Hilfe, Kita-StreikMit diesen Spielen wird es zuhause nicht langweilig

Lesezeit 6 Minuten

Köln – Eins vorweg: Wir lieben unsere Kinder. Und wir verbringen gerne viel Zeit mit ihnen. Wenn aber die Kita plötzlich geschlossen bleibt, verlangt uns das auch jenseits von Organisationsproblemen einiges ab. Wer zu Hause bleiben muss, weil er keine alternative Betreuung hat, muss sich was einfallen lassen, damit keine Langeweile aufkommt. Die Zeit zum Entspannen nutzen? Mal ein gutes Buch gemeinsam lesen? Das allein wird Kindergartenkinder kaum überzeugen. Wir haben Vorschläge gesammelt, sowohl für Regentage als auch für schönes Frühlingswetter. Das Material hat jeder zu Hause.

Eltern sollten sich zusammentun

Das Schöne ist: Anderen Eltern geht es ebenso. Warum sich also nicht zusammentun? Wenn die Kinder gemeinsam spielen, hat Langeweile meist ohnehin keine Chance. Wer den Streik so nutzt, dem bringt die gemeinsame Zeit bestimmt viele schöne Erlebnisse.

Spiele für drinnen

1. Legowelt für Städteplaner

Eine eigene Welt zu erschaffen macht Kindern Spaß. Malen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind mit Stiften oder Fingerfarbe eine Landschaft auf ein großes Blatt Papier oder nehmen Sie noch besser eine Packpapierrolle. Eine Straße, eine Stadt, der Kindergarten oder ein Bauernhof – hier kann eine ganze Welt entstehen. Die Häuser werden aus Lego gebaut, dann dürfen die Playmobilmännchen einziehen. Autos fahren auf den gezeichneten Straßen und Schleichtiere grasen auf gemalten Weiden. Die Holz-Eisenbahn schlängelt sich möglicherweise auch noch durch die Landschaft. Natürlich kann die selbst gestaltete Welt auch mit echten Steinen, Kies, Stöckchen oder Blüten verschönert werden.

2. Landschaften legen für Entdecker

Kinder lieben es, sich zu verkleiden und in andere Rollen zu schlüpfen. Deshalb dürfen sie bei diesem Spiel auch entscheiden, wohin sie für dieses Abenteuer reisen möchten: Als Tarzan oder Jane im Dschungel an Lianen schwingen? Als Astronaut in Schwerelosigkeit auf dem Mond hüpfen? Oder in der Tiefsee bunte Fische entdecken? Als Requisiten taugen Decken oder Laken in einer entsprechenden Farbe. Alternativ auch ein großes, selbst bemaltes Plakat. Aus Tonpapier können Fische, Sterne oder Pflanzen ausgeschnitten werden. Badetiere dürfen auch mitmachen. Das Kind legt sich auf die Decke und tut, als würde es an einem Seil schwingen oder im Wasser schwimmen. Mama oder Papa steigt schließlich auf eine Leiter und fotografiert die Szene von oben. Das Schöne daran ist, dass dieses Abenteuer nicht nur Spaß macht und Kreativität weckt, sondern später auch noch als bleibende Erinnerung an der Bilderwand hängen kann.

3. Höhlen bauen für Abenteurer

Wenn wir Ihnen jetzt eine genaue Anleitung geben würden, wie man eine Höhle baut, dann hätten wir zu viel verraten. Denn genau darum geht es beim Höhlenbauen: Ums Ausprobieren, Umdekorieren und selbst Erschaffen. Wichtig ist nur: Die Hütte muss ganz dicht sein. Kein Schlitz darf den Blick freigeben auf das geheime Innere. Das Gerüst können Betten, Sofas oder Stühle bilden. Decken und Laken bilden die Wände. Als Einrichtung für die Kuschelhöhle dienen schließlich Kissen, Luftmatratzen, eine Lampe oder Kinderstühlchen. In der Hütte kann dann mit einer Taschenlampe vorgelesen oder gemeinsam ein Picknick gemacht werden. Vielleicht kann man darin sogar campen und die Nacht in einem Schlafsack verbringen?

4. Fotostammbaum für Ahnenforscher

Wer gehört zur Familie? Ein selbst gemalter Stammbaum zeigt die Abstammungs-Linie jedes Einzelnen. Und jede Frucht stellt ein Familienmitglied dar. Für alle Beteiligten werden Porträts selbst gemalt.

