Säure-Basen-Balance für EinsteigerSo funktioniert die basische Ernährung

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Obst und Gemüse bilden keine Säuren im Magen und sind deshalb besser verträglich.

Obst und Gemüse bilden keine Säuren im Magen und sind deshalb besser verträglich.

Weniger Stress für Magen und Darm dank säurearmer Ernährung? Das verspricht das Basenfasten. Grundlage der basischen Ernährung ist ein Verzicht auf säurebildende Lebensmittel, im wesentlichen tierisches Eiweiß und Getreide. Außerdem gehören dazu Kaffee, Tee, Milch, Fleisch, Alkohol, Limonaden, Süßigkeiten, Spargel und Rosenkohl.

Der Verzicht führt zu einer Entschlackung und Entgiftung des Verdauungsapparates. „Viele Menschen erleben in einer Woche Basenfasten, dass Beschwerden rund ums Essen, wie Völlegefühl, saures Aufstoßen oder Blähungen verschwinden“, berichtet Wacker.

Basenfasten kann, ähnlich dem Heilfasten als einwöchige Kur absolviert werden, bei der die Teilnehmer in der Regel zwischen ein bis vier Kilo Gewicht verlieren. „Diese eine Woche kann aber auch der Einstieg sein für eine dauerhafte Ernährungsumstellung“, sagt Sabine Wacker, die Kurse und Vorträge zum Thema hält und zahlreiche Bücher dazu veröffentlicht hat.

Keime und Kräuter spielen große Rolle

Während in der einwöchigen Basenfasten-Kur Käse etwa zunächst ganz weggelassen wird, ist dieser später wieder erlaubt. Grundsätzlich spielen auch Keime und Kräuter eine große Rolle in der Ernährung, da sie viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Auch Nüsse und Hülsenfrüchte wie etwa Kichererbsen werden verwendet, da sie viel Protein enthalten. Wissenschaftlich belegt sei der Erfolg des Basenfastens allerdings nicht. „Es fehlen verlässliche Studien zum Thema“, sagt Professor Wolfgang Holtmeier, Chefarzt für Gastroenterologie vom Krankenhaus Porz.

Sabine Wacker, Heilpraktikerin und Buchautorin aus Mannheim, berichtet im Anti-Diät-Club aus ihrer langjährigen Basenfasten-Praxis.

Zeit: Montag, 14. September, 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr)

Ort: studio dumont (im Dumont-Carré), Breite Straße 72, 50667 Köln

Preis: 7,50 Euro, Anti-Diät-Club-Mitglieder zahlen 5 Euro, Karten nur an der Abendkasse!

Versicherte der Pronova BKK erhalten für den Besuch der Veranstaltung 500 Bonuspunkte, bitte das Bonusheft mitbringen!

„Man sollte nicht länger als fünf Tage lang auf Proteine verzichten, sonst droht ein Abbau wertvoller Muskelmasse“, sagt die Ernährungsberaterin Dr. Maike Groeneveld aus Bonn. Sie befürwortet eine dauerhafte Ernährungsumstellung, die viel buntes Gemüse und eher wenig Fleisch beinhaltet. „Wer dann noch regelmäßig Mineralwasser mit einem hohen Hydrogencarbonat-Gehalt trinkt, tut schon viel für einen ausreichenden Basenanteil in der Ernährung und braucht keine Übersäuerung zu befürchten.“

Die Nieren schonen

Hilfreich könne eine basenreiche Ernährung aber durchaus sein, vor allem wenn Menschen älter sind. „Durch einen dauerhaft hohen Verzehr säurebildender Lebensmittel leiden Nieren, Knochen und andere Organe unter der permanenten Entsäuerungsarbeit. Eine Entlastung ist ja schon durch leichte Veränderungen in der Ernährung zu erreichen“, sagt Dr. Gerta van Oost, Ernährungswissenschaftlerin aus Dormagen. Wer Nudeln, die säurebildend wirken, öfter durch Kartoffeln ersetzt, könne bereits seine Nieren schonen. Eine Maßnahme, die erst recht bei einer Niereninsuffizienz, aber auch metabolischem Syndrom, Fettleber, Gicht oder Osteoporose sinnvoll sei.

Auch eine einwöchige Basenfastenkur bewertet sie positiv: „Das Fasten sorgt für eine höhere Sensibilität. Nach dem Fasten entfalten Lebensmittel ganz neue Geschmackserlebnisse und man ist eher bereit, den bisherigen Speiseplan zu überdenken und zugunsten von mehr Gemüse und Obst zu verändern.“

Sabine Wacker: „Basenfasten all’Italiano“, Trias Verlag, 144 Seiten, 12,99 Euro.

Jürgen Vormann: „Säure-Basen- Balance“, GU Verlag, 6,99 Euro.

Weitere Infos auch auf: www.basenfasten.de

Sabine Wacker, die seit 17 Jahren mit dem Basenfasten Erfahrungen sammelt, hat beobachtet, dass die Ernährungsumstellung bei Allergikern zu einer Besserung der Beschwerden führen kann. Auch Menschen mit Hautproblemen oder entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis oder Rheuma erleben oftmals eine Verbesserung ihrer Symptome. „Ich hatte zuletzt eine Fibromyalgie-Patienten in einem Kurs, die nach der Ernährungsumstellung seit drei Jahren beschwerdefrei ist.“ In erster Linie richte sich die basische Ernährung aber nicht an Patienten, sondern Menschen, die einfach etwas für ihre Gesundheit tun wollen, einen neuen, leichteren Ernährungsstil ausprobieren wollen und Spaß daran haben, neue Produkte zu verarbeiten. „Wer kann sich schon vorstellen, dass Kohlrabi mit Gänseblümchen satt machen und auch noch gut schmecken?“

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