BildungVon Ostheim in den Landtag

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Ostheim –  Nein, Ministerin sei nicht ihr Wunschberuf gewesen, als Kind habe sie immer davon geträumt in ferne Länder zu reisen, verriet die neue Schulministerin Yvonne Gebauer beim Besuch des Ostheimer Heinrich-Heine-Gymnasium. "Aber nachdem ich mich seit Jahren in der Bildungspolitik engagiere, bin ich nach den vergangenen Landtagswahlen gefragt worden. Es ist eine einmalige Chance, die ich da erhalten habe, und ich fülle das Amt mit Freude aus." Ihr erster Besuch nach ihrem Amtsantritt führte die Ministerin nach Köln in die Schule, an der sie im Sommer 1985 ihr Abitur gemacht hatte.

Daran erinnerte sich das Kollegium um Schulleiter Martin Luhmen und Stellvertreter Marcus von Grabczewski, als man Ideen für ein Geschenk suchte. Fündig wurde man in der damaligen Abi-Zeitung. Das Foto, dass die heutige Schulministerin im Alter von 18 Jahren zeigte (Gebauer: "Das war damals im Tunesien-Urlaub entstanden"), hatte Kunstlehrerin Kathrin Schiffbauer-Lankes im Stil von Andy Warhol gestaltet. Das sei nun das erste Bild für ihr Düsseldorfer Büro, kündigte , kündigte Gebauer an, die mit ihrem Pressesprecher Daniel Kölle nach Ostheim gekommen war. "Den habe ich eigentlich nur wegen des Namens genommen", sagte sie und lachte. .

Beim Stehempfang mit der Schulleitung - auch Rektorin Gisela Schneider-Plum und ihre Vertreterin Isabel Merten von der benachbarten Albert-Schweitzer-Realschule waren gekommen - witzelte Gebauer: "Es ist schon ein gutes Gefühl, zurück zu kommen. Vieles sieht hier noch aus wie früher. Vor allem die Vorhänge kommen mir noch sehr bekannt vor." Doch die Inhalte hätten sich im Laufe der Jahre schon verändert, und das werde auch noch weiter gehen. So kündigte die Ministerin an, dass in den kommenden Jahren viel Geld in die Schulen fließen werde. Bundesweit will man fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung ausgeben, und es stehen weitere zwei Milliarden Euro für das Programm "Schule 2020" bereit. Gebauer: "Die Kommunen müssen dieses Geld aber auch abrufen. Daran hapert es derzeit noch." Allein in Köln gelte es, 18 Mitarbeiter neu einzustellen.

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Bei einem Kurzbesuch in der Klasse 6b wurde die Ministerin von den 17 Mädchen und zehn Jungen um Klassenlehrerin Susanne Pels mit einem selbst getexteten Klassensong(zur Melodie von "Shape of you" von Ed Sheeran) begrüßt. Dazu verriet Gebauer auf Fragen der Schüler dann noch, dass Erdkunde und Geschichte ihre Lieblingsfächer waren und sie eine eher mittelmäßige Schülerin gewesen sei. "Auch wenn ich mich nicht zu sehr angestrengt habe, hier an der Schule habe ich eine gute Ausbildung erhalten. Das hat mit im Leben durchaus weiter geholfen."

Dazu erinnerte sie sich, in der Aula ein Konzert von BAP ( "Für 2,50 Mark Eintritt") gesehen zu haben. "Und am früheren Büdchen auf dem Schulhof habe ich mich häufig mit einem Negerkuss-Brötchen versorgt." So etwas habe man in der inzwischen neu gebauten Kantine heute nicht mehr im Angebot, hieß seitens der Lehrer. Stattdessen gebe es Müsli-Riegel.

Werdegang

Yvonne Gebauer (51) ist in Köln geboren und aufgewachsen. Sie ist die Tochter von Wolfgang Leirich, der von 1975 bis 1987 Schuldezernent der Stadt Köln war. Nach dem Abitur am Ostheimer Heinrich-Heine-Gymnasium folgte eine Ausbildung zur Rechtsanwalts-Fachangestellten. Sie saß von 2004 bis 2012 im Stadtrat als schulpolitische Sprecherin der FDP. Seit 2012 ist sie im Landtag in Düsseldorf, seit 2015 Vorsitzende des FDP-Kreisverbandes. Gebauer ist verheiratet, Mutter eines Sohnes und wohnt in Worringen.

Das Heinrich-Heine-Gymnasium wurde 1974 in Brück gegründet und zog Mitte der 1980er Jahre mit einer Real- und einer Hauptschule in das neu gebaute Zentrum am Hardtgenbuscher Kirchweg. (NR)

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