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Grausame Rituale schwarzer Zirkel

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Erwachsene Satanisten haben sich weltweit in sektenartigen Organisationen zusammengeschlossen. Die älteste bestehende satanische Sekte ist der Ordo Templi Orientis (O.T.O.), 1885 als sexualmagischer Geheimorden gegründet. Ihm haben zeitweise auch der Anthroposoph Rudolf Steiner und Scientology-Gründer L. Ron Hubbard angehört. Fast alle heutigen Satansorden bedienten sich in irgendeiner Form ideologisch bei dieser Gruppierung und schauten dort auch Praktiken ab. Von 1922 an übernahm der englische Magier Aleister Crowley die Leitung des Ordens. Crowley, der als Begründer des modernen Satanismus gilt, erfand eine Vielzahl von Ritualen, die er mit okkulten und sexuellen Praktiken verknüpfte.

Dazu soll bis heute die geheime, nicht offiziell registrierte Geburt von Kindern gehören. In den USA, wo verschiedene Ableger der Sekte existieren, sollen „Satanskinder“ bei Kulthandlungen „geopfert“ worden sein. Der in etwa 50 Ländern (meist unter der Bezeichnung „Thelema“) operierende Satansorden wird von einer Zentrale in der Schweiz gesteuert. Ein kleiner deutscher Zweig von „Thelema“ (auch unter der Bezeichnung „Orden des Argentum Astrum“) besteht seit den 70er Jahren.

Als Gründer gilt der Berliner Michael Eschner, der sich als die Wiedergeburt des 1947 gestorbenen Crowley bezeichnet. In seinem geheimbundartigen Zirkel soll es immer wieder zu erzwungenem Geschlechtsverkehr unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen gekommen sein. Eschner soll ein „Ekeltraining“ entwickelt haben, das auch von anderen satanistischen Gruppen praktiziert wird. Zu den Ritualen gehört der Verzehr von Fäkalien anderer Sektenmitglieder. 1992 wurde Eschner wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung und Körperverletzung zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Die mitgliederstärkste Satans-Loge ist die „Church of Satan“. Sie wurde 1966 in San Francisco von dem Dompteur, Schauspieler und Privatdetektiv Anton Szandor LaVey gegründet. Er stellt Satan nicht als Widersacher Gottes dar, sondern als gottähnliche Person, die für Lebenskraft und Erfolg steht. Angeblich werden keine Rituale mit Menschen- oder Tieropfern praktiziert. In Hollywood galt es lange als chic, auf Visitenkarten die Mitgliedschaft in der Church of Satan zu vermerken.

Abtrünnige gründeten in den 70er Jahren den „Temple of Seth“. Als LaVey dazu überging, die fünf Grade in der Hierarchie seiner Sekte käuflich zu machen, überwarf er sich mit seinem zweithöchsten „Priester“, Michael Aquino, der daraufhin seinen eigenen „Orden“ gründete. Aquino behauptet, während eines Rituals zur Sommersonnenwende habe sich der Satan ihm in Gestalt des ägyptischen Gottes Seth gezeigt. Die Organisation propagiert die totale Freiheit des Individuums, die durch schwarze Magie gestärkt werde.

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