Ausschuss zur Kölner SilvesternachtDubioser Anruf laut Polizisten nicht gespeichert

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bundespolizei am hbf

Symbolbild

Düsseldorf/Köln – Im Zusammenhang mit der politischen Aufklärung der Silvester-Übergriffe in Köln werden sich möglicherweise wichtige polizeiliche Telefon-Verbindungen nicht mehr rekonstruieren lassen. Das wurde am Dienstag in einer Sondersitzung des NRW-Landtags-Untersuchungsausschusses deutlich. Der hochrangige Kölner Polizeibeamte Manuel Kamp überraschte als Zeuge mit der Aussage, Telefonate unter Polizeibehörden in NRW würden „sämtlich“ über ein internes Sondernetzwerk geführt und überhaupt nicht gespeichert.

Damit dürfte ungeklärt bleiben, ob es ein bestimmtes, politisch brisantes Telefonat am 1. Januar tatsächlich gegeben hat. Dieser Frage geht der Untersuchungsausschuss schon seit langem nach.

Denn ein Kölner Hauptkommissar hatte im Mai ausgesagt, ein Beamter der NRW-Landesleitstelle habe im Auftrag des Innenministeriums Änderungen an einem internen Polizeibericht zu Vorfällen in der Kölner Silvesternacht gefordert: Das Wort „Vergewaltigung“ sollte gestrichen oder die Meldung ganz storniert werden. Dazu sagte der Polizeibeamte Kamp als Zeuge am Dienstag: Wenn es diesen Anruf überhaupt gebeben habe, wäre er ohnehin nicht gespeichert worden.

Das Innenministerium hatte den Vorwurf, man habe versucht, den Kölner Bericht zu manipulieren oder zu verhindern, bereits mehrfach entschieden zurückgewiesen. (dpa)

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