Protest gegen rechtsextremen MitschülerSchüler in Rodenkirchen streiken

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Die Gesamtschule Rodenkirchen

Die Gesamtschule Rodenkirchen

Rodenkirchen – An der Gesamtschule Rodenkirchen haben rund 100 Schüler der Oberstufe gegen den Umgang der Schule mit einem offensichtlich rechtsextremen Mitschüler protestiert. Nach Angaben von Schülern und Lehrern fällt er seit anderthalb Jahren mit rassistischen und volksverhetzenden Parolen auf. In der vergangenen Woche soll er Mitschüler bedroht haben.

Nachdem sich die Schüler am Dienstag geweigert hatten, weiter am Unterricht teilzunehmen, lud die Schulleitung zu einer Versammlung ein, um die Protestierenden zu informieren. Man befinde sich in einem schwierigen Spannungsfeld zwischen den Ansprüchen der Schüler und den Rechten eines Einzelnen, der sein Abitur machen will, so Schulleiter Ralph Kuhn. Man kümmere sich seit längerem um den Schüler. Es habe Gespräche unter anderem mit dem schulpsychologischen Dienst gegeben. Außerdem nutze man alles bis zum Unterrichtsausschluss, „was das Schulgesetz vorsieht“. Auch die Polizei sei informiert. Einen Schüler von der Schule zu werfen, weil andere das fordern, sei jedoch grundsätzlich schwierig. Alle Schritte müssten gegebenenfalls vor Gericht Bestand haben.

Schwieriges Thema für Schulen

Der Umgang mit Schülern, die mit Rechtsextremismus in Verbindung gebracht werden, ist für viele Schulen ein schwieriges Thema. Strafmaßnahmen können Folgen haben und den Schulfrieden noch weiter beschädigen. So hatte vor einigen Jahren der Fall einer Realschule in Godorf für Schlagzeilen gesorgt, in der ein Aktivist aus der rechtsextremen Kameradschaftsszene und sein Sohn eine ganze Schule tyrannisierten. Sie zeigte Flagge, tat sich aber auch schwer damit, den Jungen fallen zu lassen. Max Gesthuysen, einer der Stufensprecher der Rodenkirchener Gesamtschule, sagt, dass die Toleranz Grenzen haben muss: „Irgendwann ist ein Punkt erreicht, da muss man sagen: Es ist genug.“

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