Abo

Coole IdeeDas erste Eis-Taxi weit und breit

Lesezeit 2 Minuten
Lucrezia Roncaletti flitzt seit über einem Monat mit ihrem Eis-Taxi durch Euskirchen und Umgebung. Ihr macht der Lieferservice großen Spaß, auch, weil sich die Kunden, die im Büro oder im Garten auf süße Abkühlung warten, so freuen. (Bild: Badke)

Lucrezia Roncaletti flitzt seit über einem Monat mit ihrem Eis-Taxi durch Euskirchen und Umgebung. Ihr macht der Lieferservice großen Spaß, auch, weil sich die Kunden, die im Büro oder im Garten auf süße Abkühlung warten, so freuen. (Bild: Badke)

Euskirchen – Wer im Sommer im Büro sitzt und nicht weg kann, hat sich vielleicht schonmal danach gesehnt. Und auch abends auf der Terrasse wünscht man es sich manchmal herbei, ohne dass es eine Versorgungsstelle in der Nähe gäbe: Mit ihrem Eis-Taxi scheint Lucrezia Roncaletti auf eine echte Marktlücke gestoßen zu sein. „Oft sind die Leute sogar richtig glücklich und dankbar, wenn ich angefahren komme“, strahlt die Inhaberin der Eisdiele „Kalt & Süß“ an der Kölner Straße.

Seit Juni fahren ein Mitarbeiter oder sie selbst in Euskirchen und den umliegenden Ortschaften Kunden an. Viele Stammgäste seien darunter, aber ebenso oft stoße sie auf neue Gesichter. Mit einem klassischen Eiswagen war die Geschäftsfrau auch schon unterwegs. Das Eis-Taxi aber sei das erste weit und breit, erzählt die Euskirchenerin stolz. Sie stammt aus einer traditionellen Gelaterieri-Familie: Ihr Vater Valter Roncaletti, der vor 40 Jahren in Liblar seine erste Eisdiele eröffnete und 1995 eine „Kalt-und-Süß“-Filiale an der Kommerner Straße aufmachte, arbeitet heute hinter seiner Eistheke in Brühl.

Sofort begeistert

utter Rita steht Lucrezia Roncaletti in Euskirchen zur Seite. Auch ihre Schwester Angela ist der Eis-Dynastie treu geblieben. „Eigentlich hatte die Idee mein Mann und Mitinhaber Bassam Ammar“, sagt Roncaletti. Sie sei sofort begeistert gewesen, wenige Wochen später habe das Konzept inklusive Werbekampagne und auffälliger Eis-Taxi-Beschriftung gestanden. „Die ganze Zeit haben wir niemandem davon erzählt, damit uns keiner zuvorkommt“, erzählt Roncaletti.

Auch neue Ideen behält sie für sich. Eine gute halbe Stunde bleiben die Eis-Kreationen in der Kühlbox frisch, hat die 34-Jährige festgestellt, die vor fünf Jahren beim TV-Format „Deutschland sucht den Superstar“ auch mit ihrer Stimme begeistern konnte. „Ich kontrolliere die Qualität noch einmal, wenn ich bei den Kunden angekommen bin. Bisher war immer alles bestens.“ Außer einem Mindestbestellwert von 7 Euro sind keine besonderen Bedingungen an die Bestellung gebunden, alle Sorten und Becher des Ladenlokals sind lieferbar.

Die Eis-Gastronomen in der Euskirchener Innenstadt neiden der italienisch-deutschen Geschäftsfrau den Erfolg übrigens nicht: „Tolle Idee“, findet Ondina de Pellegrin, die mit ihrer Familie eine Eisdiele an der Neustraße führt. „Das ist doch schön und praktisch.“ Für sie sei ein solches Modell allerdings nicht umsetzbar. De Pellegrin setzt auf ihre Stammkunden und die Einkaufsbummler in der Fußgängerzone.

KStA abonnieren