Altes Kino„Germania“ zu verkaufen

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Gummersbach – Daneben gibt es im Kreis nur noch das „Corso-Kino“ in Radevormwald. Wolf sagt auf Anfrage: „Es hat mir selbst wehgetan, nach den Kinos in Wiehl, Bergneustadt und Wipperfürth auch das Dieringhausener Haus schließen zu müssen. Aber ich habe am Ende zu viel draufgezahlt.“

Das „Germania“ hat eine lange Tradition. Eröffnet worden ist es 1934. 1980 wurde es von Roland Wolf übernommen, der in einem aufwendigen Umbau den großen Saal, der 400 Zuschauer fasste, teilen und in zwei Kinos für 200 und 70 Leute umwandeln ließ.

Doch auch in diesen kleineren Sälen waren zuletzt nur noch einzelne Sitze belegt. Die ohnehin geplante Schließung hat Wolf nun vorgezogen, als größere Investitionen anstanden. Das Haus steht jetzt leer und zum Verkauf.

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Das Dieringhausener Kino litt schon seit längerer Zeit an Besuchermangel. Noch bis vor einigen Jahren waren vertragliche Regelungen Grund genug, es trotzdem zu betreiben: Damit er die Filme im Bundesstart zeigen konnte, musste Wolf den Verleihfirmen eine bestimmte Zahl von Leinwänden pro Stadt nachweisen, die Wolf im Burgtheater allein nicht vorhalten konnte. Zudem war das „Germania“ Abspielstätte für Filme, die im „Burgtheater“ keine Zuschauer mehr fanden, aber trotzdem noch gezeigt werden mussten.

Dieser Zweck hat sich erledigt, das „Germania“ war überflüssig geworden. „Heute hat sich die Medienlandschaft geändert“, erläutert Wolf. „Man zeigt einen Film sofort oder gar nicht. Die Verleiher bringen deshalb mehr Kopien auf den Markt und die Kinobetreiber sind flexibler.“ (tie)

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