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Brühl verbucht Touristen-Boom

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Das Hotel Phantasia erfreute sich großer beliebtheit bei den Touristen.

Das Hotel Phantasia erfreute sich großer beliebtheit bei den Touristen.

Während die Gastwirte große Umsatzeinbußen beklagen, freuen sich die Hoteliers über steigende Übernachtungszahlen.

Rhein-Erft-Kreis - Der Tourismus im Kreis ist auf Wachstumskurs: Nach Zahlen, die das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen jetzt veröffentlichte, nahm die Zahl der registrierten Gäste im Rhein-Erft-Kreis im ersten Halbjahr um 18,1 Prozent zu. Die Zahl der Übernachtungen stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17,1 Prozent auf 323 035.

Für Landrat Werner Stump ein deutlicher Beweis dafür, „dass wir mit der Gründung des Rhein-Erft-Tourismus auf dem richtigen Weg sind.“ In dem Verein schlossen sich vor zwei Jahren Gastronomen und Städte aus dem Rhein-Erft-Kreis zusammen, um den Tourismus in der Region etwa durch Radwandertouren und Wochenend-Angebote zu fördern. Zwischen Januar und Juni verbrachten laut Statistik 37 213 ausländische Touristen durchschnittlich zwei Tage in der Region. Das sind 39,3 Prozent mehr als 2003.

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Zu den großen Gewinnern der landesweiten Statistik gehört in diesem Jahr die Stadt Brühl: In den ersten sechs Monaten besuchten 30 764 Gäste die Hotel-Betriebe. Eine Steigerung um gut 75 Prozent. Die Anzahl der Übernachtungen ausländischer Touristen hat sich mit 14 213 sogar fast verdoppelt. Die große Beliebtheit der Stadt begründet Pressesprecher Gerd Schiffer mit einem vielfältigen touristischem Angebot: „Wir haben in diesem Jahr jede Menge Aktionen gestartet. Besonders die Schlösser und das neue Vier-Sterne-Hotel im Phantasialand locken viele Gäste hierher.“

Im Phantasialand sieht man die Zahlen als klaren Beleg für die Bedeutung ihres Chinesischen Hotels. Vor Öffnung der Erlebnis-Herberge sei der Trend bei den registrierten Gästen mit einem Minus von zehn Prozent deutlich rückläufig gewesen.

Die schlechtesten Ergebnisse im Kreis erzielte Bergheim. In den 15 Hotel-Betrieben der Stadt übernachteten ausländische Gäste 30 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Grund dafür ist nach Angaben der Stadtverwaltung die rückläufige Zahl der beschäftigten Fremdmonteure im Kraftwerk Niederaußem. Die Anzahl aller registrierten Gäste lag nahezu unverändert bei 4847 Besuchern.

Dieter Mellen, Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes Rhein-Erft-Kreis, betrachtet die Ergebnisse der Halbjahresbilanz dennoch skeptisch: „Wir freuen uns über die kräftigen Zuwächse bei den übernachtenden Touristen. Die Aktionen des Tourismusvereins zeigen Wirkung. Trotzdem steht vielen Gastwirten das Wasser bis zum Hals. Der schlechte Sommer war für viele eine Katastrophe.“

Eine Verbesserung der Situation verspricht sich der Verband durch den Weltjugendtag im kommenden Jahr. Zu diesem Großereignis werden eine Million Gäste erwartet, von denen möglichst viele im Rhein-Erft-Kreis beherbergt und bewirtet werden sollen.

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