29-Jähriger verbranntWeitere Festnahme nach Obdachlosenmord in Köln

Lesezeit 2 Minuten
Am Tatort brennen Grabkerzen.

Am Tatort brennen Grabkerzen.

Köln – Nach der Verhaftung des mutmaßlichen Mörders eines 29-Jährigen Obdachlosen hat die Polizei am Donnerstagmittag auch die Lebensgefährtin des 37-Jährigen festgenommen. Beide stammen wie ihr Opfer aus dem Obdachlosenmilieu. Der Frau (31) wird Beteiligung an einem Tötungsdelikt vorgeworfen, sagte ein Polizeisprecher.

Wegen ihres psychischen Zustandes sei sie nach der Festnahme zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden. Ihr Freund, der am Sonntag den 29-Jährigen unter der Hohenzollernbrücke getötet und angezündet haben soll, hat die Tat unterdessen in seiner Vernehmung gestanden. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der Verdächtige habe allerdings auch „Umstände zur Entlastung“ geschildert, die nun einer weiteren Aufklärung bedürften, heißt es. Ob damit womöglich eine Notwehrbehauptung gemeint sein könnte, ist unklar. Einzelheiten nannten die Behörden nicht. Auch zum Motiv äußern sich die Ermittler weiterhin nicht.

Zeugen, die die beiden Tatverdächtigen und das Opfer kennen, schilderten dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ übereinstimmend, dass die beiden Männer vor der Tat eine Auseinandersetzung hatten, in der es um die Lebensgefährtin des mutmaßlichen Mörders gegangen sein soll. Wie Zeugen weiter berichteten, sei das Paar nach der Tat am Sonntagmorgen durch den Hauptbahnhof gerannt – sie habe Blut an den Schuhen gehabt, er habe sinngemäß gerufen: „Ich hab Scheiße gebaut, ich habe einen gestochen.“ Bereits am Montag hatte die Polizei beide erstmals vernommen, seinerzeit noch als Zeugen. In den Tagen danach habe sich allerdings ein Tatverdacht erhärtet – zunächst gegen den Mann, nun auch gegen seine Freundin.

KStA abonnieren