Islamforscherin Schröter: Böse Mails von Rechts

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Frankfurt/Main – Die Frankfurter Islamforscherin Susanne Schröter wird für ihre wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Muslimen beschimpft. Sie bekomme viele böse E-Mails, berichtete die Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam zu Beginn einer Konferenz zum Thema «Welcher Islam gehört zu Deutschland?» am Freitag in Frankfurt.

«Die üblen Mails kommen ausschließlich aus dem rechtspopulistischen Lager, vorwiegend von AfD-Befürwortern, die sich auch als solche zu erkennen geben», berichtete sie. Ihr werde vorgeworfen, «Deutschland zu verraten», weil sie Muslimen zu viel Raum gebe. Die Autoren würden sich «mit nichts wirklich auseinandersetzen, sondern reflexhaft auf bestimmte Statements reagieren - ebenso wie das bei ultrakonservativen Muslimen zu sehen ist. Wenn ich sage: Der Islam gehört zu Deutschland, das reicht schon, um zu schäumen.»

Vor der Konferenz fordert Schröter allerdings auch die Muslime in Deutschland auf, problematischen Aspekten ihres Glaubens nicht auszuweichen. Man müsse «aufhören mit der Tabuisierung bestimmter Fragen», sagte Schröter. Dazu gehört nach ihrer Ansicht etwa die Frage, ob die Gehorsamspflicht der Frau oder die Geschlechtertrennung Dogmen seien - «und wenn ja, ob das tatsächlich zu unserer Gesellschaft passt». (dpa/lhe)

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