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Vom Handy in den BriefkastenZehn Apps, mit denen man Postkarten verschicken kann

Lesezeit 11 Minuten
Kind mit Smartphone

Vom Handy in den Briefkasten – Postkarten im Urlaub per Smarthone Apps versenden.

Mit einer Urlaubskarte kam immer auch ein bisschen Sehnsucht ins Haus geflattert. Und das lag nicht nur am Postkarten-Motiv. Das weit gereiste Papier, fremde Briefmarken und Stempel, Meerwasserflecken auf Pappe und der – möglicherweise nur eingebildete – Geruch der weiten Welt machten diese Post zu etwas Besonderem.

Seit viele Urlauber nur noch einen Gruß per Handy schicken, sind Karten aus der weiten Welt leider selten geworden. Dabei gibt es eine Lösung, die die Postkarte ins digitale Jetzt rettet: Urlaubskarten per App versenden. Sie werden online am Smartphone oder Tablet geschrieben, kommen aber als echte Karte beim Adressaten an. Zwar ohne den Duft der weiten Welt, dafür aber in der Regel vor dem Urlauber, weil sie nicht aus dem Ferienland verschickt werden, sondern aus Deutschland. Und außerdem mit unseren eigenen Urlaubsfotos als Motiv. Anstatt in den letzten Urlaubstagen zehn Mal das gleiche zu schreiben, bis die Hand schmerzt, können wir mit wenigen Schritten Karten verschicken. Wir erklären, wie es geht und stellen einige Anbieter vor.

Pokamax: Für Web-Debütanten

Wie viel kostet die Postkarte? Von 2,49 bis 2,99 Euro

Wie intuitiv ist die Bedienung? Man registriert sich auf der Website. Die Schritte zum Versand sind klar und simpel. Die Handhabung können  auch Web-Anfänger leicht nachvollziehen.

Wie lange dauert der Versand? Sonntag bestellt, Dienstag im Kasten, also wie im richtigen Post- Leben.

Wie wird bezahlt? Ich entscheide mich generell für die Möglichkeit der  Kreditkartenzahlung, es gibt aber auch Lastschrift, Sofortüberweisung und Paypal im Angebot, also die üblichen Verdächtigen.

Wie ist die Qualität der Karte? Die Postkarte überzeugt. Sie ist aus robustem Material, nicht zu papierig, die Farben sind satt und strahlend. Wie bei einem gelungenen Foto.

Welche Funktionen gibt es? Es gibt eine Reihen von Anlasskarten, aus denen man wählen kann. Oder man benutzt seine eigenen Fotos. Auch für die Schreibseite kann man aus verschiedenen Möglichkeiten wählen. Ich habe mich für Vintage entschieden. Und der Look des fertigen Produktes ist tatsächlich schön retromäßig vergilbt.

Fazit? Unterm Strich ein wirklich leicht zu handhabendes Angebot. Die Internet-Version ist allerdings besser als die App. Aus der  flog ich nämlich regelmäßig kurz vor Abschluss der Bestellung raus.

Pokamax (Android/iOS) https://pokamax.com

MyPostcard: Für Eilige

Wie viel kostet die Postkarte? 1,99 Euro

Wie intuitiv ist die Bedienung? Ganz einfach: Man entscheidet sich für ein Layout, wählt  aus der Galerie des Handys die Bilder aus und gibt dem Bild einen Rahmen. Schriftart und -größe können beim Text  variiert werden, Farbe nicht.

Wie lange dauert der Versand? Die Postkarte ist schon nach zwei Tagen da.

Wie wird bezahlt? Via PayPal oder Kreditkarte. Es ist auch  möglich, Guthaben aufzuladen.

Wie ist die Qualität der Karte? Die Vorderseite ist ein Hochglanz-Foto,  das Material dick wie bei einer „echten“ Postkarte, das Polaroid-mäßige  „Instant“-Format sieht toll aus, wenn auch das Bild nicht ganz zentral sitzt.  Schade ist, dass die blaue Schrift des Textes  nicht zur schwarzen im Adressfeld passt. Auf der Karte klebt eine echte (deutsche) Briefmarke.

Welche  Funktionen gibt es? Prima  ist, dass die Adressen gespeichert werden. Aus dem Urlaub  eine SMS à la „Schickst du mir  noch mal deine Adresse?“ schreiben zu müssen, fällt damit weg. Über das Bild kann man Masken mit  Buchstaben, Sprüchen oder Umrissen von Ländern legen. Davon sind aber nur wenige kostenlos. Will man mehr, muss man ein Paket für 1,99 Euro kaufen.

