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Rezepte aus der HeimatkücheDiese rheinischen Spezialitäten sollten Sie kennen

Lesezeit 4 Minuten
Deftige Bohnen und Kartoffelgerichte sind gerne gesehen in der Rheinischen Küche.

Deftige Bohnen und Kartoffelgerichte sind gerne gesehen in der Rheinischen Küche.

Lecker, deftig und mit dem Geschmack nach Heimat – wir stellen Ihnen rheinische Klassiker aus der Küche vor, die man kennen sollte – mit Rezepten.

Pillekuchen aus dem Bergischen

„Piller“ – so nennen sich im Bergischen Land die dünnen, drei bis vier Zentimeter langen Kartoffelstreifen, die Hauptbestandteil des „Bergischen Pillekooken“ sind. Diese bergische Spezialität ist etwa so groß wie ein Pfannkuchen, aber doppelt so dick – und wird traditionell in einer gusseisernen Pfanne ausgebraten. Dazu wird Rübenkraut, bergisches Schwarzbrot und Butter sowie gelegentlich auch Apfelmus gereicht. Früher galt Pillekooken als „Arme-Leute-Essen“, heute zählt es zu den Spezialitäten im Bergischen.

  • Zutaten:
  • 1-1,5 kg geschälte Kartoffeln
  • 2-3 Eier
  • 1-2 Esslöffel Mehl
  • 4 große geriebene Zwiebeln
  • etwas Muskat, Salz und Pfeffer

Zubereitung: Die geschälten Kartoffeln mit einer groben Raspel zu „Streifen“ hobeln. Eier, Mehl, Zwiebeln, Muskat, Salz und Pfeffer untermengen. In einer großen Pfanne mit gutem Fett backen und einmal wenden.

Döppekooche aus der Eifel

Topfkuchen und Festmahl der „kleinen Leute“ aus der Eifel. Hergestellt wird er aus einer Kartoffelmasse, in die Speck und Zwiebeln untergemischt werden. Es gibt aber auch neue Varianten, zum Beispiel mit Gemüse, Kaninchen, Dips und pikanten Soßen. Und auch als Süßigkeit mit Zimt, Äpfeln und Rosinen kann man die Eifeler Spezialität genießen. Das Geheimnis des Döppekoochens liegt in der Zubereitungsart: Aus einem gusseisernen Topf sollte er sein. Nur dann erhält er seinen speziellen Geschmack.

  • Zutaten:
  • 1 kg Kartoffeln
  • 2 Eier
  • 1 Zwiebel
  • 200 g Speckscheiben
  • 2 EL Stärke
  • Salz und Muskat

Zubereitung: 1 kg Kartoffeln werden geschält und grob gerieben. Kartoffelmasse in ein Tuch geben und auspressen. 2 Eier, 1 geriebene Zwiebel, 2 EL Stärke sowie Salz und Muskat zufügen und gut durchmengen. Gusseisernen Topf gut einfetten und mit 200 g Speckscheiben auslegen, abwechselnd Kartoffelmasse und Speckscheiben einfügen, obenauf sollte Kartoffelmasse sein. Im Backofen bei 200 Grad ca. 2 Stunden backen, bis eine schöne braune Kruste entsteht.

Schnibbelbunne aus dem Rheinland

Bohnen, die in feine Streifen geschnitten sind, werden gerne für Eintöpfe verwendet. Schnibbelbohnen ist man im ganzen Rheinland am besten in der Herbst- und Winterzeit, wenn Bohnensaison ist.

