Köln – Der Autor von Hunderten kölscher Gedichte und Liedtexte, ist nach schwerer Krankheit gestorben. Im April wäre er 76 Jahre alt geworden. Der gelernte Schriftsetzer und ehemalige Chef einer Werbeagentur hat für nahezu alle namhaften kölschen Musiker und Bands geschrieben. Seine Texte wurden unter anderem von Gerd Köster, Tommy Engel, den Bläck Fööss, Arno Steffen und den Höhnern vertont. Pütz schrieb für die Weihnachtsrevue von Tommy Engel, das von „Loss mer singe“ präsentierte Programm „Himmel un Ääd“ oder die Kneipensitzung „Jeckespill“.

Circus Kölle

Nachdem es der Sohn eines Ehrenfelder Druckers als erfolgreicher Werbeexperte zu Wohlstand gebracht hatte, verschrieb er sich im Ruhestand nicht nur einer Rinder- und Pferdezucht in Irland, sondern auch der Mission, für mehr Niveau in der zur Heimattümelei neigenden kölschen Szene zu sorgen. Statt distanzlosem Eigenlob auf die Stadt und die Kölner erzählte Pütz Geschichten aus dem Leben, philosophierte geistreich über Glück und Vergänglichkeit und parodierte menschliche Schwächen und Unzulänglichkeiten. Die Stadt war für ihn der „Circus Kölle“ mit Finanzakrobaten, Jongleuren, vielen Clowns und ein paar „Kamele em Stadtroot“. „Ne Salto Mortale schlare, wenn et jet ze mauschele jitt, un jet zo vertusche – en su Saache simmer fit.“ Die ersten Versuche als Dichter waren hochdeutsch. Aus der Gedichtsammlung „Fröhlich alt“ wurde über die Jahre ein kleiner Bestseller.

In vielen Texten geht es um Vergänglichkeit und Sterben, die Pütz immer wieder mit dem Appell verband, das Leben und den Augenblick zu genießen. Das gelang ihm – schwer krank – in den letzten Wochen nicht mehr. Für seine Beerdigung hat er sich gewünscht, dass eines seiner Lieblingslieder gesungen wird: „Loss los, wenn do em Brass bes, loss los, wat dir en Lass es“, heißt es im Text über das „Loslassen“. Und weiter: „Wenn do am Engk vun dinger Zick bes un et tatsächlich dann esu wick es: Loss los.“