Nüsse und MandelnFettig, aber sooo gesund

Lesezeit 3 Minuten
Die Form von Walnusskernen erinnert an ein Gehirn - gut für den Geist sind aber auch andere Nüsse.

Die Form von Walnusskernen erinnert an ein Gehirn - gut für den Geist sind aber auch andere Nüsse.

Vor allem zur Weihnachtszeit gehören Nüsse. Entweder wandern sie direkt in den Nussknacker oder sie landen als Plätzchen auf den Naschteller. Das ganze Jahr über verfeinern Nüsse und Mandeln leckere Kuchen und sie geben dem morgendlichen Müsli seinen Biss.

Eines haben alle Nüsse gemeinsam: Sie sind ziemlich fettig. „Der Fettgehalt liegt je nach Sorte zwischen 40 und 70 Prozent“, sagt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. 100 Gramm hätten im Schnitt etwa 600 Kilokalorien - fast eine Hauptmahlzeit.

Eine Handvoll Nüsse pro Tag

Allerdings sind Nüsse trotz des hohen Fettgehalts auch sehr gesund. „Sie haben eine gute Fettsäurezusammensetzung, denn sie enthalten einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren“, erklärt Gahl. Diese gelten als die „gesunden“ und sollen in Maßen auch Herzerkrankungen vorbeugen. Ernährungsexperten empfehlen eine Portion Nüsse pro Tag, das ist in etwa eine Handvoll.

„Nüsse enthalten nur wenig Wasser, dafür mehr Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate und Ballaststoffe“, erläutert Harald Seitz vom Verbraucherinformationsdienst aid in Bonn. Hinzu kommen Kalium, Natrium, Magnesium, Phosphor, Mineralstoffe und Vitamine - vor allem B-Vitamine und Vitamin E. „In Maßen genossen bereichern Nüsse also den Speiseplan als wertvolle Nährstofflieferanten.“

Gut für den Muskelaufbau

Haselnüsse sind ein gutes Beispiel dafür. Carola Nitsch vom Gartenbauzentrum Bayern Mitte bezeichnet sie gar als „Kraftnahrung“. „Haselnüsse haben zwar auch etwa 60 Prozent Fett, bestehen dann aber zu fast 40 Prozent aus Eiweiß“, erklärt sie. Eiweiß sei gut für den Muskelaufbau. Viele Menschen mögen Haselnüsse aber nicht, sie schmecken ihnen zu muffig. „Das liegt dann allerdings daran, dass die Nüsse falsch gelagert wurden“, sagt die Expertin.

Die geknackten Nüsse müssen kühl und dunkel lagern. „Macht man das nicht, werden Fettsäuren durch den Sauerstoff abgebaut.“ Das verändere den Geschmack und auch die Qualität. „Am besten werden Haselnüsse mit der Schale gelagert.“ Wer schon geknackte Nüsse gekauft und die Packung nicht auf einmal aufgebraucht hat, sollte sie dicht verschließen und in die Gefriertruhe legen. „Dort halten sie monatelang und schmecken nicht eher muffig.“

Nussbrote und Salate

Auch Walnüsse können mal ins Gefrierfach wandern - allerdings aus einem anderen Grund. „Das kann helfen, wenn die Nüsse schwierig zu knacken sind“, sagt Seitz. „Nach einer Stunde verändern die Minusgrade die Struktur der Schale - und danach lässt sich fast jede Nuss knacken.“

Die Form von Paranüssen erinnert viele Menschen an Orangenspalten. „Ähnlich wie bei einer Orange sitzen 10 bis 20 Nüsse fächerförmig in den Früchten“, erklärt Seitz. Die Kerne schmecken etwas erdig und passen besonders gut in Nussbrote oder Salate. Auch Cashewnüsse sind beliebt. „Das liegt wahrscheinlich an dem mild-süßen, etwas feineren Geschmack.“ Diese Nüsse sind meist ohne ihre feste ledrige Schale als nierenförmige helle Kerne erhältlich.

Bei den Mandeln schließlich unterscheidet man süße von bitteren. „Die bitteren Mandeln werden zur Herstellung von Aromastoffen verwendet, dürfen aber nicht roh verzehrt werden, da sie eine gesundheitsschädigende Vorstufe der Blausäure enthalten“, betont Seitz. Das ist bei süßen Mandeln anders. Sie können roh oder geröstet, unbehandelt oder gesalzen gegessen werden. (dpa)

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie sie in Nüssen stecken, sind auch eine gute Nervennahrung fürs Gehirn. Welche Nahrungsmittel unsere Denkfähigkeit außerdem unterstützen und warum das so ist, lesen Sie in der Bildergalerie.

KStA abonnieren