  • Zutaten:
  • 1 kg sauer eingelegte Schnibbelbohnen
  • 500 g in Würfel geschnittene Kartoffeln
  • 2 große in Würfel geschnittene Zwiebeln
  • etwas Butter
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 100 g in Würfel geschnittener magerer Speck
  • Scheiben Kasseler oder Mettwürste nach Personenzahl, Bohnenkraut
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Die Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden und in gesalzenem Wasser kochen. Anschließend Wasser abschütten und mit einem Kartoffelstampfer grob stampfen. Gewürfelte Zwiebeln und Speck in Butter dünsten. Die Bohnen in einen großen Topf geben und unter ständigem Rühren kurz aufkochen. Bei kleiner Hitze die Kartoffeln und Zwiebeln zu den Bohnen geben und unterrühren und anschließend mit Gemüsebrühe auffüllen. Bohnenkraut beifügen, die Mettwürstchen/ Kasslerscheiben hinzugeben und wieder unter ständigem Rühren garen lassen. Mit etwas Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken.

Morre-Jemöß aus Aachen

Das typische Aachener Leibgericht besteht, wie der Name schon andeutet, aus gekochten Möhren, Kartoffeln und Zwiebeln. Traditionell wird es als Beilage zu Fleisch, etwa Bratwürsten, angerichtet. Die deftige Eintopf-Variante, bestehend aus Rippchen und Morre-Jemöß, war lange Zeit bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts ein „Arme-Leute-Essen“, das traditionell an Sonn- und Feiertagen aufgetischt wurde.

  • Zutaten:
  • 250 g durchwachsener Räucherspeck
  • 2,5 kg Kartoffeln
  • 1,5 kg Möhren
  • 1 mittlere Zwiebel
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 Hand voll Sellerieblätter (alternativ: Sellerieknolle)
  • 2 TL Salz
  • 5 TL Zucker

Zubereitung: Räucherspeck in 1 l Wasser 30 Minuten vorkochen. Danach alle Zutaten nacheinander in die Fleischbrühe geben und 1 Stunde garen. Speck herausnehmen, in kleine Würfel schneiden. Das Möhrengemüse zerstampfen. Zwiebeln würfeln und in etwas Fett glasig dünsten. Unter die Möhren geben und mit etwas Zucker abschmecken. Speckwürfel unter das Gemüse heben und servieren.

Ähzezupp aus Köln

Kölner Erbsensuppe, die auf ganz traditionelle Art und Weise zubereitet wird. Besonders zum Karneval gibt es Ähzezupp an fast allen Straßenecken, da sie als wichtige Grundlage für den Kölsch-Genuss dient. Nebenbei hält sie die Jecken auch noch schön warm. Ähzezupp gehört einfach zu Kölle dazu. Wo jetzt genau der historische Ursprung dieser Speise steckt, da ist man sich unter den Jecken nicht ganz sicher. Am besten man fragt einen waschechten Kölner danach, vielleicht kann er mehr dazu erzählen.

  • Zutaten:
  • 500 g grüne Erbsen
  • 300 g Kartoffeln
  • 2 Möhren
  • 1 Stange Lauch
  • ¼ Knollensellerie, 2 Zwiebeln
  • 1 Bund Petersilie
  • ½ TL Majoran getrocknet
  • 1 Lorbeerblätter
  • 1 Scheibe durchwachsener Speck
  • Geräucherte Mettwürstchen
  • 1 EL scharfer Senf
  • 1 l Gemüsebrühe

Zubereitung: Die getrockneten Erbsen über Nacht in zwei Liter Wasser einweichen. Am nächsten Tag mit dem Einweichwasser aufsetzen und zwei Stunden auf kleiner Flamme köcheln lassen. Zwiebeln, Sellerie und Lauch putzen und fein hacken, Kartoffeln schälen und würfeln und alles zu den Erbsen geben. Mit der Brühe nach Bedarf auffüllen und alles etwa 15 Minuten garen lassen. In der Zwischenzeit den Speck knusprig braten. Die Kräuter fein hacken und die Mettwürstchen in nicht zu feine Scheiben schneiden. Zur Suppe hinzugeben.

Alles mit Salz, Pfeffer und Senf abschmecken und nochmals kurz aufkochen lassen.

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