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Blumenparadies auf TrümmerfeldVor 60 Jahren eröffnete die Buga im Rheinpark

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Blick in den „Großen Rosengarten“. Typisch waren die geschwungenen, mit farbigem Beton ausgelegten Wege.

Blick in den „Großen Rosengarten“. Typisch waren die geschwungenen, mit farbigem Beton ausgelegten Wege.

Köln – Blumen statt Kamelle: Mit einer Mischung aus Clown und Gartenzwerg warb Köln 1957 für die Bundesgartenschau (Buga) im Deutzer Rheinpark. Das Logo für den neu angelegten „großen Garten am Strom“ traf nicht nur punktgenau das kölsche Lebensgefühl, sondern trug auch die typische Handschrift jener Zeit – so wie die Gestaltung der Parkanlage insgesamt.

„Als der Rheinpark vor 60 Jahren mit der Buga eröffnet wurde, war das zugleich eine vollkommene Abkehr von der Formensprache der 30er Jahre und ein Impulsgeber für den Aufbruch nach dem Krieg“, sagt Joachim Bauer, stellvertretender Leiter des Grünflächenamts und Autor eines Buches über den Rheinpark.

179 Tage dauerte die Buga 1957 und sie zog 4,3 Millionen Gäste an – eine für damalige Verhältnisse enorme Zahl. „Zum Besucherrekord beigetragen hat wohl auch die Eröffnung der Oper, die ins selbe Jahr fiel“, so Bauer. Zur Eröffnung am 29. April kamen auch Bundespräsident Theodor Heuss und Bundeskanzler Konrad Adenauer.

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Gartenarchitekten arbeiteten mit am Projekt

Entstanden war der Rheinpark 1957 buchstäblich auf einem Trümmerfeld: Während des Krieges war das 48 Hektar große Gelände zur Ablagerung der in Schutt und Asche gelegten Häuser genutzt worden. Eine Gruppe von Gartenarchitekten unter der Leitung des Kölner Gartenbaudirektors Kurt Schönbohm formte darüber eine hügelige Parklandschaft mit künstlich angelegten Erhebungen.

Eleganz, asymmetrische Formen und zahlreiche Wasserspiele bestimmten das Erscheinungsbild. Der Park sollte nicht nur die Trümmer verdecken, sondern auch eine Fortsetzung des linksrheinischen Grüngürtels sein. Für den Anschluss über den Fluss sorgte die neue Seilbahn (der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete).

Mit einem großen Fest am 18. Juni und weiteren Veranstaltungen zu Geschichte, Architektur und Kunst des Parks bis in den Herbst soll das 60-jährige Jubiläum gefeiert werden. Die Stadt, die Kölner Verkehrs-Betriebe als Betreiber der Rheinseilbahn und der Förderverein Kölner Rheinpark als gemeinsame Veranstalter stellten nun das Programm vor.

So wird es ein Mitsing-Konzert mit Björn Heuser geben, die Kindertanzgruppen der Karnevalsgesellschaften präsentieren sich, und alle Gäste des Jahrgangs 1957 haben freie Fahrt auf Seil- und Kleinbahn. Die Restaurierung des derzeit eingerüsteten Park-Cafés wird zwar erst im kommenden Jahr abgeschlossen, dennoch wollen die künftigen Betreiber gastronomische Kostproben anbieten.

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