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BaumschmuckEin rheinischer Weihnachtsbaum

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Christbaumkugeln in Rot, Lametta kraftlos und silberfarben, klebrige Strohsterne - der fleißigen Kinderhände wegen. Weihnachtsbäume sehen grundverschieden aus, jedes Jahr ändert sich die Modefarbe für Kugeln. Meist bleibt der Baumschmuck dann aber alle Jahre doch wieder ähnlich. Was ja gar nicht so sein muss. Diplom-Ingenieurin Simone Gotschol hat sich Gedanken über einen Baum gemacht, der anders ist.

Am Ende ist ein rheinischer Weihnachtsbaum dabei herausgekommen. Alles, was die Tanne zu tragen hat, erinnert an den Fluss, der diese Stadt auf dem Handelsweg schon früh mit Impulsen von außen speiste. Das Holz wurde am Ufer gesammelt und zu groben Sternen gebündelt, die Glaskugeln symbolisieren das irisierende Wasser, die aus Papier gefalteten Schiffe fahren einer Flotte gleich über den Baum und um den Baum herum, auf Wunschzetteln können Familienmitglieder ihre Weihnachtswünsche stempeln. Hier sind es Wünsche geworden für die Stadt: „U-Bahn“ steht da zum Beispiel. Und „Schönheit“. Oder schlicht „Blutwurst“.

Wem das ganze noch nicht rheinisch genug ist, kann die Papierschiffchen in verschiedenen Größen auch mit einem Bild des Doms vollstempeln. Farblich wählte Gotschol orange und creme. Zu bunt sollte die Zusammenstellung nicht sein. Die Natürlichkeit erhält derjenige, der nicht mit Lichterkette anrückt, sondern Bienenwachskerzen entzündet. Dann kann sie kommen: Die stille Nacht.

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