BauplanNeues Zuhause für 2000 Bürger

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Auf dem früheren "Millionenacker" zwischen Vingster Bad und Saar-Siedlung sollen demnächst 2000 Menschen wohnen. (Bild: Ramme)

Auf dem früheren "Millionenacker" zwischen Vingster Bad und Saar-Siedlung sollen demnächst 2000 Menschen wohnen. (Bild: Ramme)

Kalk – Die Bebauung des rund 145 000 Quadratmeter großen Areals zwischen dem Langendahlweg, dem Vingster Freibad und der Ostheimer Saar-Siedlung ist politisch gewollt - und wird auch in den nächsten Jahren so umgesetzt. Darin waren sich Kalks Bezirksvertreter weitgehend einig, auch wenn zahlreiche Anwohner aus der benachbarten Ein-und Zweifamilienhaus-Siedlung die Neubauten für „zu groß“ und „nicht vernünftig“ halten. Unklar ist derzeit noch das genaue Aussehen der Häuser sowie ihre Anbindung an das Straßennetz und den öffentlichen Nahverkehr.

Unter dem Arbeitstitel „Waldbadviertel Langendahlweg“ plant die Wohnungsbaugesellschaft GAG dort den Neubau von 400 Mietwohnungen sowie 240 Einfamilienhäusern. Insgesamt sollen dort rund 2000 Bürger ein neues Zuhause finden. Damit endet laut SPD-Fraktionschef Oliver Krems eine „Verwaltungsposse aus den 60er Jahren“. Da alle Ansätze zu einer Bebauung des Ackerlandes bislang gescheitert waren, war die Stadt auf den Pachtzahlen sitzen geblieben. Insgesamt wurden für diesen ungenutzten „Millionenacker“ mehr als 16 Millionen Euro an die Grundstückseigentümer und deren Erben bezahlt. Doch das ist Vergangenheit. Die Nachfrage nach Wohnraum sei weiterhin groß und das Areal sei „weitaus attraktiver als man zunächst denkt“, waren sich Elke Müssigmann vom Stadtplanungsamt und Klaus Harzendorf vom Amt für Straßen und Verkehrstechnik bei der Bürgeranhörung in der Aula des Ostheimer Heinrich-Heine-Gymnasiums einig.

Engagiert debattiert wurden die Verkehrsprobleme in Ostheim, die sich nach Meinung vieler Bürger durch das Neubaugebiet noch verschärfen würden: Die Frankfurter Straße sei im Bereich der Kreuzung mit der Rösrather Straße oftmals völlig überlastet und die Straßenbahnen der Linie 9 häufig überfüllt. Viele Autofahrer suchten Schleichwege durch die Saar-Siedlung und es gebe viel zu wenig Parkplätze. Die Probleme seien bekannt, gab Stadtentwicklungsdezernent Bernd Streitberger zu, und verwies auf den geplanten Ausbau des Alten Deutzer Postweges, der für etwas Entlastung sorgen solle. „Kurzfristig gibt es da keine Gesamt-Lösungen. Und schon gar nicht im Rahmen dieses Bauprojektes“, erläuterte Stadtplaner Wolfgang Tuch jetzt den Bezirksvertretern und regte ein Verkehrskonzept für das gesamte Ostheimer Umfeld an.

An dem geänderten Standort der geplanten Kindertagestätte im Grünbereich zwischen den Neubausiedlung und dem Saar-Viertel - von den Anwohnern abgelehnt, da zu viel Autoverkehr befürchtet wird - wollen die Bezirksvertreter festhalten. „Diese Stelle als Bindeglied zwischen beiden Gebieten war unser ausdrücklicher Wunsch“, sagte CDU-Fraktionschef Jürgen Schuiszill. Überdenken will man die Anregungen der Bürger zur Schulsituation. Falls die bestehenden Ostheimer Schulen für die neu hinzuziehenden Kinder nicht ausreichen sollten, müsse über eine neue Grundschule im Bereich der Waldbad-Siedlung nachgedacht werden. Dann allerdings laut Dezernent Streitberger „zu Lasten der Wohnbaufläche und nicht zu Lasten der Frei- und Grünflächen“.

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