Lieblingsorte in KölnTagsüber in der Lichtstraße - im Cafe Woanders

Lesezeit 2 Minuten
Aus dem Kulturzentrum in der Lichtstraße wurde das Café Woanders.

Aus dem Kulturzentrum in der Lichtstraße wurde das Café Woanders.

Köln – Da hinten? Neben dem Sonic? Um die Ecke von der Live Music Hall? Ich weiß ja nicht. Sonntagmorgens stolpern einem eventuell ein paar übriggebliebene Schnapsleichen, die partout den Taxistand nicht finden, entgegen, von einem genaueren Blick in verwinkelte Garageneinfahrten ist (dank vorher Genannten) ebenfalls abzuraten, aber ansonsten passiert da tagsüber nicht besonders viel. Gewerbegebiets-Optik. Und da ist jetzt also dieses neue Café mit dem hübschen Fingerknot-Logo? Oh, sonntags gibt’s von 11-18 Uhr Frühstück. Strammer Max mit Waffelunterlage, Waffel mit Hühnchen und Ahornsirup, Baked Beans mit Salsiccia, Spiegelei, Speck und Rösti – das ist entweder wahnsinnig gut oder völlig daneben. Da hilft nur Ausprobieren.

Aus dem Kulturzentrum wurde ein Café

Alejandro Beschorner und Jules Lalande bezeichnen die Nachbarschaft ihres Cafés als echt. Das lasse ich, diplomatisch wie ich bin, mal unkommentiert. Die zwei wollten eigentlich in einem etwas unechteren Teil von Ehrenfeld ein Kulturzentrum errichten, die Gastronomie sollte lediglich der Kleister, das Bindemittel zwischen Kunst, Kultur und Kreativität sein. Das Projekt ging in die Hose, der Plan blieb bestehen. Aus dem Kulturzentrum wurde ein Café in dem Künstler und Designer ausstellen, musizieren, auflegen, gelegentlich live tätowieren und das übliche Tagesgeschäft auch noch funktioniert.

Bagels, Suppen, Eintöpfe, Waffeln, Muffins und (veganes) Bananenbrot bilden das kulinarische Fundament. Dazu gibt’s unter der Woche mittags noch Schnitzel, Salsiccia, Currys und einen täglich wechselnden Tagestipp – von Käsespätzle über Muttis Hackbraten bis zur Paprika mit Auberginen-Reis-Feta-Füllung. Mein persönliches Highlight: Sonntags wird den ganzen Tag Katerfrühstück serviert (natürlich auch ohne Kater).

Alles zum Thema Cafes

Das Woanders ist, auch wenn das Wortspiel eher auf „wonders“ abzielt und ich um die Phrasendrescherei eigentlich rumkommen wollte, tatsächlich ein bisschen anders. Gemütlich, atmosphärisch, von allem ein bisschen. Es gibt selbstgemachten Eistee, frisch gepresste Säfte, das Müsli kommt aus der Yummy Müslibar, das Eis zur Waffel von Eisfeld, der Kaffee aus der Rösterei Heilandt – ein großes, buntes Netzwerk. Das ist der Plan von Jules und Alejandro: Jeder macht das, was er kann, und alle sind glücklich. Und dazu gibt’s auch noch Waffeln.

Café Woanders, Lichtstraße 64, 50825 Köln, Öffnungszeiten: Mo-Fr: 10 bis 18 Uhr, So: 11 bis 18 Uhr

KStA abonnieren