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„Kleine Fluchten“Abtauchen wie in der Werbung

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Gummersbach – „Es lebe die Fritte!“, ist das Motto vom Schnellrestaurant „Alt Aggersee“ an der Aggertalsperre. Seit 1964. Die Talsperre ist beliebt als Ziel zum Wandern, Radfahren, Segeln, Tauchen und Baden. Ohne den „Alt Aggerseer“ (Frömmersbacher Straße 58, gegenüber dem Campingplatz) aber ist man nicht wirklich dort gewesen – um 11.45 Uhr geht es los.

Dann brutzeln die legendär guten Fritten mit Majo (für 2,10 Euro) – Küchenchef ist Andreas Nehls, der den „Frittentempel“ in der zweiten Generation betreibt. Manchmal muss man sogar Schlange stehen. Auch bei Bikern ist die Talsperre ein beliebtes Ziel – und die bevorzugen große Portionen.etlinetry

wurde in den Jahren 1927 bis 1929 zur Hochwasserregulierung der Agger gebaut.

Ab Köln auf der Autobahn 4 nach Olpe, Abfahrt Reichshof/Denklingen, in Richtung Bergneustadt auf der B 256 nach Meinerzhagen/Aggertalsperre.

an beiden Seiten der Sperrmauer oder am Westufer bis Gummersbach-Lantenbach, rechts abbiegen auf die L 323 in Richtung Meinerzhagen. In Lantenbach: Parkplatz Genkeltalsperre/Aggertalsperre.

Die Aggertalsperre ist mit ihren vielen Seitenarmen ein Freizeitparadies. Nach dem Fritten-Essen geht es also auf die Talsperrenrundfahrt mit dem Fahrrad. Oder zu Fuß. Wanderkarten hängen zum Beispiel am Parkplatz Genkeltalsperre direkt gegenüber der Aggertalsperre und zeigen genau, wo es langgeht, damit man sich nicht verirrt auf den Halbinseln.

Besonders reizvoll ist die kurze Wanderung auf der schmalen Halbinsel gegenüber der Sperrmauer. Vom Parkplatz Genkeltalsperre steigt man ein Stück weiter bei Bredenbruch auf den A3– zum Rundgang auf die Halbinsel Burg Zinne, die immer wieder Blicke auf die grün schimmernde Talsperre zwischen den dunklen Tannen gewährt. Bis man an der Spitze eine mediterran anmutende Felslandschaft erreicht: Grauwackeschichten türmen sich aus dem Wasser, nur mühsam krallen sich ein paar Laubbäume in den harten Fels.

An dieser Stelle sind eine Rast und auch ein Sprung ins kalte Wasser eine willkommene Abwechslung. Doch auch an den anderen Ufern finden sich abgelegene Plätze direkt am Ufer zum Rasten, Lesen und Baden in dem wunderbar weichen Aggerwasser. Man sollte sich nur nicht verleiten lassen, an den steilen Uferhängen herunterzurutschen, es gibt bequemere Zugänge zum Wasser – etwa auf dem A2, der den Bruchberg umrundet, und auf dem A5, der auch in lichte Höhen führt.

Im südlichen Teil des Bruchbergs und am Wanderweg A3 sollte man an den Ufern die Grauwackesteine nach Abdrücke von Fossilien inspizieren. Die rund gewachsenen Wasserlilien aus dem Erdaltertum findet man eigentlich immer. Und manchmal sogar Trilobiten, die Gliederfüßler mit dem ovalen Körper. Das Stöbern nach den versteinerten Urtierchen ist für Kinder, die wandern langweilig finden, eine prima Alternative.

Nördlich vom Bruchberg liegt im Vorstaubecken das einzige öffentliche Naturfreibad Bruch – bestens für Kinder, die sich hier austoben können. Das Bad (Erwachsene drei, Kinder zwei Euro Eintritt, unter drei Jahren gratis) bietet Rutsche, Sandstrand sowie Spiel- und Liegewiese. Außerdem kann man Tretboot fahren. Wer sein Paddel- oder Schlauchboot mitbringt, kann es an einigen Stellen – direkt an der Sperrmauer – zu Wasser lassen. Sanft ablegen, in die stillen Buchten abdriften – und mal ins Wasser springen.

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