ChorweilerBlitzschnell im 23. Stock – auch in voller Montur

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Training für den Ernstfall: Feuerwehrmänner laufen beim Hochhaus-Marathon mit – in ihrer 25 Kilo schweren Ausrüstung.

Training für den Ernstfall: Feuerwehrmänner laufen beim Hochhaus-Marathon mit – in ihrer 25 Kilo schweren Ausrüstung.

Chorweiler – Schritt für Schritt, Stockwerk für Stockwerk. Für die 100 Teilnehmer ging es beim dritten Hochhausmarathon in Chorweiler hoch hinaus: 373 Stufen galt es im Treppenhaus des Hochhauses an der Florenzer Straße 32 zu erklimmen. Neben Kindern, Mietern des Hauses und Laufprofis stellten sich auch neun Feuerwehrmänner und -frauen der sportlichen Herausforderung. „Wir sehen es als kleinen internen Wettkampf untereinander, wer am fittesten ist. Immerhin ist das ein Spitzen-Training“, so Marcus Schuh von der Löschgruppe Longerich. Schließlich gingen sie alle in voller Montur an den Start. Etwa 25 Kilo wiegt die komplette Ausrüstung mit Helm, Schutzkleidung und Lösch-Werkzeugen. „Im Brandfall können wir auch nicht mit dem Aufzug fahren. Da muss man einfach fit sein, damit einem im Treppenhaus nicht die Puste ausgeht.“

Unter drei Minuten für 373 Stufen

Ihre Sportlichkeit konnten neun Männer unter Beweis stellen: Manuel Rotarius von der Löschgruppe Longerich kam als Schnellster bereits nach 2:48 Minuten auf der 373. Stufe an. Aber auch seine Kollegen ließen nicht lange auf sich warten: Alle schafften es mit einer Zeit von unter fünf Minuten in den 23. Stock. „Eine tolle Leistung. Mit dem Zusatzgewicht muss man das erstmal schaffen“, sagte Reinhard Zöllner, Bezirksbürgermeister von Chorweiler.

Für die Gesamt-Bestzeit oder gar einen neuen Rekord reichte es allerdings nicht: Da wird die Bestenliste klar von den Treppenlauf-Profis, den sogenannten Towerrunnern angeführt. Ralf Hascher (1:35,3 Minuten), Sylvio Atmanspacher (1:37,7 Minuten) und Siegfried (1:41,9 Minuten) sicherten sich die Pokale in der Erwachsenenwertung. Den Rekord von 1:28 Minuten vom Vorjahr konnte allerdings keiner brechen.

14-Jährige mit Bestzeit

Die schnellste weibliche Teilnehmerin ließ sich unter den Kindern und Jugendlichen finden: Die 14-jährige Judith Gittel erlief sich mit einer Bestzeit von 2:19,1 den ersten Platz in ihrer Altersgruppe. Nikita Kobrin (2:20,0 Minuten) und Nikita Hust (2:20,4 Minuten) folgten ihr aufs Treppchen.

Veranstaltet wurde der Marathon von dem Sportverein DJK Wiking mit Unterstützung der Hausverwaltung „Sahle Wohnen“. Die Idee dazu ging aus dem Veedel hervor, wie Lars Görgens vom DJK Wiking erklärt: „Wir haben nach einer sportlichen Veranstaltung in Chorweiler mit Symbolcharakter gesucht. Der Stadtteil hat viele Hochhäuser, und da ist ein Treppenlauf charakteristisch.“

Bunter Stadtteil

Der Hochhaus-Marathon sollte immer ein Lauf für alle werden – auch für Teilnehmer mit Migrations- und Inklusionshintergrund. Daher hatte man auch in den Chorweiler Flüchtlingsunterkünften für den Lauf geworben. Seit der ersten Ausgabe gehen auch Jugendliche und Erwachsene der DJK Wiking-Sportgruppe für geistig behinderte Menschen an den Start. „Chorweiler ist ein bunter Stadtteil, da soll niemand außen vor gelassen werden“, sagte Görgens.

Insgesamt war man mit der Ausgabe des Marathons mehr als zufrieden. „Mit dem Marathon haben wir eine neue Tradition begonnen. Die steigende Beliebtheit zeigt uns, dass der Lauf mehr und mehr zur Institution wird“, sagte die Sprecherin von Sahle-Wohnen, Jutta Morrien. Auch Görgens kann nicht klagen: „Alles ist so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben.“ Man freue sich jetzt schon auf den nächsten Hochhaus-Marathon, der in zwei Jahren wiederholt werden soll.

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