EhrungPionierarbeit für Intergration geleistet

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Detlev Krause (Mitte), hier mit seinen Kindern Enya und Simon bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 2012.

Detlev Krause (Mitte), hier mit seinen Kindern Enya und Simon bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 2012.

Kreis Euskirchen/Marmagen – „Das Wort Integration wird noch häufiger fallen“, kommentierte Landrat Günter Rosenke, kaum dass er angefangen hatte, die vielen Leistungen von Detlev Krause aufzuzählen. Für seine richtungsweisende Arbeit in den Bereichen Integration und Sport wurde Krause am Mittwoch mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens ausgezeichnet.

Pilotprojekt

In seiner Laudatio hob der Landrat mehrere besondere Projekte von Krause hervor. So leistete der gebürtige Gelsenkirchener 1987 Pionierarbeit in Köln mit dem Pilotprojekt „Schwimmen für islamische Frauen und Mädchen“. Dabei mussten besondere Anforderungen wie nicht einsehbare Schwimmbecken, geschützte Umkleiden, Bademeisterinnen und entsprechende Kleidung erfüllt werden. Später wurde das Angebot auf mehrere Kölner Bäder ausgeweitet und erhielt 1993 den „Kölner Preis für Vereinssport“.

1995 wurde Krause Geschäftsführer der Sportjugend Köln und Vorsitzender des Vereins „Sportliche und soziale Netzwerke“ (Sun), der sich um die Integration von Jugendlichen und die Gewaltprävention durch Sport bemüht.

Detlev Krause initiierte darüber hinaus außersportliche Jugendarbeit wie internationale Jugendbegegnungen, Freizeit- und Jugenderholungsmaßnahmen, Integrationsprojekte und die Ausbildung von Jugendbetreuern. Zudem rief er unentgeltliche Mitternachtssportangebote für neu angekommene Aussiedler und Asylanten an. Dazu gehört die integrative Aussiedler-Volleyballgruppe, die nunmehr seit 15 Jahren aktiv ist.

Besonders aktiv wurde Krause, als im Jahre 2004 aufgrund der angespannten Haushaltslage in Köln die Fördermittel für soziale Jugendarbeit gestrichen werden sollten. Vorgesehen war auch die Erhebung von Sportstättennutzungsgebühren. Auch Kinder und Jugendliche sollten Eintrittsgelder für Schwimmbecken zahlen.

Detlev Krause organisierte zwei Protestveranstaltungen, vor dem Kölner Rathaus und auf dem Rudolfplatz, zu denen jeweils 4000 Menschen kamen und bei denen die bekannten Kölner Bands „Brings“ und „Bläck Fööss“ auftraten.

Mit diesen Aktionen gelang es Krause, die geplanten Änderungen abzuwenden. In seiner Dankesrede bezeichnete Krause sich als „Bürgerrechtler light“, der stets versucht, denen, die keine Stimme und keine Lobby haben, eine solche zu verschaffen.

Nach Marmagen gezogen

Seit 1996 lebt Krause in Marmagen und renoviert dort das Baudenkmal Haus Hubertus. Deshalb bekam er anlässlich der Ordensverleihung von Bürgermeister Wilfried Pracht den Abguss des Marmagener Meilensteins der Römerstraße von Euskirchen nach Trier geschenkt.

Im Beisein von seinen Kindern Simon und Enya und einigen Freunden und Weggefährten wurde Krause das Bundesverdienstkreuz von Landrat Günter Rosenke im Kreishaus im Rahmen einer Feierstunde überreicht.

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