauchen. Und sollte Modeste bleiben, ist auch die Option einer Doppelspitze mit Modeste und Córdoba eine verlockende Idee.

Dabei sind die reinen Zahlen des Stürmers durchaus ausbaufähig. In der abgelaufenen Spielzeit kam Córdoba in 29 Bundesliga-Partien auf fünf Tore und fünf Vorlagen. Kein Vergleich zu Modeste, der in 34 Spielen 25 Tore und drei Vorlagen ablieferte. Dabei hatte der Kolumbianer allerdings in einer schwierigen Saison bei Mainz 05 (Platz 15) nicht die besten Voraussetzungen, um sich als echter Knipser zu beweisen.

Darüber hinaus ist die geringe Verletzungsanfälligkeit des ehemaligen U-20-Nationalspielers ein großes Plus. Vergangene Saison verpasste er gerade einmal zwei Bundesliga-Spiele aufgrund von Oberschenkel- und Sprunggelenksproblemen.

Cordoba gilt als Heißsporn

Die restlichen drei verpassten Partien in der Ersten Liga musste er allerdings wegen Gelb- und Rotsperren von der Tribüne aus verfolgen. Córdoba gilt als Heißsporn, der nicht immer seine Nerven im Griff hat. Nicht umsonst wurde er in der abgelaufenen Spielzeit mit einer Roten und acht Gelben Karten bestraft. Auch mit der deutschen Sprache ist der Stürmer noch nicht so weit. wie er sein will. Laut seinem Umfeld ist er aber bemüht, das schnell zu ändern.

Der möglichen Konkurrenz-Situation mit Anthony Modeste sieht der Rechtsfuß freudig entgegen. „Da kann ich noch viel lernen. Wenn er hier bleiben sollte, freue ich mich auf jeden Fall auf ihn.“ Auf dass er in der kommenden Saison endlich vielleicht sogar zusammen mit Modeste im Rhein-Energie-Stadion jubeln darf.

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