Fazit? Unkompliziert, praktisch  und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Gut ist auch, dass man sich nicht anmelden muss. (jam)

MyPostcard, Android, iOS und per SMS aufs Handy www.mypostcard.com

Blipcard : Für Geübte

Wie viel kostet die Postkarte? 1,49 Euro

Wie intuitiv ist die Bedienung? Bei Blipcard ist ein wenig Übung erforderlich. Die großen Schritte hatte man schnell verstanden. Aber die kleinen Bearbeitungsschritte erfordern Geduld. Dies gilt insbesondere für die Funktion „Rückgängig machen“. Es gibt keinen einfach „Zurück-Pfeil“, so dass man schnell wieder auf den Startpunkt zurückkatapultiert wird.

Wie lange dauert der Versand? 3-4 Werktage

Wie wird bezahlt? Angeboten werden die Möglichkeiten Paypal, Kreditkarte.

Wie ist die Qualität der Karte? Die Optik der Karte ist ungefähr so wie sie in der Vorschau angezeigt wird. Die Farben sind beinahe  identisch, das Bild ist ein kleinbisschen weniger scharf, aber nicht pixelig. Das Papier der Karte fühlt sich so gut an. Nicht zu fest und nicht zu weich, vorne leicht glänzend.

Welche Funktionen gibt es? Es gibt sehr viele verschiedene Layout-Möglichkeiten, gemusterte und bunte Hintergründe sowie Rahmen. Außerdem  kann man verschiedene Symbole wie Zigarre, Sonnenbrille und Goldkettchen auf das Bild legen und so jedes Porträt  verballhornen.  Man kann die leicht albernen Symbole auch weglassen. Auf der Rückseite kann man unterschreiben. Die App hat eine Verknüpfung zum Adressbuch des Handys.

Fazit? Gute App, das Layout ist Geschmackssache. Das Preis-Leistungsverhältnis ist aber gut. (sab)

blipcard (Android/iOS) www.blipcard.com

Touchnote: Für Anfänger

Wie viel kostet die Postkarte? 2,99 Euro

Wie intuitiv ist die Bedienung? Selbst Menschen, die auf dem Smartphone immer Panik haben, etwas falsch zu machen, werden mit dieser App super klarkommen. Die Schritte sind logisch und übersichtlich, man kann problemlos zurückgehen und Schritte  ändern. Wirklich selbsterklärend.

Wie lange dauert der Versand? 1-2 Werktage, sagt die App – und hält ihr Versprechen.

Wie wird bezahlt? Mit Kreditkarte oder Paypal. Blöd für Menschen, die sonst alles mit Giro-Karte oder Sofortüberweisung zahlen.

Wie ist die Qualität der Karte? Gut. Das Bild ist gestochen scharf, die Farben leuchten. Das Papier ist dick, fühlt sich aber leider etwas zu sehr nach eingeschweißtem Käse an.

Welche Funktionen gibt es? Diese App bietet im Layout viel Auswahl: Quer- oder Hochformat, mit Rahmen oder ohne, nur ein großes Bild oder bis zu sechs unterschiedliche. Auch eine quadratische Optik (die dann an ein Polaroid erinnert) ist möglich. Leider kann man weder an der Schrift noch an ihrer Größe etwas ändern – blöd, wenn man die Karte an die Großeltern verschicken möchte.

Fazit? Supergut ist die leichte Bedienbarkeit. Ärgerlich ist jedoch, dass man die Schrift nicht ändern kann – so sieht die Postkarte sehr maschinell aus. Noch ärgerlicher ist der Preis – vor allem im Vergleich zu anderen Angeboten. (aho)

Touchnote (Android/iOS) www.touchnote.com

Hier geht es zu den Tipps von 5-10

Instacards: Für Instagram-Fans

Wie viel kostet die Postkarte? Die erste Karte ist gratis. Danach: Eine Karte 2,49 Euro, ab drei Karten gibt es Mengenrabatt.

Wie intuitiv ist die Bedienung? Einfach! Es gibt nur ein Format: Quadratisch. Das ist  perfekt für Instagram-Fotos, breite Motive finden aber keinen Platz. Foto auswählen, Text und Adresse reinschreiben, fertig. Theoretisch.  Leider ist der Platz für den Text aufgrund des Formates sehr schmal. Außerdem sieht man beim Schreiben nicht, wie der   Text auf der Karte aussehen wird. Daher muss man umständlich die Ansicht wechseln und Leerzeichen einfügen. Geht man aus Versehen zurück, ist die bisherige Arbeit weg.

Wie lange dauert der Versand? Trotz falsch angegebener Postleitzahl kam die Karte nach 7 Tagen.

