AusstellungZarte Frauen, kühle Schatten

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Zarte Frauengestalten vor kühlen Schattenwelten - die Ausstellung im Bergheimer Kreishaus lebt von Gegensätzen. (Bild: Jürgensonn)

Zarte Frauengestalten vor kühlen Schattenwelten - die Ausstellung im Bergheimer Kreishaus lebt von Gegensätzen. (Bild: Jürgensonn)

Bergheim – Es ist ein seltsames, ein heiteres Völkchen, das man derzeit im Foyer des Bergheimer Kreishauses trifft. Frauengestalten, einige fast lebensgroß, andere handlich klein. Zart wirken sie alle, doch obwohl ihre Beinchen fast zerbrechlich dünn sind, scheinen sie den Stürmen des Lebens mit Leichtigkeit zu trotzen.

Die Erftstädterin Andrea Esser fertigt die Figuren aus Draht und Pappmaschee. In der Kreishausausstellung sind sie wirkungsvoll um die Bilder von Ulla Schüller drapiert. Die Kölnerin hält in ihren Arbeiten flüchtige Momente fest, Menschen, die vorübergehen, Straßenszenen. Oft ist nur der Schatten dessen zu sehen, worum es eigentlich geht. Präzise beobachtet, in kühlen Farben gemalt, stehen die Bilder in starkem Kontrast zu den verspielten Pappfiguren, die in spielerischen Posen Papierschiffchen auf dem Arm tragen oder mit Wollknäulen jonglieren. Einem Kontrast, der den besonderen Reiz der Ausstellung ausmacht.

Dass Schüller außer dem distanzierten Blick auch den augenzwinkernden beherrscht, zeigt eine Serie kleiner Formate, die im Obergeschoss zu sehen sind. „Fotografien“ heißt sie, und sie zeigt Menschen beim Fotografieren. Wie beim Digitalfoto eingeblendet, hat sie technische Daten an die Bildränder gemalt. Da möchte man zu gern wissen, was die Menschen wohl vor der Linse hatten, als sie selbst zum Objekt wurden.

Die Ausstellung im Kreishaus Bergheim ist noch bis Freitag, 16. April, zu sehen. Geöffnet ist montags bis donnerstags, 8 bis 18 Uhr, und freitags, 8 bis 16 Uhr.

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