Artenreichtum in PulheimBiologische Station bepflanzt Ackerränder mit Wildblumen

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Der bunte Wegrain gefällt Christian Chmela und vielen Spaziergängern. Die Wildblumen am Wegesrand bieten Insekten und Vögeln von Ende April bis Ende August/Anfang September Nahrung.

Der bunte Wegrain gefällt Christian Chmela und vielen Spaziergängern. Die Wildblumen am Wegesrand bieten Insekten und Vögeln von Ende April bis Ende August/Anfang September Nahrung.

Pulheim-Geyen – Der Ackerrand nahe der Geyener Feuerwache fällt schon von Weitem auf. Wildblumen wie die Wilde Möhre, die Moschusmalve, die weiße Lichtnelke, die Vogelwicke und das gewöhnliche Leimkraut recken ihre Köpfe der Sonne entgegen. Einige der insgesamt 15 Wildblumenarten sind verblüht wie die Schafgarbe, die Pflanze des Jahres 2021, oder stehen in Frucht wie das Wiesenlabkraut.

Die Blütenpracht kommt bei Spaziergängern gut an. „So soll es sein, ich finde es schön“, schwärmt eine Spaziergängerin, die mit ihrem Hund unterwegs ist.

Pflanzen in Pulheim: bunt, artenreich und schutzbietend

Auch Christian Chmela, Leiter der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft, ist von der Vielfalt angetan. „Der Wegrain ist bunt, artenreich, er bietet Insekten und anderen Tieren Nahrung, aber auch Schutz.“ Deckung bieten die Wildblumen, die eiweißreichen Luzernen, die nebenan wachsen, und das Getreidefeld beispielsweise den Feldhamstern.

2019 haben Mitarbeiter der Biologischen Station die ersten 128 der in der EU streng geschützten Tiere auf der Ackerfläche ausgewildert. In dem Jahr sei dann auch die Idee entstanden, die bunten Wegraine anzulegen, erinnert sich Christian Chmela. „Wir möchten den Tieren eine möglichst vielfältige Apotheke bieten.“ Ein vielfältiges Nahrungsangebot sei einer der Schlüsselfaktoren für das Überleben der Tiere. Im letzten Jahr ist das Projekt „bunter Wegrain“ gestartet. Mit dem Einverständnis von Cornel Becker, Reinhard Schmitz und Leo Fetten. Die Landwirte engagieren sich schon seit Jahren im „Vertragsnaturschutz für den Feldhamster“ und sie bewirtschaften die Flächen feldhamsterfreundlich. Zunächst haben die Mitarbeiter der Biologischen Station, die übrigens ein Verein ist, die ersten 3,6 Kilometer „aufgewertet“. Die Saatmischung und die Fräse, die bei den Arbeiten zum Einsatz kam, „hat die Stadt Pulheim finanziert“, so Christian Chmela. Rund 1380 Euro hat die Stadt beigesteuert, wie sie mitteilt. Chmela: „Unsere Arbeitszeit wurde über ein Förderprogramm des Rhein-Erft-Kreises finanziert.“ Der Kreis ist eines von 16 institutionellen Mitgliedern des Vereins.

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Im Herbst möchte das Team der Biologischen Station auf weiteren fünf Kilometern eine artenreiche Samenmischung aussäen. Auch die nächste Etappe des Projektes möchte die Stadt Pulheim finanziell unterstützen. Im Herbst werde dann auch der Wegrain gemulcht, also gemäht und gehäckselt. „Die Chancen sind gut, dass es im nächsten Jahr wieder so schön aussieht“, so Christian Chmela.

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