Brauereien in KölnStreifzug durch die schönsten Kölsch-Kneipen

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Das Päffgen in der Altstadt

Das Päffgen in der Altstadt

Bierhaus am Rhein

Der umtriebige Gastronom Markus Zehnpfennig leitet das Bierhaus im renovierten historischen Delfter Haus direkt am Rhein mit Passion. Umgeben von viel historischem Flair speist man hier im restaurierten Gewölbe – wie es sich für ein typisches Brauhaus gehört – ziemlich fleischlastig. Vegetarier dürften daher leider kaum satt oder glücklich werden. Fans von Päffgen-Kölsch dagegen umso mehr, denn das goldene Getränk fließt hier in Strömen. Absolut top: Der Blick von der Sonnenterrasse auf den Rhein.

Frankenwerft 27, Köln-Altstadt, Mo - Do ab 15 Uhr, Fr ab 14 Uhr, Sa und So ab 11 Uhr, 0221/8 00 19 02 www.bierhaus-am-rhein.de

Em Golde Kappes

Während sich die Touristen in der Altstadt um die Plätze streiten, kann man in Nippes Brauhaus-Tradition für Einheimische erleben. Was nicht heißt, dass hier die Zeit stehen geblieben ist. Im Gegenteil: Die Speisekarte fällt üppig und durchaus gewitzt aus. Hausgemachte Röggelchen mit Kasseler, Blutwurst mit Apfel auf Zwiebelbrot oder Schinken-Quark-Pastetchen firmieren hier als „kölsche Tappas“ und passen zum Früh-Kölsch wie die Schürze zum Köbes.

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Neusser Straße 295, Köln-Nippes, Mo - Sa 11 - 24 Uhr, 0221/92 29 26 40 www.emgoldekappes.de

Ex-Vertretung

Wegen eines Streits mit der Muttergesellschaft wurde aus der Ständigen Vertretung die Ex-Vertretung. Am Konzept hat sich jedoch nichts geändert: Wem es ins Bonner Haus der Geschichte zu weit ist, der kann auch in diesem skurrilen „Polit-Kult-Lokal“ einen Streifzug durch die BRD-Vergangenheit machen. Auf Hunderten von gerahmten Fotos, die die Kneipe pflastern, lässt sich jedes Mal etwas Neues entdecken: Kennedy mit Adenauer, Schröder im Cabrio, Brandt mit Narrenkappe. Die Küche bietet eine bunte Mischung aus regionalen und nationalen Gerichten, der Kölsch-Durst wird mit Gaffel gelöscht.

Frankenwerft 31-33, Köln-Altstadt, täglich ab 12 Uhr, 0221/66 99 02 21 www.ex-vertretung.de

Früh am Dom

Die zentrale Lage und die Bahnhofsnähe machen das Früh am Dom zur Pflichtveranstaltung für alle Kölnbesucher – wer nie hier war, hat etwas verpasst. Jeder Winkel im Haus ist mit Tischen und Stühlen zugestellt und wird von routinierten Kräften gut und reichlich versorgt. Am schönsten ist es ganz vorn in der Schwemme, wo ein Fass nach dem anderen aus der Tiefe der Keller gehievt wird. Und wer dann doch genug hat von all der Kölschtümelei, findet in den ehemaligen Privaträumen der Wirtsfamilie im ersten Stock das „Hof 18“: Hier gibt es moderne kölsche Cross-over-Küche und man wird nicht schief angeschaut, wenn man Pinot Grigio statt Kölsch ordert.

