„Urban Burgery“Nach dem Erdogan-Burger kommt der Böhmermann-Cookie

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Urban Burgery

Die Urban Burgery auf der Roonstraße.

Köln – Nach dem Erdogan-Burger setzt Jörg Tiemann von „Urban Burgery“ noch einen drauf: Mit dem Böhmermann-Cookie.. „Ich dachte weil wir noch kein Dessert haben und um vor Jan Böhmermann nochmal den Hut zu ziehen, wird es einen Keks mit seinem Namen geben.“ Nachdem ihm Anhänger des türkischen Präsidenten auf Facebook wegen des Erdogan-Burgers gedroht hatten, hat  der Ladenbesitzer seinen Imbiss kurzfristig geschlossen und Anzeige bei der  Polizei  erstattet. Zusätzlich lässt er am Dienstag ein Videoüberwachungssystem einbauen, um seine Mitarbeiter zu schützen. Aber er macht weiter und Mittwoch ist der Burgerladen wieder geöffnet.

Hälfte des Personal kündigt

Alle drei türkisch-stämmigen Servicekräfte hatten nach dem Eklat um den Erdogan-Burger gekündigt, da sie Angst vor persönlichen Konsequenzen haben. Ihre Namen möchte er nicht nennen. „Eine hatte Angst, der türkische Staat könnte ihre Familie mit einem Einreiseverbot bedenken“, erklärte Tiemann. Der andere sei wegen der Provokation gegen Erdogan in seinem persönlichen Umfeld angefeindet worden. Der dritte sei gegangen, weil ihn Politik nicht interessiere. Es ist nur noch die Hälfte seiner Mitarbeiter übrig.

„Nach dem Post zum Erdogan-Burger hatten wir innerhalb von zwei Tagen 150 000 Zugriffe auf unsere Facebook-Seite. Normalerweise sind das 100 bis 200 pro Tag“, erzählte Tiemann. Das Schnellrestaurant hatte seit  zwei Wochen  mit Flyern für die  neue Kreation mit Ziegenkäse geworben. Drohungen kamen aber nicht nur über Facebook. „Erst vergangene Woche haben sich vier große, breitschultrige Gestalten vor meinem Ladenfenster aufgebaut und bedrohlich ins Fenster gestarrt“, erzählte Tiemann.

Auf der anderen Seite gibt es hunderte User in den sozialen Netzwerken, die sich mit dem Burgerladen solidarisieren. Sie sollten sich nicht unterkriegen lassen und einfach weiter machen, schreiben viele Nutzer.

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