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Kölner StadtentwicklungDom-Hotel eröffnet erst 2017

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Das Dom-Hotel soll ein gläsernes Flachdach erhalten. Der Haupteingang wird auf den Roncalliplatz verlegt.

Das Dom-Hotel soll ein gläsernes Flachdach erhalten. Der Haupteingang wird auf den Roncalliplatz verlegt.

Köln – Am Roncalliplatz werfen große Veränderungen ihre Schatten voraus. An der Ostflanke könnte in Zukunft ein Neubau das ehemalige Kurienhaus und das Verwaltungsgebäude des Römisch-Germanischen Museums ersetzen und Raum für das Stadtmuseum bieten. Auf der Westseite schlummert das Dom-Hotel vor sich hin, das vor mehr als zwei Jahren geschlossen wurde. Das denkmalgeschützte Gebäude soll vollständig saniert werden und ein neues Flachdach aus Glas erhalten. Doch die Arbeiten haben noch immer nicht begonnen, das einstige Luxushotel steht leer. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, wird das Haus frühestens im Sommer 2017 wieder öffnen. Ursprünglich sollte der Betrieb bereits im Herbst 2014 aufgenommen werden.

Das heutige Dom-Hotel entstand zwischen 1890 und 1893. Es wurde als Nachfolgebau des Hôtel du Dome konzipiert, das an die italienische Renaissance angelehnt war. Das Dom-Hotel mit seinem spektakulären Dach aus Türmen und Kuppeln wurde am 2.März 1945 zerstört.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es wieder aufgebaut. Seitdem verfügt das Gebäude über ein Flachdach. (att)

Die Verzögerung lässt sich nach Auskunft des Immobilienentwicklers Lammerting vor allem auf zwei Umstände zurückführen. So hatte es zunächst eine langwierige Diskussion mit dem Stadtkonservator über die Gestaltung des Dachs gegeben, auf dem in Zukunft die Haustechnik untergebracht sein soll. Ein Architektenwettbewerb, der im Februar 2014 endete, ergab schließlich, dass dem Hotel ein gläsernes Flachdach aufgesetzt wird. Damit sei jedoch der von der Stadt bereits erteilte Bauantrag hinfällig gewesen, sagt Lammerting-Geschäftsführer Michael Susan. Ein neuer Bauantrag wurde bislang allerdings nicht gestellt, da die Vertragspartner offenbar intensiv über die Aufteilung der Flächen diskutieren. Lammerting fungiert als Generalübernehmer und Betreiber und ist für die Modernisierung und Verpachtung des Hotels sowie der Ladenlokale zuständig. Eigentümer der Immobilie ist allerdings die Bayerische Versorgungskammer mit Sitz in München. Die Althoff-Gruppe soll das künftige Hotel der Fünf-Sterne-Plus-Kategorie führen. „Das ist ein äußerst komplexes Vertragswerk, und wir müssen jede Entscheidung miteinander abstimmen“, sagt Susan.

Darüber hinaus muss eine Beraterfirma, die den Status eines Fünf-Sterne-Hauses sicherstellen soll, alle Veränderungen überprüfen. So zöge zum Beispiel eine Verkleinerung des neuen Haupteingangs am Roncalliplatz zugunsten einer größeren Einzelhandelsfläche Probleme nach sich, weil das möglicherweise Auswirkungen auf die Einstufung der Hotelklasse haben kann. „Wenn wir an einer Stellschraube drehen, dann bewegt sich immer auch eine andere“, sagt Susan. Deshalb befinde sich das Projekt nach wie vor in der Planungsphase. Wann ein neuer Bauantrag gestellt werden kann, vermöge er zurzeit nicht zu sagen. „Das dauert lieber ein paar Monate länger, und dafür ist es dann ein nachhaltiger Umbau.“

Die Sanierung werde mindestens 18 Monate in Anspruch nehmen. Allerdings könnten unter dem historischen Mauerwerk unerwartete Überraschungen verborgen sein, so dass sich die Bauzeit verlängert. Durch den eingestellten Hotelbetrieb entfallen zurzeit die monatlichen Pachtzahlungen. Die Ausfälle muss Lammerting übernehmen. „Je früher wir das Hotel eröffnen können, desto besser wäre es“, sagt der künftige Betreiber Thomas Althoff, der zum Jahreswechsel das Grandhotel Schloss Lerbach in Bergisch Gladbach inklusive des zugehörigen Gourmetrestaurants unter Leitung von Küchenchef Nils Henkel aufgegeben hat. Im Dom-Hotel soll den Gästen in Zukunft ebenfalls Spitzengastronomie angeboten werden. „Es wäre schöner gewesen, wenn es schneller gehen würde, aber wir können darauf keinen Einfluss nehmen“, so Althoff.

Die an dem Projekt Beteiligten haben bereits festgelegt, dass auf dem neben dem Hotel liegenden Grundstück der abgebrochenen Kristallpassage am Wallrafplatz ein viergeschossiger Neubau entstehen wird. Darin sollen der Wellness-Bereich des Hotels, eine Büroetage sowie auf drei Stockwerken Einzelhandelsflächen unterkommen. Die Bauzeit wurde auf zwölf Monate angesetzt, die Arbeiten sollen parallel zur Sanierung des Dom-Hotels beginnen.

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