Regimentsappell im MaritimHenriette Reker wird erste Rote Funkin von Köln

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Stolz schwor Henriette Reker mit den Rekruten auf die Fahne der Roten Funken.

Stolz schwor Henriette Reker mit den Rekruten auf die Fahne der Roten Funken.

Köln – Was macht ein reiner Männerverein, wenn laut Satzung der jeweilige Oberbürgermeister automatisch Mitglied wird und dieser erstmals eine Frau ist? Die Satzung ändern?

Die „absolute Gleichstellung ist uns Funken immer sehr wichtig“, und daher sei es „überhaupt kein Problem“, so Rote Funken-Präsident Heinz Günther Hunold, dass zum ersten Mal seit der Gründung im Jahre 1823 eine Frau Mitglied im aktiven Corps werde. Und so durfte die erste Oberbürgermeisterin der Stadt, Henriette Reker, beim Regimentsappell der Funken im Maritim mit den Rekruten den Eid auf die Fahne schwören: „Bei Öllig, Böckem, ähde Nötz ...“

Ausgestattet mit Helm und Knabüs zum dunklen Kleid hatte Funk(in) Reker, die in Anspielung auf ihre Rede bei der Prinzenproklamation den Spitznamen „Agrippina Colonia“ erhielt, sichtlich Spaß. Ihre Uniform ist noch beim Schneider, wird aber zum Rosenmontagszug mit Sicherheit fertig werden, wenn die OB bei den Funken auf dem Wagen mitfahren wird.

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Ansonsten erlebte sie einen bunten Abend, an dem die vier Knubbel und die Rekruten selbst gemachte Sketche vorführten, Gastauftritte der Rheinmelodiker und von Kasalla sowie die Verabschiedung von Mariechen Jacki Melcher, die nach vielen Verletzungen und zwei Sessionen ausschied und im „Kleinen Schwarzen“ final mitwibbeln durfte.

Ehrengarde

Vor den Roten Funken hatte sich Henriette Reker am Anfang ihres Mützen-Empfangs-Marathons der nächsten Wochen schon bei zwei weiteren Traditionskorps ehren lassen. So bei der Ehrengarde, wo sie beim Litewka-Abends des Senats von Senatspräsident Michael Kreuzberg als „Leutnantin“ in die grün-gelben Reihen aufgenommen wurde.

Nippeser Bürgerwehr

Ein paar Dienstgrade höher stieg sie bei der Nippeser Bürgerwehr ein. Die Appelsinefunken hatten noch überlegt, ob Reker künftig Majorette, Majonaise oder doch Frau Majorin zu nennen sei. Das orange-weiße Krätzchen, das ihr Präsident Artur Tybussek aufsetzte, kommentierte sie schlagfertig: „Solch eine Mütze trage ich lieber unter dem Arm. Daraus könnte man eine elegante Damenhandtasche machen.“ Laut Tybussek ist das Täschchen mittlerweile in Arbeit. Ein neuer Modetrend? (ksta)

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