Wie wird bezahlt? Via Paypal oder Kreditkarte

Wie ist die Qualität der Karte? Enttäuschend ist das recht dünne, matte Papier. Die Karte ist dafür ziemlich  groß. Keine echte Briefmarke, sondern französisch anmutende Stempel sollen wohl  den Eindruck vermitteln,die Karte sei dort verschickt worden.

Welche Funktionen gibt es? Nur die Schriftart und Größe kann variiert werden. Da ginge mehr.

Fazit? Schnell und einfach, wenn einem egal ist, dass der Text nicht perfekt formatiert ist. Blöd ist, dass man sich anmelden muss, wahlweise auch via Facebook. (jam)

Instacards, fürAndroid, iOS und PC www.instacardsapp.com

Cewe: Für Perfektionisten

Wie viel kostet die Postkarte? 2,14 Euro

Wie intuitiv ist die Bedienung? Die Bedienung erschließt sich rasch und von selbst, hin und wieder verwirrt  die Auswahl an Gestaltungsvarianten. Auf die Schnelle eine schöne Postkarte zu gestalten, ist schwierig.

Wie lange dauert der Versand? Nach zwei Tagen ist sie da.

Wie wird bezahlt? Per Kreditkarte, PayPal, Lastschrift oder Sofortüberweisung.

Wie ist die Qualität der Karte? Die Schrift sieht gut aus und das Bild hat eine ordentliche Qualität. Die Karte ist weder zu dick noch zu dünn. Leider ist am oberen Rand ein dünner grüner Streifen, der so nicht eingeplant war. Er trübt das Aussehen der ansonsten schönen Karte.

Welche Funktionen gibt es? Es gibt verschiedene Postkartengrößen, Effekte, Bildbearbeitungsmöglichkeiten und Schriftarten. Schönes Extra: Man kann handschriftlich einen Gruß verfassen.

Fazit? Für  Perfektionisten! Mit den zahlreichen Funktionen sind individuelle Ergebnisse möglich. Für Faulpelze gibt es bessere Apps. (hge)

cewe Postcard (Android/iOS) www.cewe.de

Pixum: Für Bildbearbeiter

Wie viel kostet die Postkarte? 2, 14 Euro (1,69 Euro für die Karte plus 0,45 Euro Porto)

Wie intuitiv ist die Bedienung? Die App erklärt sich im Grunde von selbst: Man kann zwischen verschiedenen Layout-Vorschlägen wählen, die sich individuell anpassen lassen. Dann zieht man die  Bilder vom Handy-Speicher auf die Karte,  trägt Text  und Adresse ein. Bezahlen kann man allerdings offenbar erst, nachdem man sich  ein Kundenkonto angelegt hat.

Wie lange dauert der Versand? In unserem Fall zwei Werktage

Wie wird bezahlt? Mastercard, American Express, Visa, Paypal und Sofortüberweisung.

Wie ist die Qualität der Karte? Die Bildqualität ist sehr gut, auch kleine Elemente sind scharf. Das Material entspricht dem einer klassischen Postkarte.

Welche Funktionen gibt es? Es gibt voreingestellte Farben wie Sepia, Popart oder Schwarz-Weiß. Wir haben uns für  die  individuelle Bearbeitung  per Farbfilter  entschieden. Weitere Menüpunkte sind Helligkeit, Farbtemperatur und- optimierung. Neben einer Vignette (abgedunkelte Ränder, von uns verwendet)  kann man zwischen verschiedenen Rahmen und Hintergründen wählen.  Außerdem kann  als Briefmarke ein eigenes Foto eingesetzt zwischen  verschiedene Schriftarten, -farben und -größen gewählt werden.

Fazit? Die Karte lässt sich schnell und einfach erstellen und  sieht gut aus. Mit 2,14 Euro ist die  Karte aber auch nicht gerade günstig. (feo)

Pixum Postkarte, Android/iOS www.pixum.de

Urlaubsgruss: Für Spielkinder

Wie viel kostet die Postkarte? Der Versand nach Deutschland kostet 1,69 Euro. In alle anderen Länder: 2,14 Euro.

Wie intuitiv ist die Bedienung? Die App   ist sehr leicht zu bedienen. In nur wenigen  Schritten   wird man durch die App geführt und kann  zwischen einer normalen Postkarte oder einer Collage wählen. Danach kann man sie  mit Bildeffekten und  Schrift versehen.

Wie lange dauert der Versand? Der Versand hat vier Tage gedauert.

