Köln – Die industriell hergestellten Glückskekse sind keine kulinarische Offenbarung – da sind sich sicher alle einig. Aber als lustige Erfindung gehen sie allemal durch. Wer sich für ihre Herkunft interessiert, dem sei in aller Kürze gesagt, dass es sich dabei um ein durch und durch amerikanisches Produkt handelt, das ausgehend von San Francisco zunächst die Westküste, dann die USA und dann den Rest der in China-Restaurants speisenden Welt erreichte.

Dabei führen Back-Genealogen den Keks-Ursprung sogar auf Japan und nicht auf China zurück. Wie dem auch sei, ein Glückskeks ist kein Sauerbraten und woher der letztlich stammt, kann uns erstmal wurscht sein. Wir sehen den Keks als Botschafter der guten Laune, der sich beispielsweise zu Silvester trefflich als Wunsch- und unseretwegen auch Witzmedium einsetzen lässt. Und weil sich industriell hergestellte Ware bisher noch nicht im Nachhinein bezetteln lässt, muss man die Kekse selbst backen, was viel schmackhaftere Ware zeitigt und an sich auch keine Hexerei ist.

Teig zügig falten

Der Teig ist ein schlichtes Rührwerk; es sei aber nicht verschwiegen, dass unter den Hobby-Bäckern unter uns nur sehr Flinke oder Achtarmige mehr als fünf Kekse auf einmal backen sollten. Der Teig härtet nämlich blitzschnell aus und schert sich um seine Füllung wenig. Geduld ist also Geduld und wenn der Wecker nach der kurzen Backzeit summt, aufwachen und: schnell falten!

Für die Spruch-Zettelchen finden Sie auf der Folgeseite elf Vorschläge. Chinesische Binsenweisheiten allein waren uns zu schlicht, deshalb haben wir auch auf andere Zitate zurückgegriffen.

Zehn Sprüche für die Glückskekszettel

1. Du wirst dein Leben lang nur absolutes abartiges Pech erfahren. (Scherz, anonym)

2. Hoffnung ist wie der Zucker im Tee: Auch wenn sie klein ist, versüßt sie alles. (chin. Sprichwort)

3. Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind. Andere gibt es nicht. (Konrad Adenauer)

4. Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden. (Marlon Brando)

5. Die Liebe zum Fußball ist wie zu Familie und Frau. Die ist immer da. (Lukas Podolski)

6. Das Leben meistert man lächelnd oder überhaupt nicht. (chin. Sprichwort)

7. Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können. (Mark Twain)

8. Wer erst handelt, wenn er eine Antwort hat, wird nie eine finden. (Navid Kermani)

9. Das Glück tritt gern in ein Haus, wo gute Laune herrscht. (japanisches Sprichwort)

10. Die Liebe ist das Gewürz des Lebens. Sie kann es versüßen, aber auch versalzen. (Konfuzius)

Glückskekse backen leicht gemacht

Zutaten für 40-50 Stück

3 Eiweiß TL Salz, am besten Fleur de Sel 250 g Puderzucker 100 g Butter, flüssig 150 g Mehl 50 g geschälte gemahlene Mandeln 120 ml Milch 40-50 kleine Zettel mit Sprüchen und Weisheiten 2 Backbleche

Zubereitung

Den Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Das Eiweiß mit dem Salz nur schaumig, nicht steif schlagen. Die flüssige Butter sowie den Puderzucker gründlich einrühren. Dann Mehl, Mandeln und Milch zugeben und kurz verrühren. Der Teig sollte nun feucht und zäh sein, nicht zu flüssig und nicht zu fest, so, dass er sich leicht verstreichen lässt. Die Backbleche mit Backpapier auslegen. Jeweils einen gehäuften Teelöffel Teig auf das Blech geben und auf einen Kreis von etwa acht Zentimeter Durchmesser dünn ausstreichen – nicht Oblaten-dünn, aber auch nicht Plätzchen-dick, sonst lassen sich die Kekse später kaum falten. Streichen Sie maximal fünf Teigkreise auf. Dann das Blech für 8-10 Minuten in die Mitte des Ofens schieben. Die Kekse sind fertig, wenn sich der äußerste Rand braun färbt und die Mitte noch aussieht, als sei sie zu wenig gebacken. Das Blech aus dem Ofen holen. Widerstehen Sie nun dem Effizienz-Drang, das zweite Blech in den Ofen zu schieben, denn jetzt muss es fix gehen: So schnell wie möglich die Kekse mit einem Spatel oder Wender vorsichtig ablösen,  Zettel auflegen, falten. Für den typischen Knick legt man die Kekse zum Erhärten über einen Glas- oder Schüsselrand.