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Urlaub in NRWZehn heimatliche Ausflüge für Rheinländer

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Bekannt als „Westfälisches Versailles“: Schloss Nordkirchen ist das größte der 200 Schlösser Westfalens.

Bekannt als „Westfälisches Versailles“: Schloss Nordkirchen ist das größte der 200 Schlösser Westfalens.

Deutsches Bergbaumuseum

Glück auf und Industriegeschichte In Bochum haben Wissenschaftler Bodenschätze aus aller Welt zusammen getragen. Denn rund 70 Prozent aller in Industrie und Handwerk verwendeten Stoffe werden aus dem Boden gewonnen. Originalmaschinen und Modelle, die Besucher selbst in Gang setzen und ausprobieren können, erschließen die Bergbautechnik.

Unter Tage befindet sich das Anschauungsbergwerk: In 25 Metern Tiefe misst der Rundgang durch den Schacht etwa 2,8 Kilometer. Hoch hinauf geht es auf das Fördergerüst – und für Schwindelfreie auf die Aussichtsplattform. Von dort hat man den besten Blick übers Ruhrgebiet.

Deutsches Bergbau-Museum Bochum 44791 Bochum Mit Bus & Bahn: Ab Bochum Hbf - U 35 Richtung Herne Haltestelle „Deutsches Bergbau-Museum“. www.bergbaumuseum.de

Westfalenkunde

Menschheitsgeschichte In der unterirdischen Ausgrabungslandschaft fühlen sich Besucher wie richtige Archäologen – und entdecken vielleicht einen 250 000 Jahre alten Faustkeil aus dem Geröll der letzten Eiszeit. Jeden ersten Sonntag im Monat ist Familientag. www.lwl-landesmuseum-herne.de

Westfälischer Friede

Geschichtsträchtig Von der Rathaustreppe in Osnabrück wird nach 30 Jahren Krieg in der Mitte Europas, nach Verwüstung, Plünderung, Mord und Vertreibung der Frieden verkündet – der Westfälische Friede, der in den Städten Osnabrück und Münster zwischen 1643 und 1648 ausgehandelt wurde. Das historische Rathaus im gotischen Stil kann besichtigt werden.

Im Friedenssaal sind 42 Portraitgemälde von europäischen Gesandten des Friedenskongresses und den Herrschern jener Zeit, zum Beispiel der französische „Sonnenkönig“ Ludwig XIV., zu sehen. Sa/So bis 16 Uhr. www.osnabrueck.de

Pumpernickel- und Schlösser-Tour

Ziemlich spezielle Delikatesse Napoleons Soldaten sollen gelästert haben, dass dieses Brot gerade mal gut genug für Pferde sei. Von Grimmelshausen, der Dichter des „Simplicissimus“, nannte es „grässlich“. Und der Niederländer Justus Lipsius, ein Humanist, spottete: „Welch armes Volk, das seine Erde essen muss.“

Für manchen ist Pumpernickel schlicht eine Zumutung. Dabei ist er auf kalten Platten ein Muss – jedenfalls in Westfalen. Es gibt sogar Rad-Touren, die sich dem Roggenbrot widmen, das seit dem 16. Jahrhundert in Westfalen hergestellt wird. Unter den vielen Ausflugszielen rund um Ascheberg gibt es auch beeindruckende Schlösser zu besuchen: Das frühbarocke Wasserschloss Westerwinkel gehört zu den sehr gut erhaltenen Ritterburgen im Münsterland. www.ascheberg-touristinfo.de

Mit Naturerlebnis-Rucksack forschen gehen

Die Davert ist ein riesiges sich über große Teile von fünf Gemeinden erstreckendes Wald- und Moor-Sumpfgebiet. In früheren Zeiten war es unwegsam, und wer sich in der Davert irrte, musste Glück haben, wenn er wohlbehalten wieder nach Hause kam. Annette von Droste-Hülshoff schildert in ihrem Gedicht „Der Knabe im Moor“ die unheimliche Davert mit Ihren zahlreichen Spukgeschichten.