Am Hof 12-18, Köln-Altstadt, täglich 8-24 Uhr, 0221/2 61 32 15 www.frueh-am-dom.de

Kölnisch Wasser

Das urgemütliche und sehr gepflegte Brauhaus liegt im Herzen von Rodenkirchen, also direkt an der Kölschen Riviera. Serviert wird klassische Brauhausküche mit regionalen rheinischen Spezialitäten wie würzige Tafelspitzbrühe, Halver Hahn, Russenei mit Kartoffelsalat und Räucherlachs, Flammkuchen, Bierbraten oder Senf-Rostbraten mit grünen Bohnen, Speck und Bratkartoffeln. Am großen Bildschirm lassen sich beim Kölsch die Spiele des 1.FC Köln verfolgen.

Hauptstraße 118, Rodenkirchen, täglich 11.30 bis 24 Uhr, Küche bis 22.30 Uhr,0221/39 23 76 www.koelnisch-wasser-koeln.de

Gilden im Zims

Für Fußballfans die Erfüllung ihrer kühnsten Wünsche: Auf den Toiletten dieser „Heimat kölscher Helden“ gibt es Bildschirme, auf denen ohne Pause Sky läuft. Auch in der von urigen Ziegelsteinwänden geprägten Schankstube hängen entsprechende Screens – hier sogar in der XL-Version. Das relativ junge Brauhaus hat noch weitere Asse im Ärmel: Das herrliche, aus dem 16. Jahrhundert stammende Gebäude, ist aufwendig und sehr modern gestaltet und das junge Servicepersonal absolut auf Zack.

Heumarkt 77, Köln-Altstadt, Mo - Fr 12 - 1 Uhr, Sa 11 - 3 Uhr, So 11 - 23 Uhr, 0221/16 86 61 10 www.haus-zims.de

Lommerzheim

2005 starb Hans „Lommi“ Lommersheim, der große, schweigsame Wirt, der auch Bill Clinton keine Vorzugsbehandlung einräumen wollte, als Amerikas Ex-Präsident sich einmal etwas typisch Kölsches zeigen lassen wollte. Heute gehört der Laden dem Bierbrauer Rudolf Päffgen. Er hat ihn vorsichtig renoviert, und schon stehen die Menschen wieder Schlange. Denn obwohl auch die Kellergewölbe erschlossen wurden, zieht es die meisten Gäste weiterhin in den winzigen, aber gemütlichen Schankraum, um die üppigen Koteletts und süffiges Päffgen zu sich zu nehmen.

Siegesstr. 18, Köln-Deutz, Mi - Mo: 11-14:30 + 16:30-24 Uhr, So und Feiertag: 10.30-14.30 + 16.30-24 Uhr, Di geschlossen , 0221/81 43 92

Weissbräu

Hier wird das Kölsch – und das ist einzigartig in Köln –, das Weizen- und Schwarzbier selbst gebraut. An fester Nahrung kommen in dem prächtigen alten Haus meist deftige Gerichte auf die blank geschrubbten Tische, etwa saftiges Holzfällersteak, Himmel un Ääd und der klassische Braten, aber auch Lachs und Hähnchen.

Am Weidenbach 24, Altstadt-Süd, Di - Fr 17 - 1 Uhr,  Sa 12 - 1 Uhr, So 12 - 1 Uhr, Montag Ruhetag, 0221/33 87 99 48 www.weiss-braeu.de

Gaffel im Marienbild

Wer an historischer Stätte speisen möchte, ist im Gaffel im Marienbild genau richtig. Das Gebäude diente einst als Postkutschenhaltestelle und später als Dorfschule, bevor die Gastronomie Einzug hielt. Seit der Neueröffnung Anfang 2008 ist hier eine moderne Gastwirtschaft entstanden, die sich allerdings zumeist an Traditionellem orientiert. Auf den Teller kommt klassische Brauhauskost von Halver Hahn bis hin zur Rinderroulade.

Aachener Straße 561, Köln-Braunsfeld, Täglich ab 12 Uhr, 0221/50 05 51 60 www.marienbild.de

Sämtliche Tipps aus „Marco Polo Cityguide Köln für Kölner 2015“ von Ingo Neumayer, MairDuMont, 248 Seiten, 12,99 Euro

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