Gesamtschule in Herchen und RosbachKosten steigen auf mindestens vier Millionen Euro

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Die ehemalige Realschule braucht einen Anbau. Dieser soll links im Anschluss an den Mittelbau, Trakt D, entstehen.

Die ehemalige Realschule braucht einen Anbau. Dieser soll links im Anschluss an den Mittelbau, Trakt D, entstehen.

Windeck – Statt der seit Jahren vorgesehenen einen Million Euro für den Anbau einer Mensa in Herchen wird die Gemeinde für die Gesamtschule an den beiden Standorten Herchen und Rosbach wohl mindestens vier Millionen Euro in Neu- und Umbauten sowie Einrichtung investieren müssen. Zu diesem Ergebnis kommt Roman Merten, Architekt aus Hennef im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für die Gesamtschule. Wie sich die für das pädagogische Konzept der Schule an den Standorten Rosbach (Jahrgang fünf bis sieben) und Herchen (Klasse acht bis 13) verwirklichen ließe, stellte er im Ausschuss des Gemeinderates für Jugend, Schule, Sport, Senioren und Soziales vor.

Die Vorarbeit für das Konzept hatte der Niederkasseler Schulberater Raimund Patt im vergangenen Jahr zusammen mit Schulleitung und Gemeindeverwaltung erarbeitet. Danach müsste in Herchen ein kompletter Schultrakt mit acht Klassenräumen angebaut werden.

Schule soll neu strukturiert werden

Als günstigsten Standort für einen Neubau hat Architekt Merten die Lücke zwischen dem bestehenden Mittelbau Trakt D und der alten Turnhalle in Herchen ausgemacht. Der Haupteingang müsse dafür ein Stück verschoben, das Vordach angepasst werden. Im Erdgeschoss will Merten die ohnehin sanierungsbedürftigen Toilettenräume unterbringen. Auch der Kiosk, den die Schülergenossenschaft Öko-E betreiben will, soll dort Platz finden. In den beiden Geschossen darüber kämen neun Klassenräume unter. Für die Klassen im Altbau, deren Fenster zugemauert werden, müssten neue in die alte Fassade gestemmt werden.

Die Mensa soll am jetzigen Standort, dem Tiefgeschoss des Alttraktes B vergrößert werden. Ins Obergeschoss dieses Bauteils soll auch die Verwaltung der Schule umziehen.

Lediglich Umbauten sind vorerst am Standort Rosbach fällig. Dort lasse sich der Wunsch nach einem zentralen Eingang für die Schule angesichts der verwinkelten Bauten nicht lösen, räumte Merten ein. Wie in Rosbach die Mensa vergrößert werden könne, ob durch interne Umbauten oder durch einen Anbau, müsse noch eingehend geprüft werden. Nicht nur die Politiker im Fachausschuss waren von den Berechnungen des Hennefer Architekten überrascht. Auch Kämmerin Petra Sonntag kannte die Zahlen nur wenig länger als die Politiker. Wie sich das in den Folgejahren im eh schon spitz gerechneten Haushalt darstellen lässt, will sie prüfen.

Oberstufe ab 2020

Bisher waren Politik und Verwaltung in Windeck stets davon ausgegangen, dass die ehemalige Hauptschule in Rosbach und die ehemalige Realschule in Herchen ausreichend Platz für eine Gesamtschule bieten würden. Dass das Raumprogramm angepasst werden muss, ist spätestens im Gespräch, seit die Klassen acht nicht mehr wie anfänglich geplant in Rosbach, sondern in Herchen unterrichtet werden. 2020 wird in Herchen die Oberstufe eingerichtet.

Dann sollte der Neubau fertig sein. Guido Broich, Leiter des Fachbereichs Bauen und Planen im Rathaus, mahnte auch in Richtung Schule, die Kosten im Blick zu behalten. Ein „Rundum-sorglos-Paket“, das alle Wünsche erfülle, sei nicht machbar. Ohnehin sei das Programm angesichts der knappen Zeit „mehr als sportlich“.

Der Ausschuss empfahl der Verwaltung am Ende einstimmig, auf Grundlage der vorgestellten Entwürfe weiterzuarbeiten.

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