Du brauchst: - Buntstifte, Wassermalfarben   und Pinsel - Papier - Schere - Kleber

1. Zuerst den Ast und die Früchte mit Bleistift vorzeichnen. Die Früchte so groß malen, dass später in die Mitte ein Porträt geklebt werden kann. Anschließend alles mit Wasserfarben ausmalen. Die Farbe trocknen lassen.

2.Von jedem Familienmitglied ein Porträt zeichnen. Dabei die besonderen Merkmale der Person, wie zum Beispiel lockige Haare, Brille oder Sommersprossen betonen. Die einzelnen Bilder ausschneiden.

3.Nun in die Mitte der Früchte ein Loch schneiden und alle Porträts von hinten ankleben. Details wie die Namen oder zusätzliche Verzierungen können nachgetragen werden. Fertig ist der Familien-Stammbaum! Eingerahmt macht er sich auch gut an der Wand.

Spiele für draußen

1. Seifenblasen für Künstler

Sowohl Gestell als auch Lauge für die Riesenseifenblasen kann man selbst herstellen. So geht’s: Lösen Sie zwei Esslöffel Traubenzucker in 100 ml heißem Wasser auf. Mischen Sie 300 ml Wasser mit einem Teelöffel Tapetenkleister. Dann 600 ml Wasser in einer Schüssel mit Zuckerwasser- und der Kleister-Lösung vermischen. Abschließend 75 ml Neutralseife hinzugeben. Die Lösung muss mehrere Stunden ziehen. Es gibt viele Rezepte. Am besten verschiedene ausprobieren!

http://soapbubble.wikia.com

Für das Gestell knoten sie zwei unterschiedlich lange Schnürsenkel zwischen zwei Stöcke. Tauchen Sie die Schnüre in die Mischung, halten Sie die Stöcke dabei nah aneinander, nehmen Sie die Stöcke langsam heraus und öffnen Sie sie vorsichtig.

2. Tipis für Baumeister

Einfach weglaufen, sich im Wald verstecken, allein sein mit der Natur und den Tieren und dabei natürlich jede Menge Abenteuer erleben – viele Kinder träumen spätestens seit „Ronja, Räubertochter“ vom Leben im Wald. Das perfekte Haus für einen Tag ist das Baum-Tipi.

Wer sich selbst eins bauen möchte, sollte einen guten Ort dafür aussuchen, am besten unter ein oder zwei Bäumen. Das Material für das Tipi liegt überall herum: Große Stämme, kleine Äste, Tannenzweige, Gras, Blätter und vieles mehr. Am besten hält das Tipi, wenn man zuerst ein einfaches, aber solides Gestell baut. Zum Beispiel kann man dicke Äste zu einer Art Pyramide zusammenstellen und oben mit einem Seil zusammenbinden. Anschließend kann man das Grundgerüst mit leichten Zweigen bedecken.

Wer sich einfach ins gemachte Nest setzen möchte, so wie wir es für die Fotos gemacht haben, findet zum Beispiel im Königsforst tolle Tipis. Sie stehen nördlich der Forsbacher Straße. Im Gemeinschaftsgarten „Neuland“ in der Kölner Südstadt stehen viele grüne Weidentipis.

3. Flaggen basteln für Fahnenträger

- 1 Ast (ca. 1 m Länge)

- 1 Stück Stoff (unifarben, dünne   Kunstfaser) Größe: 15x30 cm

- Acryllack in versch. Farben

- Pinsel

- Schere

- Krepp-Klebeband

- Heißklebepistole

So geht's:

1. Mit dem Klebeband breite Streifen am Ast abkleben und diese in verschiedenen Farben anpinseln. Lack trocknen lassen.

2. Die Fahne nach Lust und Laune mit Motiven bemalen oder mit Namen versehen. Wichtig: einen 3 cm breiten Rand an der kurzen Seite (15 cm) frei lassen. Diesen Streifen im Abstand von 2 cm jeweils 3 cm tief mit einer Schere einschneiden.

3. Nun wird die Fahne an den Stock geklebt.

4. Slalom-Strecke für Rennfahrer

Jedes Spiel bekommt schnell einen neuen Dreh, wenn man die Umgebung dafür ein klein wenig verändert. Ödes Bobbycarrutschen wird mit einem Kumpel, ein paar Verkehrshütchen (10 Euro im Spielwarenladen) und Straßenkreide zum Wettrennen auf der Slalomstrecke. Natürlich muss man nicht alles kaufen. Auch PET-Flaschen kann man zum Beispiel zu Hindernissen umfunktionieren, wenn man sie mit Sand füllt.

Das könnte Sie auch interessieren:

KStA abonnieren