Ein „Dudelsack“ in der Brücke

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Die "Dudel-Sack"-Austellung in der Deutzer Brücke.

Die "Dudel-Sack"-Austellung in der Deutzer Brücke.

Sie loten mit ihren Installationen den ungewöhnlichen Ausstellungsraum neu aus.

Pure Inspiration für Künstler und ein ungewöhnliches Erlebnis für Besucher ist derzeit der 450 Meter lange, karge Betonraum im Bauch der Deutzer Brücke. Noch bis zum 9. April ist er - dank der Initiatoren Elizabeth Ogilvie, Lehrerin an der schottischen Kunsthochschule Edinburgh (ECA), und des Kölner Künstlers Joachim Römer - wieder von einer Ausstellung belebt. Für ihr Projekt gewannen die beiden insgesamt 22 Künstler vom „Edinburgh College of Art“ und weitere Kölner Kreative, die sich in der Werkschau „Dudelsack“ auf ganz unterschiedliche Weise mit der Besonderheit des Ausstellungsraumes und dem Objekt „Brücke“ auseinander setzen.

Weder Schrauben, Dübel, Wasser noch Feuer durften bei den Arbeiten zum Einsatz kommen, so die Vorschriften des Kölner Amtes für Brücken und Stadtbahnbau, das den Zugang zum Innenraum der Brücke überhaupt erst möglich macht.

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Herausgekommen ist eine Kunststrecke einzelner Arbeiten, die unter Verwendung verschiedenster Materialien und Konzepte den Brückenraum schmückt, verwendet, überdeckt oder Teil des Kunstwerks werden lässt. Während sich die Besucher im Bauch der Brücke über den Rhein bewegen, begegnen ihnen bunte Farbkleckse, die sich in langen Fäden von der Decke ziehen; aus Papier gefertigte Säulen, die den Innenraum symbolisch stützen; aus Strandgut gestaltete Boote, die über schottischen Farbmustern hängen oder einer Stadt aus Verpackungen und Müll, die den kahlen Raum belebt. Begleitet werden die Skulpturen, Fotografien und Zeichnungen von Lichtinstallationen, teilweise von Musik. Ein so genannter Brückenwagen bietet zudem die „Möglichkeit, selber in der Ausstellung aktiv zu werden. 85 Kilogramm wiegt dieser „Schrein auf Rädern“ und damit genauso viel wie Wolfgang Stöcker, der Künstler, der ihn geschaffen hat. Wer mag, kann das Objekt durch den Raum ziehen, um so „dem Wesen der Brücke, dem Hinüberwechseln von Lasten an einen neuen Ort, gerecht zu werden“. Zur Eröffnung ergänzten Künstler mit Live-Performances das Programm von „Dudelsack“, das täglich von 11.30 Uhr bis 18 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr, besucht werden kann.

Der Eintritt zum Innenraum der Deutzer Brücke ist kostenfrei. Zugang in der Markmannsgasse.

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