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Heiße Geheimnisse mit heilender Kraft

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Ein wunderbares Aroma liegt "Tee Tempel", wo Tuvschin Wu auch manch heiß begehrte Ware verkauft.

Ein wunderbares Aroma liegt "Tee Tempel", wo Tuvschin Wu auch manch heiß begehrte Ware verkauft.

Wer gerne gut isst, kauft gerne gut ein. Wir stellen kleine Läden vor, deren Sortiment die Geschmacksnerven kitzelt.

Abwarten und Tee trinken, sagt der Deutsche, hängt den Beutel in die Kanne, gießt siedendes Wasser drüber - fertig ist die Lauge. Anders würde Tuvschin Wu die derart gewonnene Flüssigkeit wohl kaum nennen, wenn ihm seine höfliche Art diese Formulierung gestatten würde. Was in manchem Beutel steckt, das hat aus der Sicht des 54-Jährigen jedenfalls nichts mit dem zu tun, was er verkauft. Tuvschin Wu ist der Inhaber des „Tee Tempel“, und er führt mehr als 300 Sorten: schwarze und grüne Tees, weiße, gelbe, gepresste, aromatisierte und Oolong-Tees, eine Sorte, bei der die Teeblätter nach der Ernte nur geringfügig fermentiert werden.

Erst vor 14 Tagen kehrte Wu von dem Besuch einer Teeplantage in Taiwan zurück. Sich regelmäßig vor Ort über den natürlichen Anbau und die schonende Weiterverarbeitung zu informieren, ist für den Teehändler so wichtig wie die Beratung seiner Kundschaft. „Hinter jedem Tee ist etwas besonderes, was die meisten Verkäufer nicht wissen“, sagt Wu, der aus den Steppen der Mongolei stammt, wo Tee zur Familientradition zählte. „Es wurden von Generation zu Generation Rezepte und Mischungen weitergegeben“, sagt der 54-Jährige, der deshalb auch zu vielen Tees eine Geschichte erzählen kann. Zum Beispiel vom „Lung Ching“, benannt nach Kaiser Chian Lung, der vor etwa 250 Jahren in Zivilkleidung eine Teeplantage besuchte, wo ihm Mönche mit Brunnenwasser ein derart köstliches Getränk brühten, dass der Kaiser nichts anderes mehr trinken wollte.

So ähnlich geht es vielen Stammkunden im „Tee Tempel“. Ein Großteil schwört auf die Hausmarke „La Cucu“, einen grünen Tee mit chinesischem Bocksdorn. Er wirkt erkältungs- und entzündungshemmend, stärkt Leber und Niere und fördert die Stimmung. Ferner gibt es unterschiedliche Roibusch-Mischungen, die keine anregenden Substanzen aber Mineralstoffe und Multivitamine enthalten. Wärmend, durchblutungsfördernd sind Ingwer-Tees, sagt Wu. Für Genießer hält er „Jasmin-Perlen“ bereit - eine Rarität. Gramm kosten aber auch 40 Euro.

„Tee Tempel“, Benesisstraße 48, 50672 Köln-Innenstadt. Öffnungszeiten: Montags bis freitags 10-18, samstags bis 16 Uhr.

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