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Musik-BandZur Not auch mit der Melodica

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Schwer in ein Schema zu bringen: Sebastian Ulmer (v.l.), Miriam Berger, Olivia Sawano, Michael Dahmen und David Kiefer sind „Muskat“.   

Schwer in ein Schema zu bringen: Sebastian Ulmer (v.l.), Miriam Berger, Olivia Sawano, Michael Dahmen und David Kiefer sind „Muskat“.   

Geht man bei einem Konzert der Band Muskat mal eben zwischendurch was zu trinken holen, kann es passieren, dass man ins Grübeln kommt, wenn man zurück in den Saal kommt. Ist das noch die Band von gerade da oben auf der Bühne? Oder spielen da schon andere Musiker? Die da jetzt sind plötzlich so flott-rockig. Und saß nicht gerade noch jemand anderes am Klavier?

Auch wenn der Zuhörer manchmal zweifelt: Es ist dieselbe Band. Aber „Muskat“ ist eben eine ziemlich facettenreiche Formation und schwer in ein Schema zu pressen. Und wenn es Miriam Berger, Olivia Sawano, David Kiefer, Michael Dahmen und Sebastian Ulmer mal wieder schwerfällt, ihre Musik zu beschreiben, dann sagen die fünf Multitalente statt „Indie-Pop-Singer-Songwriter-Folk-Rock-oder-so“ eben „einfach nur lecker“. Wie Muskat eben.

„Floating“

„Floating“, die aktuelle Miniplatte von Muskat, ist im Frühjahr dieses Jahres erschienen. Es ist ein ziemlich improvisiertes Werk. „Als David das Schlagzeug aufgenommen hat, ist beim sechsten Titel der Computer abgeschmiert und wir konnten nur mit den fünf ersten Songs arbeiten. Zum Glück waren das unsere Favoriten.“ Die Miniplatte enthält die folkigen Songs der Anfangszeit.

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Vor allem der gleichnamige Song „Floating“ weckt bei vielen Hörern intensivste Erinnerungen an die Studentenzeit. „Als ich den Song schrieb, saß ich auf einer Bank und war zwischen Studium und Arbeit einfach nur gestresst“, erläutert Miriam. Es scheint, als ob die herausgeschriene Wut neue Energien freisetzt.

Melodica, Triangel, „Regenmacher“

Seit Gründung der Band sind mehr als 20 englischsprachige Lieder entstanden. „Wir haben noch keinen einzigen Song rausgeschmissen“, sagt Sebastian. Jeder bringe mal einen neuen Text oder eine Melodie mit. Und dann werde ausprobiert und weiterentwickelt. „Es ist Wahnsinn, was sich alles mit der Band umsetzen lässt, und das oft in kürzester Zeit“, meint Miriam. „Wir nehmen die Songs so, wie sie kommen, und manchmal kommt auch einfach etwas völlig anderes dabei heraus“, ergänzt Olivia.

Und probiert wird mit allen Schikanen. „Krimskramsinstrumente“ dürfen dabei nicht fehlen. Etwa die Melodica, eine Triangel oder der „Regenmacher“ – ein mit Kieselsteinen gefülltes Bambusrohr. Olivia hat irgendwann beschlossen, ihre Gitarre wie eine Ukulele zu stimmen.

Dass Muskat ein solches Instrumentarium ausschöpfen kann, liegt vor allem an der fundierten musikalischen Ausbildung in verschiedenen Bereichen. Alle fünf haben mit dem Klavier begonnen. Wenn mal kein Klavier zur Verfügung steht, dann spiele der Schlagzeuger den Klavierpart eben auf der Melodica und die singende Pianistin sitzt dafür auf dem Percussion-Instrument Cajón. Die Hauptsache bei Muskat ist sowieso die „gewisse Würze“.

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