Der große FrittentestDas sind die besten Tiefkühl-Pommes

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Bei Backofen-Pommes kann man sich das Fett sparen.

Das Fett-Bad kann man sich getrost sparen: Pommes aus dem Backofen schmecken oft erstaunlich gut und sind schnell fertig. Elf Marken im ** Geschmacks-Test vom Juli 2016

Le Gusto Pommes Frites

1000 g 0,89 Euro bei Aldi

Goldene Stäbchen, knuspriger Biss, kartoffeliger Geschmack und genug Öl-Eindruck, um von der Trockenlandschaft im  Backrohr abzulenken. Die Pommes von Le Gusto können sich sehen lassen. Da liegt einem schon das authentisch auf der Zunge – aber schnell runtergeschluckt. Einfach leckere Fritten. Sonst nix. Erstaunlich: Sie halten diese Bestform sogar, wenn sie eine Weile rumstehen. Dann wird’s tatsächlich noch krachiger.

Agrarfrost Super Frites

450 g 1,19 Euro im Supermarkt

Die gleichmäßig schlanken, goldgelben Pommes können mit Frittiertem konkurrieren: Schöner purer Kartoffelgeschmack, guter Krossbiss, samtiges Inneres. Eine Bank, wenn Markenware gefragt ist. Und schön sind die – man glaubt es kaum.

Harvest Basket Pommes Frites

1000 g 0,89 Euro bei Lidl

Diese Fritten kann man sogar ohne Salz essen; der Eigengeschmack ist typisch und gut unter einer herzhaften Back-Kruste mit schöner Tönung. Das erdige Aroma erinnert etwas an Kartoffelschale. Das muss man mögen. Zungenpingel in der Jury kritisierten das als störenden Fehlton, erkannten den ganzen Pommes-Sound aber als durchschlagend an. Da kommt  zu rot-weiß noch herzhaftes  Aromenprofil dazu.

McCain Golden Longs

450 g 1,79 Euro im Supermarkt

Wer  beim Kindergeburtstag keiner Discount-Ware traut, ist mit den „extra knusprigen“ Golden Longs auf der sicheren Seite. Da zeigt man nicht nur Geschmacksbildungs- sondern auch Investitionsengagement – die langen Stangen sind die teuersten im Test. Aber: Noch ungesalzen zeigt sich deutlich Kartoffel, crunchiger Biss kommt dazu, authentisches (jetzt ist es raus) Pommes-Mundgefühl und makelloses Aussehen. Einen Mikrometer zu trocken für den saucenlosen Genuss, aber tiptop Produkt. Die „1, 2, 3 Frites original“ fielen dagegen stark ab wegen Mundwüste: Zu trocken und teigig.

Rewe, Netto und Dennis

Ja! Feinschnitt Pommes Frites

1000 g  0,89 Euro bei Rewe

Wer schon lange Vorurteile gegen Fritten aus dem Backofen hegt, kann sie sich hiermit bestätigen lassen. Die ungleichmäßig gebräunten Stäbchen sind  im Geschmack fad und in der Anmutung fettig mit traniger Note; manche sind gut kross geraten, bleiben innen aber sehr weich. Keine Katastrophe, aber auch kein Hingucker. Und schon gar keine Vorzeigepommes.

Botato Pommes Frites

1000 g 0,89 Euro bei Netto

Die Pommes frites bleiben recht blass – das ist eigentlich auch schon das Gesamturteil. Unter der gelb-ledrigen Hülle ist die Masse trocken, seltsam süß mit einem Aroma von Tomatenstängel. Da muss unbedingt Sauce dazu, am besten etwas richtig deftiges.

Edeka Original Backofen Frites

750 g 1,19 Euro bei Edeka

Optisch enttäuschen die „Backofen Frites“, das Gelb will sich einfach nicht ins Goldene backen lassen. Also aufgepasst mit der Gardauer (sonst wird das eine Variation von Wüste). Trotzdem sind die Frites dann erstaunlich schön kross, die Hülle etwas zu fest, das Innere leicht süß und geschmeidig, erinnert an Polenta. Geschmack schlägt Optik. Man könnte sagen: Für eine kleine Überraschung sind die durchaus gut.

Denree Pommes Frites

600 g 1,69 Euro bei Denns Biosupermarkt

Die Bio-Pommes sind dick geschnitten, was sich im Ofen allgemein nicht gut macht. Ein wichtiges Backofen-Pommes-Fazit bei unserem Test lautete nämlich: Nimm lieber die dünnen! Zurück zu Denree: Das ist erstmal eine Augenweide: schön glänzende, gleichmäßig gebräunte Fritten. Mmmh. Aber sie sind nur mäßig knusprig, das musige Innere füllt den Mund mehlig, der Geschmack erinnert eher an Salzkartoffeln  als an Pommes. Alles in allem hat das noch Luft nach oben aber mit einer guten Würzsauce ist das sehr okay  und bio.

Bio, Edeka und Penny

Gut & günstig Backofen Frites

1000 g 1,09 Euro bei Edeka

Einmal Wellenschnitt als Ausreißer im Test. Die Wellen sollen die Oberfläche vergrößern und mehr Crunch in die Pommes bringen. Aber die Stäbchen bleiben relativ dick in diesem Schnitt, was für den Backofen wieder nicht optimal läuft (siehe Denree). Die Frites sind ungleichmäßig kross, sehr fettig mit unangenehmem Brathendl-Touch. Die Kartoffelmasse innen wirkt pampig und dicht. Juryfrage: Wonach schmeckt das, und wenn ja, warum?

Natural Cool Pommes Frites

600 g 1,99 Euro im Bio-Handel

Wir wollen dieses Demeter-Produkt eigentlich mögen. Aber wie? Nach der Backzeit und ewigem Wenden sind die Pommes immer noch maximal hellgelb zu nennen. Das Handling ist schwierig, übrigens auch beim Nachtest mit „Potato Joe Pommes Frites“  der gleichen Marke. Optisch und aromatisch backt sich diese Bio-Ware in Leichenstarre. Bei beiden Versuchen bleibt die Hülle gräulich und zäh, das Geschmacksbild ist nur zart mit Kartoffel verbunden, dafür erscheint die Masse fast staubig im Mund. Ein Fall für die Saucen-Retter.

Penny Pommes Frites

1000 g 0,89 Euro bei Penny

Die Penny-Farbenlehre hört bei blassgelb auf, bis dahin und nicht weiter haben sich die weiß gefrorenen dünn geschnittenen Kartoffelstäbchen in etwas mehr als der empfohlenen Backzeit verwandelt. Dann müssen sie runter vom Blech, sonst werden sie dörr. Aber auch der Geschmack verhält sich verhalten, kaum Kartoffelaroma zeigt sich. Fazit: Fad und langweilig der Geschmack, etwas widerspenstig  beim Kauen die Hülle, zäh-pappig das Innere. Einsatz für die Ketchup-Polizei.

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