Wie wird bezahlt? Handyguthaben, Paypal (+0,30 Euro), Vorkasse, Kreditkarte (+0,33 Euro), Gutscheincode oder SEPA- Lastschrift.

Wie ist die Qualität der Karte? Die Bildqualität ist sehr gut und die Farben  sind intensiv. Die Schrift ist scharf, gut platziert und schön geschrieben.

Welche Funktionen gibt es? Sehr schön ist die Auswahl zwischen einer klassischen Postkarte oder einer Collage. Man kann  verschiedene Bildvorlagen oder Rahmen auswählen –  zum Beispiel   einen Hand geformten Herz-Rahmen. Es gibt eine Reihe von Sprüchen und  Zitaten in verschiedenen Schriftarten. Zum Schluss kann man seiner Postkarte mit einem Grußtext von bis zu 450 Zeichen, seine persönliche Note hinzugeben.

Fazit? Die App ist einfach zu handhaben, die Karte  sieht gut aus. Einziger  Verbesserungsvorschlag wäre  eine größere Anzahl an originellen Bildeffekten. (dci)

Urlaubsgruss, Android/iOS www.urlaubsgruss.com

Fotopost 24: Für Preisbewusste

Wie viel kostet die Postkarte? 1,49 Euro

Wie intuitiv ist die Bedienung? Geht superfix:  Layout aussuchen, Bild hochladen, Rahmen  auswählen, Text und Adresse schreiben, bestellen. Dann allerdings  Verwirrung: Angeblich wurde die Postkarte bezahlt, obwohl ich  keine Zahlungsdaten angegeben habe. Dafür bekomme ich eine Mail mit der Bestätigung, dass ich jetzt ein Konto bei fotopost 24 habe – was ich gar nicht wollte. Nachdem ich meine E-Mail-Adresse bestätigt habe, sehe ich in meinem Konto, dass kein Auftrag in Arbeit ist. Weil ich unsicher bin, ob die Karte  verschickt wurde, warte ich zwei Tage. Dann gehe ich  zurück zum Warenkorb, bezahle die Postkarte, die noch darin liegt, versende sie noch einmal – und bekomme am selben Tag die erste Postkarte, die offenbar  nichts kostete.

Wie lange dauert der Versand? Zwei Tage

Wie wird bezahlt? Paypal, Lastschrift oder Kreditkarte (plus 1,01 Euro Gebühr).

Wie ist die Qualität der Karte? Die Karte ist aus dickem, hochwertigen Hochglanzkarton, das Bild  etwas unscharf –  insgesamt macht die Karte aber was her.

Welche Funktionen gibt es? Ein Adressbuch fehlt, die Schriftart kann nicht geändert, Fotos können nicht bearbeitet werden.

Fazit? Die Karte sieht super aus und ist günstig. Dass ich jetzt ein Kundenkonto habe, gefällt mir dagegen nicht. Auch der erste Bestellvorgang  ist verwirrend. (jam)

funpost24, Android/iOS www.appdiepost.com

Funcard  (Deutsche Post): Für Minimalisten

Wie viel kostet die Postkarte? Die Karte kostet 1,90 Euro.

Wie intuitiv ist die Bedienung? Es gibt zwar nicht viele Funktionen, aber wirklich leichtgängig erscheint die Bearbeitung auf dem Androidgerät nicht. Vor allem die Tastatur wird nicht immer aktiviert, wenn man sie braucht.

Wie lange dauert der Versand? Drei Tage

Wie wird bezahlt? Mit Paypal oder Kreditkarte. Die Paypal-Funktion hat bei dem Test nicht funktioniert. Stattdessen immer wieder Fehlermeldung 500.

Wie ist die Qualität der Karte? Der Druck ist nicht schlecht, jedoch ist die Qualität des Fotos wesentlich niedriger als beim Original. Das Bild auf der Postkarte erscheint ein wenig pixelig. Die Farben wirken blasser als beim Original. Zudem ist das Bild unten und rechts leicht abgeschnitten, so dass ein dünner weißer Rand erkennbar ist. Das Papier der Karte hingegen ist gut: fest und leicht glänzend.

Welche Funktionen gibt es? Nicht viele. Man kann lediglich ein Bild auswählen, einen von wenigen Filtern benutzen und dann Text darauf schreiben. Auf der Rückseite kann man nur Text eingeben.  Es gibt kein eigenes Adressbuch, aber eine Verknüpfung zum Adressbuch des Handys.

Fazit? Für den Preis sind die Gestaltungsmöglichkeiten äußerst gering. Der Druck ist nicht überragend, aber akzeptabel.  (sab)

Funcard (Deutsche Post), Android/iOS www.deutschepost.de/funcard

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