Bundesstrasse wird degradiertB 232 ist verschwunden

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Die Strecke zwischen Opladen und Burscheid war bislang eine der kürzesten Bundesstraßen Deutschlands. (Bild: Britta Berg)

Die Strecke zwischen Opladen und Burscheid war bislang eine der kürzesten Bundesstraßen Deutschlands. (Bild: Britta Berg)

Leverkusen/ Burscheid – Der Landesbetrieb „Straßen NRW“ in Gummersbach stufte die mit knapp zehn Kilometer Länge bislang zu den kürzesten Bundesstraßen in Deutschland zählende Strecke der B 232 zur neuen L 291 herab. Begründet wird die Umwidmung mit der parallel verlaufenden Autobahn 1 und der Feststellung, dass die Bundestrasse ihre Funktion als Fernstraße längst eingebüßt hat - der Fernverkehr nutzt die parallel verlaufende Autobahn.

Die alte B 232 und jetzige L 291 wurde 1860 von der preußischen Provinzialregierung gepflastert und zur Provinzialstraße ernannt. Sie verläuft von der B 8 in Opladen - auch sie wurde im Abschnitt zwischen Autobahnzufahrt und Berliner Platz zur L 291 herabgestuft - über Bergisch Neukirchen und Pattscheid zur B 51 in Burscheid-Kaltenherberg mit dem Anschluss an die Autobahn 1.

Die Umwidmung in die Zuständigkeit des Landes sollte eigentlich bereits im Januar 2006 erfolgen, wurde aber wegen diverser Verhandlungen zwischen Bund und Land hinausgeschoben. An der Zuständigkeit hat sich für Burscheid nichts geändert. Da die Einwohnerzahl unter 80 000 liegt, war der Landesbetrieb bisher auch schon innerhalb der Ortsgrenzen für die B 232 verantwortlich.

Auch für die Stadt Leverkusen ändert sich nichts. Da sie mehr als 80 000 Einwohner hat, hat sie die Straßenbaulast für die Ortsdurchfahrten. Egal ob die Burscheider Straße nun B 232 oder L 291 heißt, ändere sich daran nichts, so Verkehrsplaner Christian Syring. Für diese per Gesetz übertragene Zuständigkeit gibt es übrigens keine Ausgleichszahlungen durch Bund oder Land. Die Regelungen zu Ortsdurchfahrten seien notwendig, „weil die funktionelle Bedeutung einer Straße in der Ortslage eine andere ist als auf der freien Strecke“, so Syring. Kurz gesagt: Die Stadt kann selber bestimmen, was in diesem Bereich geschehen soll, beispielsweise welches Parkraumangebot geschaffen werden muss oder ob Radwege eingerichtet werden.

Apropos Radwege: Wie Burscheids Bürgermeister Stefan Caplan auf Anfrage mitteilte, wird derzeit noch untersucht, in wie weit sich wegen der Umwidmung Änderungen für die Förderung des Alleenradweges (auf der ehemaligen „Balkan-Express“-Trasse) in dem Stück ergeben, wo der Radweg parallel zur bisherigen Bundesstraße verläuft.

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