Die wahren Momente des Lebens

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Marc Ohrem-Leclef hat sich eine Existenz als freier Fotograf aufgebaut.

„Personal effects“ - findet sich dieser Begriff auf US-Zollerklärungen, bedeutet er so viel wie „persönliche Habe“. „Effects“ lässt sich aber auch mit „Wirkungen“, „Eindrücke“ oder „Ergebnisse“ übersetzen. Der Doppelsinn steckt im Titel „personal effects“, den Marc Ohrem-Leclef seiner Fotografie-Ausstellung im Spanischen Bau des Rathauses (oberes Foyer) gegeben hat. Heute um 19 Uhr wird sie von Bürgermeisterin Angela Spizig eröffnet; zu sehen ist sie bis zum 14. September.

Was ihn als Fotografen antreibe, sei der Wunsch, „wahre Momente des Lebens einzufangen“, sagt Marc Ohrem-Leclef. Das „Ergebnis“ soll dem Betrachter erlauben, die Einbildungskraft frei spielen zu lassen über das Dokumentierte hinaus. Ob es nun Porträts von Paaren sind, das „Arrangement“ mit Mutter, Säugling und Zeitung auf einem Bett oder der Augenblick auf einer Straße mit nur als Silhouetten erkennbaren Jungen, die im Regen oder dem Geprassel eines Wasserwerfers stehen.

Mit „personal effects“ hatte Marc Ohrem-Leclef auch im zolltechnischen Sinne zu tun, denn vor Jahren ist er nach New York gezogen. 1971 in Düsseldorf geboren, ist er in Köln aufgewachsen und hat das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium besucht. Von der achten Klasse bis zum Abitur war Angela Spizig seine Englisch-Lehrerin; sie freut sich über seinen Werdegang auch deshalb, weil eines ihrer Interessen der Fotografie gilt.

Nach dem Zivildienst studierte Marc Ohrem-Leclef an der Fachhochschule in Darmstadt Kommunikationsdesign. Noch im Studium machte er ein Praktikum in New York - und zog schließlich ganz in die Stadt. „Die Konkurrenz ist groß, man muss hart arbeiten.“ Mehr als die Hälfte seiner Zeit widmet er der kommerziellen Fotografie. Den anderen Teil nutzt er, um künstlerisch zu arbeiten, oft verbunden mit Reisen in andere Länder. Auch in den USA selbst ist er viel herumgekommen. New York City erkundet er auch mit dem Fahrrad. Der 36-Jährige, dessen Mutter aus Belgien stammt, ist wie so viele fasziniert von der Internationalität der Metropole. Zwei- bis dreimal pro Jahr kommt er zu Besuch nach Köln - eine Stadt, an der er nach wie vor hängt und „für die ich in den USA viel Werbung mache“.

 www.marcleclef.com

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