Heute führt ein Naturlehrpfad durch das Gelände. Kleine und größere Naturforscher können sich „Naturerlebnis-Rucksäcke“ ausleihen, gefüllt mit Becherlupe und Fernglas, Informationen zu den Tieren und Pflanzen. Der Rucksack kann ausgeliehen werden bei der NABU-Naturschutzstation Münsterland, Tel. 0 25 01 - 971 94 33, und im Büro des Ascheberg Marketing e. V., Katharineplatz 1, 59387 Ascheberg, 02593-6324. www.ascheberg-touristinfo.de/de/naturtourismus/wildbahn.html

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Fünf weitere Ausflugsziele in Westfalen

Porta Westfalica

Westfälische Pforte Ein nationales Geotop. Durch das gleichnamige Tal fließt die Weser aus Westfalen Richtung norddeutsche Tiefebene. Es liegt malerisch eingebettet zwischen Wiehen- und Wesergebirge und gehört zum Naturpark Nördlicher Teutoburger Wald. Ein Wander- und Radwegenetz führt bis hinein ins größte Naturschutzgebiet der Gegend rund um den Wittekindsberg mit dem markanten Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Auf einem Lehrpfad quer durch den Laubwald kann man dort mit etwas Glück Waldbewohner wie den Uhu oder Baummarder entdecken. www.portawestfalica.de

Bierbrauerei-Tour

Kühles Blondes In Westfalen trinkt man Pils, und wer wissen will, wie es gebraut wird, der sollte einem Bierbrauer bei der Arbeit zusehen. In der Veltins Brauerei im sauerländischen Meschede-Grevenstein sind Besichtigungen immer dienstags, 9.30 Uhr, kostenfrei. www.veltins.de

Landgestüt Warendorf

Westfälisches Pferdestammbuch Von August bis Februar ist im Landgestüt Warendorf am meisten los. Dann sind dort mehr als 100 Hengste untergebracht. Von Februar an werden sie wieder auf die 22 Deckstationen des Landes verteilt. Außerhalb der Decksaison stehen die drei Vollbluthengste, die Warmbluthengste und eine große Anzahl an Kaltblütern wieder auf der Zentralbesamungsstation in Warendorf.

Angegliedert ist die Deutsche Reitschule, die über 50 Pferde für Lehrgänge im Stall stehen hat. Events wie die Warendorfer Hengstparaden und die „Symphonie der Hengste“ haben das Landgestüt weit über die Grenzen von NRW hinaus bekannt gemacht. Die Stalltüren stehen tagsüber offen, das Gestüt kann aber auch im Rahmen einer Führung besichtigt werden. www.landgestuet.nrw.de

Dortmunder Westfalenpark

Grüne Lunge mit Aussicht Und eine der größten innerstädtischen Parkanlagen Europas. Im Westfalenpark macht man jetzt Herbstspaziergänge oder geht bald Langlaufen auf der „Park-Loipe“. Vom 220 Meter hohen Florianturm mit seinem Drehrestaurant bietet sich ein toller Ausblick auf den Park, die Stadt und in alle Himmelsrichtungen.

Auf dem Gelände ist fast immer Veranstaltungssaison mit vielen Festen, Festivals, Konzerten, Baum-, Rosen- und Duftführungen, Märchenaufführungen und Spielaktionen. Zum Beispiel im Regenbogenhaus. Dort wird gespielt, gebastelt, geklettert, gemalt und getobt. Es gibt auch Angebote für Kinder während der Ferien, außerdem ein Kinderkulturcafé, Kindertheateraufführungen und kreative Mitmachaktionen. Der Park ist täglich geöffnet. www.westfalenpark.dortmund.de

Westfälisches Versailles

Westfälisches Versailles - Schloss Nordkirchen Der Beiname klingt etwas euphorisch, ist aber nicht unberechtigt, denn die Aufteilung der einzelnen Gebäude und ihre Zuordnung entspricht der damals in Frankreich üblichen Schlossbauweise. Keine Autostunde von Münster und Dortmund entfernt liegt abseits der Autobahn Köln – Bremen inmitten einer Parklandschaft dieses schönste und größte der zweihundert Schlösser Westfalens.

Hier ist die Fachhochschule für Finanzen Nordrhein-Westfalen untergebracht. Erbaut haben das Barockschloss zu Beginn des 18. Jahrhunderts weitgehend dieselben Architekten, Bildhauer und Kunsthandwerker, die auch für den Kurfürsten Clemens August an den rheinischen Schlössern in Brühl und Bonn tätig waren. Ein Spaziergang durch die Parklandschaft ist ein Muss, es gibt aber auch ganzjährig Führungen durch den Garten und die Schlossanlage. www.schloss-nordkirchen.de

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